Totgesagte leben bekanntlich länger. Das gilt wohl auch für die Aktie von Nel ASA. Am Mittwoch am Handelsplatz Frankfurt noch auf 1,67 Euro zurückgefallen, feiern die Papiere des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten aktuell ein fulminantes Comeback. 1,74 Euro war die Nel-Aktie zum Börsenschluss bereits wieder wert, am Donnerstag legt sie noch einmal fast sieben Prozent drauf und notiert nach dem Mittag bei 1,86 Euro. Für die neue Zuversicht gibt es freilich einen Grund.
Nel ASA meldet Großauftrag
Nel Hydrogen Electrolyser AS, ein Geschäftsbereich von Nel ASA, hatte am Mittwoch einen Auftrag über einen 20-MW-Elektrolyseur für alkalisches Wasser von Ovako erhalten. Der Elektrolyseur wird im bestehenden Werk des europäischen Herstellers von Edelbaustahl in Hofors, Schweden, installiert. Es ist nach Nel-Angaben das weltweit erste Werk, das Wasserstoff zum Erhitzen von Stahl vor dem Walzen und Warmumformen verwendet. Der Wasserstoff werde den Einsatz von fossilem Propangas ersetzen, das derzeit in Heizöfen am Standort verwendet wird, heißt es.
Der Auftrag hat laut Nel ASA einen Wert von ca. 11 Millionen Euro, die Lieferung der Ausrüstung wird für Ende 2024 erwartet, die erste Wasserstoffproduktion 2024. Der Elektrolyseur soll Sauerstoff und Wasserstoff produzieren, die im Stahlheizprozess von Ovako verwendet werden. Die Umstellung auf Wasserstoff wird es Ovako laut Nel ermöglichen, „seine CO2-Emissionen für die Stahlproduktion in Hofors von bereits niedrigen Werten um 50 Prozent zu reduzieren“.
Wasserstoffeinsatz in der Stahlindustrie
„Wir freuen uns sehr, die Lieferung von Elektrolysegeräten an Ovako und dieses bahnbrechende Projekt bekannt zu geben“, sagt Jon André Løkke, CEO von Nel ASA. Es gebe ein enormes Potenzial zur Reduzierung der CO2-Emissionen aus Stahlheizprozessen durch den Einsatz von grünem Wasserstoff für die Dekarbonisierung, auch an ähnliche Standorten in Europa und dem Rest der Welt. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ovako und seinen Partnern, um die fossilfreie Stahlproduktion an allen relevanten Standorten weiterzuentwickeln“, so der Nel-Chef.
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