Der Kursverlauf bei Nel ASA glich in der zurückliegenden Woche im Prinzip dem aller anderen Aktien: Nach einem schlimmen Montag kam es am Dienstag zur vorübergehenden Beruhigung, bevor dann am Mittwoch und vor allem am Donnerstag ein erneuter Kursrutsch einsetzte. Doch auch die Nel-Aktie verbesserte sich, Corona hin oder her, am Freitag wieder, sogar deutlich über dem Marktdurchschnitt. Das grenzt an ein Wunder.
Attacken der Leerverkäufer
Um gut 14 Prozent – von 0,68 Euro am Vortag auf 0,78 Euro – ging es etwa an der Stuttgarter Börse bis zum Handelsschluss mit der Aktie von Nel ASA nach oben. Das war so nicht zu erwarten, denn laut eines Medienberichts wird der norwegische Wasserstoff-Spezialist aktuell von gleich drei US-Hedgefonds unter Beschuss genommen. Der US-Vermögensverwalter Voleon Capital Management sei „eine Nettoverkaufsposition in dem norwegischen Wasserstoff-Unternhmen Nel Asa von 7,6 Millionen Aktien eingegangen“, berichtete Börse Online am Wochenende. Das entspreche 0,58 Prozent der Aktien von Nel. Der Hedgefonds PDT Partners LLC mit Sitz in New York hat seine Short-Position demnach gar um 9,52 Prozent auf nun 12,1 Millionen Aktien oder 0,92 Prozent erhöht. Der US-Vermögensverwalter Cubist Systematic Strategies LLC schließlich soll eine Short-Position von 6,56 Millionen Nel-Aktien aufgebaut haben, somit genau 0,50 Prozent aller Nel-Aktien.
Absturz nach dem Höhenflug
Dass Hedgefonds mit Netto-Leerverkaufspositionen auf fallende Kurse bei Nel ASA spekulieren, ist nicht neu – in dieser massierten Form allerdings ungewöhnlich. Zuletzt behielten die Shortseller allerdings recht: Schon vor dem aktuellen Börsenbeben gerieten die Titel aus der Wasserstoff- und Brennstoffzellenbranche massiv unter Druck – von Ballard Power über PowerCell bis Nel ASA. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass diese Aktien zuvor einen phänomenalen Höhenflug erlebten. Nel ASA etwa hatte seinen Börsenwert zwischen Anfang Dezember 2019 und Mitte Februar 2020 von 0,70 Euro auf 1,54 Euro mehr als verdoppelt.
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