Die Wasserstoff-Technologie steht bei den Anlegern derzeit sehr hoch im Kurs. Sie hat ihre unzweifelhaften Vorzüge und könnte der Elektromobilität mit batteriegetriebenen Fährzeugen ernsthaft Konkurrenz machen. Es muss aber auch mit der Möglichkeit gerechnet werden, dass die Technologie zu spät kommt und auf dem Markt scheitert.
Das Scheitern wäre in diesem Fall weniger der Technologie selbst als der benötigten Infrastruktur geschuldet. An klassischen Tankstellen besteht in Deutschland kein Mangel, an Ladestationen für Elektrofahrzeuge jedoch schon und trotzdem sind diese wenigen Ladestationen viel zahlreicher als die Möglichkeiten, Wasserstoff zu tanken.
Wenn die Anleger in diesen Tagen zurecht die Chancen bei Anbietern wie NEL ASA oder Ballard Power sehen, dann sollten sie gleichzeitig nicht übersehen, dass es auch des Aufbaus der notwendigen Infrastruktur bedarf, damit diese Firmen wirtschaftlich Erfolg haben können.
Die hierfür zu veranschlagenden Kosten sind gewaltig. Sie übersteigen die finanzielle Kraft der Anbieter der Technologie bei weitem. Aber auch die Staaten könnten überfordert sein, denn der Aufbau der Elektromobilität ist in den meisten Ländern beschlossen und bereits angelaufen.
Soll nun gleichzeitig auch eine alternative Wasserstoff-Infrastruktur geschaffen werden, dürfte dies die Finanzkraft der meisten Staaten ebenso überfordern, wie die Politiker, die diese Ausgaben bewilligen müssen, denn sie müssen bereits frühzeitig eine wegweisende Richtungsentscheidung treffen.
Ob die Masse der politischen Krämernaturen dazu fähig oder willig sein wird, darf zurecht bezweifelt werden.
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