Liebe Leserinnen und Leser,
das große Rätselraten um Nel Asa hält an. Die Aktie der Norweger hat aktuell noch immer keine Fahrt aufgenommen. Im Gegenteil: Der Kurs gab am Montag noch einmal 0,8 % ab. Die Notierungen schweben am Rande der Untergrenze von 0,40 Euro. Es geht nicht voran. Was liegt hier vor?
Nel Asa: Ganz schlechte Stimmung
Tatsächlich hätten Beobachter und wohl auch Analysten mehrheitlich erwartet, dass Nel Asa in den vergangenen Tagen durchstarten kann. Die Norweger haben zuletzt mit der Präsentation ihrer Quartalszahlen für das 4. Quartal und auch ihrer Jahreszahlen durchaus eine zahlenbasierte Hoffnung entwickeln können, die sich aber nicht bestätigt hat.
Zu den Hintergründen: Nel Asa hat für das abgelaufene Jahr vor fast zwei Wochen gemeldet, dass die Umsätze bei gut 150 Millionen Euro gelegen haben. Das ist ein durchaus deutlicher Umsatzbeitrag und eine Verbesserung gegenüber dem, was Analysten zuvor angenommen haben. Nel Asa ist und bleibt damit dem treu, was das Unternehmen selbst für das vergangene Jahr über lange Zeit hat erwarten lassen.
Die Verluste waren etwas höher als zuvor angenommen, wobei die Differenz im Verlauf von 12 Monaten mit weinigen Millionen Euro höherem bilanziellen Verlust noch verkraftbar ist. Der Titel hat dabei aktuell mit gut 75 Millionen Euro Nettoverlust kein besonders schweres Päckchen zu tragen. Zur Einordnung: Dies sind ca. 50 % vom Jahresumsatz. Konkurrenten wie Plug Power aus den USA, die an einem größeren Rad drehen, haben bei einem Umsatz von ca. 900 Millionen Dollar ein Minus von gut 1 Mrd. Dollar eingefahren.
Der Umsatz von Nel Asa ist demnach bislang deutlich profitabler oder rentabler (wenngleich verlustreich) gewesen als bei der Konkurrenz. Das gilt es zu bedenken, bevor Nel Asa nun auch zu den weniger aussichtsreichen Werten wie Plug Power zugeordnet wird.
Die Probleme liegen eher in der weniger gut eingeschätzten Auftragslage. Die Norweger haben im Laufe des Jahres 2023 im Vergleich zum vorhergehenden Jahr einen hohen Anteil an Aufträgen verloren. Das liegt vor allem daran, dass die Akquise letztlich nicht gelungen zu sein scheint. Der Wert hat aus der Wahrnehmung von Analysten und Beobachtern, die diesen Umstand kommentierten, Schwierigkeiten, die Umsatzerwartung von annähernd 200 Millionen Euro für das neue Jahr auch erfüllen zu können.
Wie weit die Umsätze einfach durch Bearbeitung der Aufträge realisiert werden können, steht noch in den Sternen – sprich: ob die Umsätze noch aus dem Bestand abgearbeitet werden. Dennoch: Die Zukunftsaussichten sind mit Bezug zu den Aufträgen weniger erfreulich als vielleicht erhofft.
Die große Hoffnung: Die Gigafactory
Nun gibt es eine große, neue Hoffnung: Die „Gigafactory“ in Michigan. Die USA wollen den Bau mit 75 Millionen Dollar subventionieren. Das wiederum bedeutet einen erheblichen Zuschuss und eine erhebliche Hebel-Wirkung für Nel Asa – auf dem Papier.
Die Gründe sehen inzwischen zunehmend auch andere Analysen in der „Unsicherheit“, die Nel Asa selbst hinterlassen hat. Die Norweger selbst haben die Grundvoraussetzung für die Subventionen nicht erfüllt – bislang noch nicht. Sie müssen selbst investieren, um dann einen Zuschuss zu erhalten. Die Investition ist nach den jüngsten Erklärungen dazu weiterhin offen. In der Erklärung zu den Abschlüssen (s.o.) und zu dem Zuschuss hat Nel Asa das Projekt wortreich beschrieben.
Der abschließende Satz, wonach eine Entscheidung über die Investition noch nicht getroffen worden sei, hat Fragezeichen hinterlassen. Nel Asa hat sich dazu nicht geäußert, also beispielsweise keine Kriterien angegeben, nach denen dies entschieden würde und so fort.
Nun sei diese Gigafactory, heißt es, eine „Schlüsseltechnologie“ für die Energie-Transformation der US-Wirtschaft. Mit der Produktion von Elektrolyseuren können die Entwicklung von grünem Wasserstoff für die US-Industrie vorangetrieben werden. Die Hoffnung ist also vorhanden und zudem auch groß, hier ein größeres Geschäft zu entwickeln.
Es wäre demnach wichtig, mit einer Gigafactory dabei zu sein. Das Unternehmen hat mit der Nicht-Investition bzw. dem Umstand, dass die bisherige Aktivität nicht kommuniziert und begründet worden ist, durchaus Misstrauen erzeugt. Das zeigt sich in den Entwicklungen.
Der Trend ist demnach aktuell weiterhin nicht gekippt – die Aktie ist in jeder Weise im Abwärtstrend. Dies betrifft das Chartbild des Unternehmens und seiner Aktie – das ausgesprochen schwach ist. Die Notierungen sind aus der Warte von Analysten und Investoren, die sich mit dem Chartbild beschäftigen, klar im Abwärtsmodus. Die Aktie ist aktuell noch oberhalb der Untergrenze von 0,40 Euro fixiert.
Das bedeutet auch, dass der Titel derzeit sogar darum kämpft, kein Jahrzehnt-Tief bei knapp weniger als 0,40 Euro wieder aufzugreifen. Dies steht an, wenn die Marke von 0,40 Euro nun unterschritten würde. Das Chartbild verheißt dabei ebenso wie die Statistik mit Blick auf die vergangenen Monate (zumindest seit Jahresanfang 2023) nichts Gutes.
Nel ASA Aktie Chart
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Es sieht nicht so aus, als sollte sich die Aktie nach dem fehlgeschlagenen Versuch, die Subvention durch die USA in den Vordergrund zu schieben, noch einmal fangen. Deshalb ist eher der Druck weiterhin vorhanden und dürfte in den kommenden Wochen auch noch anhalten. Denn in den kommenden vier Wochen wird es keine neuen Zahlen mehr zu dem Unternehmen geben – und wenn alles verläuft wie aktuell stets, auch keine neuen Aufträge oder dergleichen. Analysten sind zwar zuversichtlich, wenn es um die Kursziele geht. Dies jedoch ist vergleichsweise brüchig – denn auch die Kursziele sind im Verlauf der vergangenen Monate kräftig nach unten geschoben worden.
Nel ASA-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nel ASA-Analyse vom 17. November liefert die Antwort:
Die neusten Nel ASA-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nel ASA-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 17. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.