Liebe Leserinnen und Leser,
die Rallye von Nel Asa hält an. Auch gestern konnte sich der Kurs wieder mit einem satten Gewinn vom Handelsplatz verabschieden. Dabei war an dieser Stelle auch ein Kursziel genannt worden, das erheblich ist. Mit Blick auf die Kursziele, die Analysten aktuell benannt haben, fällt allerdings derzeit ein besonderes Phänomen auf.
Erstmals seit Jahren: Kurs höher als die Kurzsiele …
Die Rallye hat gestern zu einem Anstieg um 4,4 % geführt. Dies war der höchste Gewinn seit einigen Tagen, womit sich die Rallye vor allem noch einmal beschleunigt hat. Analysten, vor allem aber Investoren, blicken gespannt darauf, ob und wann der Trend bricht.
Hintergrund der Kursentwicklung bei Nel Asa war seit einiger Zeit die Diskussion um die Subventionierung von Wasserstoff und anderen Energieträgern innerhalb der EU und in den USA. Nel Asa hatte zuvor schon einige Aufträge eingesammelt, zeigt jetzt dabei aber noch einmal ein besseres Bild. Die Rallye, die seither stattfand – im Sektor der Pure Player einmalig zur Zeit – wird aber wohl auch von spekulativen Kräften getragen.
Nun sind die Notierungen über die Marke von 1,70 Euro geklettert. Dies ist chartttechnisch interessant, bringt aber ein besonderes Problem mit sich.
Mittlerweile hat die Aktie den höchsten Kurs des laufenden Geschäftsjahres wieder im Visier: 1,72 Euro. Der Titel hat seit Jahresbeginn schon um 29,5 % zugelegt und in den vergangenen drei Monaten gleich 35 %.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Heikel ist nun folgende Beobachtung: Die Aktie hat aus Sicht der Analysten wahrscheinlich – im mittleren Bereich – die aktuelle Durchschnittsschätzung schon überwunden. Derzeit beläuft sich das durchschnittliche Kursziel der Analysten auf etwa 14,65 Norwegische Kronen, was in etwa 1,45 Euro entspricht. Damit hätte Nel Asa bereits mehr als 20 % zu viel geschafft. Das höchste Kursziel, das derzeit bekannt ist, könnte mit 25,00 Norwegischen Kronen und damit 2,50 Euro bis dato nun mehr als 30 % entfernt sein.
Interessant ist bei den aktuellen Werten der Umstand, dass die mittleren Kursschätzungen vom Kurs selbst nach unten abgewichen sind und dies zum letzten Mal im Januar 2021 geschah. Für zumindest etwa ein Jahr war der Kurs der Aktie im Jahr 2020 deutlich höher als die Schätzungen der Analysten. Der Umbruch fand im Januar 2021 statt.
Jenseits aller wirtschaftlichen Überlegungen stellt sich damit die Frage, ob die Märkte hier aufpassen müssen, weil die Analysten richtig liegen oder ob der Trend sich einfach unabhängig davon entwickelt.
Nach Lage der Dinge in den vergangenen Jahren sieht es so aus, als hätten die Analysten ihrerseits dem Kurs folgend jeweils – im Mittel – ihre Kursziele angepasst. Die Kursziele wurden sukzessive nach unten korrigiert, nachdem der Kurs ab Januar 2021 nach unten fiel.
Das würde nahelegen, wenn man sich diesem Befund anschließt, dass der Kurs auch diesmal die Lokomotive für die Schätzungen darstellt. Dabei würde dann die Schätzung, die gestern an dieser Stelle von Morgan Stanley zitiert wurde, erst einen Anfang darstellen. Demnach kann die Aktie auf 2,20 Euro klettern. Der Trend ist jedenfalls immer noch erheblich.
Nel Asa bleibt aktuell der Favorit
Hintergrund ist tatsächlich ein wirtschaftliches Doppelpfund, mit dem das Unternehmen zumindest an den Aktienmärkten wuchern kann. Zum einen haben die EU und die USA mit einem kleineren Subventionsstreit begonnen, der sich auf die Unternehmen der Energie-Bereiche bezieht. Dies wiederum legt einen Streit um viele Milliarden Euro oder Dollar offen. Die USA zum Beispiel lassen nur Unternehmen an die Subventionstöpfe, bei denen auch US-Unternehmen im Laufe der Produktion einbezogen wurden. So könnte ein Konzern aus der EU, der etwa einen Elektrolyseur liefert, ohne dass Teile aus den USA verbaut würden, nicht mit Subventionen rechnen – bzw. der Käufer könnt nicht mit staatlichen Subventionen oder Steuergutschriften rechnen.
Das hat die EU auf den Plan gebracht, die dahinter quasi eine Zollpolitik sieht, die nicht akzeptabel sei. Dennoch überlegt die EU derzeit, selbst in der Richtung aktiv zu werden und ähnliche Instrumente zu entwickeln. Ob dies nur Drohgebärden sind? Die Zukunft wird es zeigen.
Nel Asa kann sich bei dieser Diskussion eher zurücklehnen. Die Börsen scheinen dies zu belohnen. Nel Asa ist mit dem Hauptsitz in Norwegen vertreten und betreibt auch eine US-Tochter. Im Zweifel kann man damit rechnen, dass Nel Asa sowohl innerhalb der EU als auch in den USA zumindest gute Chancen hat, Steuergutschriften, Subventionen oder vielleicht Projektunterstützungen zu erhalten. Dies jedenfalls scheint die Vorstellung der Aktienmärkte zu sein.
Denn: Die wirtschaftliche Situation zeigt für das laufende Jahr 2024 einen Umsatz von nur 140 bis 150 Millionen Euro an, wenn nicht alle Wahrnehmungen und Schätzungen täuschen. Damit würde Nel Asa sicher Verluste produzieren, während die Marktkapitalisierung dennoch den Umsatz um mehr als das 18fache übertrifft. Die Börsen haben also angefangen, Nel Asa als Trend-Aktie zu behandeln. Dies passt zu den nur langsam hinterherlaufenden Analystenschätzungen.
Der Trend wiederum ist ausgesprochen positiv. Das 1-Jahres-Hoch liegt bei 1,90 Euro. Darüber wäre die Marke von 2 Euro eine typische Hürde, die es zu überwinden gilt. Der Titel glänzt aber vor allem in den Augen von technischen Trend-Analysten. Die Aktie hat dabei den GD200 bei 1,37 Euro um mehr als 22 % überwunden. Das ist ein ausgesprochen kräftiges Signal, das dennoch bislang nicht überdehnt ist.
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