Der Freitag schien für Nel ASA zu einem weiteren Tiefpunkt der jüngeren Börsengeschichte zu werden: Nach dem bösen Absturz zum Wochenbeginn und einer deutlichen Erholung bis Mittwoch, befanden sich die Papiere des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten erneut im freien Fall. Nach dem Mittag notierte die Nel-Aktie bei nur noch 1,36 Euro, so tief wie seit Monaten nicht. Doch dann der Hoffnungsschimmer: Gegen 14 Uhr begann ein wundersamer Aufstieg bei Nel – aus Minus wurde ein deutliches Plus.
Nel ASA litt unter Vorwürfen gegen Nikola
Bei einem Kurs von 1,46 Euro verabschiedete sich die Aktie von Nel ASA schließlich ins Wochenende, das war ein Aufschlag von fast vier Prozent gegenüber dem Vortagesschlusskurs. Was die Anleger wieder so zuversichtlich stimmte, blieb unklar. Was zuvor den Ausverkauf auslöste, das hingegen ist kein Geheimnis: Es waren die massiven Betrugs-Vorwürfe gegen Nel-Partner Nikola Motor, die vor knapp drei Wochen die gesamte Branche mit in den Abwärtsstrudel riss. Trotz einer leichten Erholung vor dem Wochenende notiert die Nikola-Aktie noch immer 50 Prozent unter dem Stand von Anfang September. Ganz so schlimm sieht es bei Nel ASA zwar nicht aus: Doch auch das norwegische Unternehmen hat binnen weniger als drei Wochen immerhin rund ein Viertel an Börsenwert eingebüßt.
Sind das jetzt Einstigeskurse bei Nel?
Das hat seinen Grund: Brennstoffzellen-Lkw-Entwickler Nikola plant, ein Wasserstoff-Tankstellennetz in Nordamerika aufzubauen und Nel ASA soll hierfür die Elektrolyseure und das Zubehör liefern. Eigentlich. Wackelt nun tatsächlich dieses Geschäftsmodell, würden auch in Norwegen die zuvor längst im Aktienkurs eingepreisten Umsätze wegbrechen. Einige Experten sehen allerdings nach der heftigen Korrektur bereits einen guten Zeitpunkt, wieder bei dem Wasserstoff-Spezialisten einzusteigen. Und in der Tat: Am 2. September noch verbuchte die Nel ASA-Aktie bei rund 2,20 Euro ihren Höchststand – das sind glatt 50 Prozent über dem aktuellen Kursniveau.
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