Liebe Leserinnen und Leser,
eine ernüchternde Nachricht hält das Unternehmen Nel Asa für Aktionäre bereit. Diese Nachricht ist verwoben damit, dass Nel Asa im Frühjahr Aktien emittierte, die ein Kreis an Bezugsberechtigten erwerben durfte. Das wiederum könnte nun zu einem weiteren Problem für den Kurs des Titels der Norweger werden. Dabei ist insbesondere ein Termin wichtig!
Nel Asa: Der Termin ist …. nun vorbei!
Aktionäre, die an der Frühjahrszeichnung teilnehmen durften, können die Aktien nun an den Börsen verkaufen. Dies durften sie zuvor nicht. Das vermeintliche Drama ist größer, als den meisten Investoren bekannt sein dürfte.
Rückblende: Wer am 8. März 2024 zeichnete, bestimmte nicht der Markt, sondern zumindest vom Angebot her Nel Asa. Das norwegische Unternehmen sammelte mit zusätzlichen Aktien in etwa 140 Millionen Euro ein. Das ist ein erheblicher Betrag, denn das gesamte Unternehmen ist aktuell an den Börsen in etwa 2 Milliarden Dollar wert, also grob 1,8 Milliarden Euro. Damit sprechen die Märkte von einem Anteil in Höhe von 7 % bis 8 %.
Das Vermögen, das die Aktionäre – die damals zeichneten – in Händen halten, kann nun an den Märkten verkauft werden. Wenn alle Aktionäre verkaufen würden, kämen diese Aktien im Maximum zusätzlich an den Markt. Das ist eine ordentliche Verkaufswelle, sollte sich dies bewahrheiten.
Nun ist die Meldung über das Ablaufen dieser Sperrfrist erst an den Markt gekommen. Dies könnte die Stimmung noch einmal negativ beeinflusst haben. Die Aktie verlor am Mittwoch mit dem Minus noch einmal den Kontakt zu den vorher schon einmal eroberten und überwundenen 1,20 Euro. Diese Hürde ist eine der charttechnischen Positionen, die zumindest bei der Bewertung von Trends einen größeren Einfluss haben dürften.
Die Aktie hat damit im Chartbild nun wieder einen klaren Abwärtslauf aufgenommen. Der Titel ist im Chart sogar auf dem Weg dazu, die Marke von 1,10 Euro anzugreifen – dies wäre aus dieser Perspektive die letzte Unterstützung, bevor sogar der mögliche Boden bei 1 Euro in das Visier geriete.
Die Kursentwicklung der vergangenen Sitzungen ist jedenfalls schon erschreckend. Der Titel hatte damit geliebäugelt, den Aufwärtstrend wieder aufzunehmen. Über unterschiedliche Zeiträume hinweg ist davon derzeit nichts mehr zu sehen, wie die folgende Statistik recht eindrucksvoll unterstreichen kann.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Dabei verlor Nel Asa seit Jahresbeginn zwar lediglich gut 13 %. Dennoch ist die Entwicklung enttäuschend. Zur Erinnerung: Die Aktie hat in den zurückliegenden Wochen mehrfach die Chance gehabt, 1,30 Euro klar zu überwinden. Die Hürde ist indes nun nachhaltig nicht mehr erreicht worden.
Charttechnisch sind die Aussichten aus dieser Perspektive damit deutlich schlechter.
Wirtschaftlich betrachtet war zwischenzeitlich zumindest die Vorstellung gewachsen, es könne Nel Asa wieder deutlich besser gehen.
Zum einen hatten die Norweger ihre Quartalszahlen benannt. Zum anderen wurde deutlich, dass Nel Asa kräftig investieren möchte. Hier schließt sich der Kreis.
Nel Asa: In die USA!
Die oben genannte Sperrfrist für den Verkauf neuer Aktien aus einer Emission, die in etwa 140 Millionen Euro brachte, hat durchaus eine Bewandnis. Der Konzern hatte seinerzeit zugesagt, er würde das Kapital verwenden, um in den Aufbau von Kapazitäten zu investieren. Dies könne sowohl in den USA geschehen wie auch in der EU.
Das Geld soll nun im nächsten Schritt, wenn die Rechnung stimmt, in den USA investiert werden. Wenn die neuen Investoren ihre Aktien verkaufen, ist das Geld der Emission dennoch in die Kasse von Nel Asa geflossen. 140 Millionen Euro stehen mithin zur Verfügung, um in den USA zu investieren.
In Michigan nun soll eine neue Fabrik entstehen. Diese soll sukzessive eine größere Kapazität aufbauen helfen. Bis zu 400 Millionen Euro soll der Aufbau der Fabrik kosten. Nel Asa kündigte den Bau zwar an, versah aber die Entscheidung mit dem Zusatz, die endgültige Entscheidung stünde noch aus. Dieser Vorbehalt ist an den Börsen vermutlich übersehen worden, denn zunächst haben sich die Kurse dann nach oben orientiert. Die Freude über die vermeintlichen Aussichten in den USA überwog die Frage nach der Finanzierung.
Nel Asa möchte, wenn die Fabrik tatsächlich aufgebaut wird, sicherlich vom IRA profitieren. Das staatliche Investitionsprogramm Inflation Reduction Act ist bemerkenswert. Es werden Milliarden-Beträge als Steuern und Subventionen in die Autarkie – u.a. in der Energiefrage – investiert. Gerade grüne Energiequellen sollen gefördert werden, indem die Nutzer subventioniert werden. Der Preis für grün erzeugten Wasserstoff wird per staatlichen Investitionen gesenkt.
In der Folge wird auch die Produktion von Elektrolyseuren wichtiger – diese sind für die Herstellung von grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen unabdingbar. Die Norweger haben mit der Produktion in den USA also eine schlüssige Strategie entwickelt. Deshalb ist die Investition – oder die Ankündigung der Investition – ein Hebel an den Börsen gewesen.
Nun aber dreht der Wind. Nicht nur die Chartanalysten zeigen sich irritiert. Auch die technischen Analysten verweisen darauf, dass die 200-Tage-Linie mittlerweile über 10 % entfernt ist. Ebenso ist der GD100 über 10 % entfernt, was einen klaren Abwärtstrend aus der Warte der technischen Analyse bedeutet. Kombiniert mit der möglichen Verkaufswelle der neuen Aktien oder der zumindest erlaubten Verkaufswelle haben sich die Vorzeichen für Nel Asa mittlerweile wieder verdüstert, so die Meinung von Analysten beim Blick auf die jüngst fallenden Notierungen.
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