Liebe Leserinnen und Leser,
der Wettkampf bei den Wasserstoff-Unternehmen setzt sich derzeit fort. Die Unternehmen wie Nel Asa, Plug Power oder PowerCell Sweden kämpfen an den Märkten um die Gunst der Investoren – und um Aufträge. Nel Asa fing den Dienstag mit einer ernüchternden Kursentwicklung an: -1,2 %. Auch andere Wasserstoff- und Brennstoff-Zellen-Systeme tun sich derzeit schwer.
Wirtschaftliche Fragezeichen bei den Unternehmen wie Nel Asa
Die Bewertungen sind wirtschaftlich betrachtet ohnehin nicht zu rechtfertigen – auf dem aktuellen Stand. Kritiker wie Analysten verweisen jeweils darauf, dass diese Unternehmen in aller Regel in der Verlustzone agieren. Eine Ausnahme ist aktuell PowerCell Sweden. Die Schweden haben vor kurzem in einem Quartalsbericht einen Gewinn beschrieben.
Dies jedoch ist ein Ausreißer in einer Branche, die fast zwangsläufig auf Wachstum setzen muss. Die Unternehmen haben Marktkapitalisierungen, die weit über den jeweiligen Umsätzen liegen. Ein Beispiel: Nel Asa wird derzeit mit einer Market-Cap von 2,4 Milliarden Euro bewertet. Die Umsätze erreichen für 2022 im Gesamtjahr nicht einmal 90 Millionen Euro.
Die Hoffnung regiert – ebenso wie bei Plug Power, dem großen Konkurrenten aus den USA. Die US-Amerikaner haben derzeit einen Börsenwert von 8,4 Milliarden Euro erreicht. Die Umsätze des Unternehmens dürften – die Zahlen werden Anfang März endgültig eingereicht – ungefähr ein Volumen in Höhe von weniger als 800 Millionen Dollar erreicht haben. Selbst die ohnehin niedrigen Erwartungen sind dabei noch einmal unterboten worden.
Plug Power waren Umsatzerwartungen in Höhe von zumindest 900 Millionen Dollar zugeschrieben worden. Selbst dieser Wert ist noch jenseits von Gut und Böse der aktuellen Marktbewertung. Der Umsatz wird auch 2022 zudem nicht rentabel gewesen sein. Das bedeutet: Plug Power schreibt Verluste.
Am 9. März 2024: Festhalten bei Plug Power
Am 9. März dann muss Plug Power diese Daten der interessierten Öffentlichkeit vorlegen. Es dürfte wie schon in den Vorperioden zumindest auch enttäuschte Stimmen geben, so die Erwartung. Allerdings sind die Notierungen von Plug Power derzeit ohnehin noch schwächer als bei der Konkurrenz – relativ betrachtet bzgl. des Trends.
Nel Asa, um auch die Norweger wieder zu betrachten, löst zwar große Hoffnungen aus, was den Wasserstoff-Bereich betrifft. Allerdings sind offenbar einige Analysten und Beobachter noch immer skeptisch, was die tatsächliche wirtschaftliche Entwicklung betrifft. Nel Asa wird schon in kurzer Zeit seine Unternehmensentwicklung aufdecken müssen. Dies wiederum wird zu langen Gesichtern führen, falls Investoren mit Gewinnen rechnen.
Nel Asa hat einen Umsatz von gut 80 Millionen Euro erwirtschaftet. Bei ähnlichen Umsätzen – die etwas niedriger ausfielen – erwirtschaftete Nel Asa noch 2021 einen Verlust von über 150 Millionen Euro. Ob dies auch 2022 der Fall war? Die Präsentation wird es zeigen.
Der Wettkampf der Wasserstoff-Unternehmen verläuft daher eher in Richtung Zukunft. Es geht um Aufträge, die aus der Branche erwartet werden. Sowohl die EU wie auch die USA greifen tief in die Schatulle der Subventionen und werden – in den USA – auch per Steuergutschriften den Markt insgesamt attraktiver werden lassen. In diesem Sinne sind die Unternehmen – auch eigenen Äußerungen aus der jeweiligen Geschäftsführung nach – optimistisch.
Die Konzerne versprechen sich zum einen bessere Rahmenbedingungen für Kunden, die auf die Produktion von grünem Wasserstoff setzen und Elektrolyseure aus den Häusern Nel Asa oder Plug Power kaufen sollen. Zum anderen wird es ggf. auch zu Direkt-Subventionen kommen. So hatte vor einigen Monaten das US-Verteidigungsministerium mit dem norwegischen Unternehmen von Nel Asa ein Projekt vereinbart, bei dem es um ein Volumen von etwa 5 Millionen Dollar ging oder geht. Dies ist kein nennenswerter Betrag, dokumentiert aber, in welche Richtung es gehen kann: Die Unternehmen hoffen – auch – auf staatliche Förder- und Forschungsgelder.
Damit ist die Hoffnung auf künftige Erträge der wahre Wachstumstreiber an den Aktienmärkten für Nel Asa und Co. Naturgemäß kann es dabei zu eminenten Schwankungen kommen. Nel Asa, das seine Ergebnisse am 28. Februar präsentiert, wird dabei sicherlich besondere Aufmerksamkeit zuteil.
Ein weiteres Kursziel ist angehoben
Die Spekulation greift selbstverständlich auch auf den Bankensektor und die Einschätzung durch Analysten über. Nun hat Goldman das Kursziel für Nel Asa angehoben – auf 20 norwegische Kronen. Dies wären 1,84 Euro und damit etwa 20 Euro-Cent höher als der aktuelle Kurs. Ist dies viel oder wenig?
Die Einstufung lautet nunmehr nicht mehr „buy“, sondern „neutral“. Allerdings bewegte sich das Kursziel für die Norweger vorher bei 15 norwegischen Kronen, also etwa 1,40 Euro. Es ist also nach oben angepasst worden. Der Analyst betonte insgesamt, dass die langfristigen Wachstumsperspektiven für das Unternehmen positiv bleiben würden.
Auch hier gilt: Alles setzt auf Wachstum. Deshalb ist auch die technische Situation in diesem Wettkampf um Aufmerksamkeit interessant. Die charttechnischen Analysten würden noch von einem Aufwärtstrend ausgehen, solange die Unterstützungen bei 1,50 Euro halten.
Technische Analysten sehen derzeit gleichfalls einen Aufwärtstrend, der aber rekatuv schwach ist, nachdem es im laufenden Jahr 25 % aufwärts ging.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Der Abstand zur 100-Tage-Linie bei 1,36 Euro wird auf 17 % taxiert, was wiederum zum einen den Aufwärtstrend begründet, den technische Analysten Nel Asa zuschreiben. Zum anderen zeigt sich jedoch auch, welchen ungeheuren Weg die Aktie gehen musste. Innerhalb eines Jahres gewann Nel Asa 36 %. Erst mit diesem Spurt – der einige Tiefen hatte – gelang der Sprung in den technischen Aufwärtstrend. Der gilt daher als weiterhin relativ anfällig.
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