„Wasserstoff-Kooperation: Kurssprung bei Nel ASA und SFC“, „Wasserstoffriese NEL ASA überzeugt mit Umsatzentwicklung“, so lauteten die Überschriften am frühen Donnerstagmorgen, nachdem die norwegische Nel ASA ihre mit Spannung erwarteten Quartalszahlen veröffentlicht hatte. Von wegen, all diese Aussagen hatten eine verdammt kurze Halbwertszeit: Dem Kursanstieg auf 1,42 Euro folgte prompt der tiefe Fall. Die Nel-Aktie brach um mehr als zehn Prozent ein, notierte zeitweise bei nur noch 1,24 Euro.
Nel ASA verliert 30 Prozent an Börsenwert
Auch wenn sich die Papiere bis zum Abend wieder auf 1,33 verbesserten, der Frust bei den Anlegern dürfte tief sitzen: Seit dem 22. Juli, als die Aktie von Nel ASA ein Zwischenhoch bei 1,81 Euro ausgebildet hatte, hat das Unternehmen fast 30 Prozent an Börsenwert eingebüßt. Dass diverse Shortseller ihre Anteile, mit denen sie auf fallende Kurse bei Nel spekulieren, zuletzt erhöht hatten, war bekannt. Nicht aber, wie negativ die Märkte auf die Ergebnisse reagieren würde.
JPMorgan jedenfalls hat die Einstufung für Nel ASA nach den Zahlen auf „Underweight“ mit einem Kursziel von 15 norwegischen Kronen belassen. Nel habe „beim Umsatz und beim operativen Ergebnis (Ebitda) die Prognosen und auch die Markterwartungen verfehlt“, schrieb Analyst Patrick Jones in einer ersten Reaktion am Donnerstag. Gründe dafür seien unter anderem höhere Personalkosten und Anlaufkosten für das neue Werk im Industriepark Heroya. Die kurz zuvor vermeldete Kooperation mit SFC Energy fand indes keine Erwähnung.
Barclays-Kursziel weit jenseits der Realität
Doch selbst das bescheidene JPMorgan-Kursziel von umgerechnet 1,45 Euro wurde am Donnerstag deutlich unterschritten. Von der britischen Barclays hingegen war zunächst keine Reaktion zu vernehmen: Die Investmentbank hatte Mitte Juli ihre Kaufempfehlung für Nel ASA bestätigt: Sie ließ die Aktie damals auf “Overweight” mit einem Kursziel von umgerechnet 3,77 Euro. Um dies zu erreichen, müsste sich die Nel-Aktie im Wert inzwischen annähernd verdreifachen.
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