Liebe Leserinnen und Leser,
die Talfahrt für Nel Asa setzt sich fort. Die Norweger sind am Montag mit dem Minus von -5,6 % am Markt gestartet. Damit rutscht die Aktie langsam sehr bedenklich auf die vermeintliche Untergrenze von 0,30 Euro zu. Jetzt gibt es zudem weitere sehr ungünstige Entwicklungen – alles riecht fast nach Ausverkauf. Hat Nel Asa an den Börsen noch die Kraft, sich gegen diese Entwicklung zu stemmen?
Nel Asa: Das meinen Analysten dazu
Allein in den vergangenen Tagen haben Analysten sich neu zur Aktie positiniert. So hat Morgan Stanley das norwegische Papier auf „Untergewichten“ herabgestuft. Nun, am 11. November, zog die Jefferies nach.
Die Aktie hat die Stufe Underperform („halten“) bekommen. Das Kursziel ist im Vergleich zum Status Quo bitter: 3,00 NOK solle das Unternehmen erreichen. Das würde bedeuten, dass – je nach Wechselkurs – noch einmal -15 % oder bis zu -20 % auf die Aktie warten.
Dies passt auch zur Herabstufung durch die Morgan Stanley, die auf ein Kursziel von 3,50 NOK gekommen war.
Dabei werden sich die Beobachter vor Augen halten, dass die Aktie ohnehin schon auf extrem niedrigem Niveau notiert.
Die Abwärtsfahrt hält seit langer Zeit und bis auf kurze Ausnahmen fast ohne jede Pause an.
Nel ASA Aktie Chart
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Dabei ist der Titel aus der Wahrnehmung von Analysten offensichtlich gleichfalls schwächer geworden. Denn die Kursziele waren nach und nach abwärts geschoben worden.
Die Folgen sind dramatisch.
Die Aktie ist immer weniger wert
Derzeit reagiert der Markt auf fast gar nichts. So hatte sich eine Nel Asa-Einheit einen Zuschuss in Höhe von bis zu 135 Millionen Euro durch die EU gesichert. Es ging um die Neuentwicklung eines Elektrolyseurs, der hier subventioniert würde. Das wäre ein beträchtlicher Betrag, der immerhin dem vermuteten einjährigen Umsatz des Unternehmens entspricht.
Die Aktie aber ist auf diesem Niveau kaum noch auf die Ankündigung eingegangen. Für wenige Tage rutschte der Titel ausgehend von 0,35 Euro auf 0,39 Euro aufwärts. Das ist indes kein Ausbruch, wie man ihn hätte erwarten können. Kurz: Die Märkte reagieren auf vermeintlich positive Nachrichten nicht mehr.
Ein Grund dafür sind die auch jüngst enttäuschenden Quartalszahlen von und für Nel Asa. Die Norweger lassen nicht erkennen, dass die Auftragslage sich in irgendeiner Weise verbessert hat oder verbessern könnte. Die Summe der Auftragseingänge verringert sich von Quartal zu Quartal. Die Summe der noch zu bearbeitenden Aufträge reduziert sich gleichfalls.
Da Nel Asa nur noch auf ca. 130 Millionen Euro Jahresumsatz statt der ursprünglich am Markt erwarteten 200 Millionen Euro taxiert wird, fehlen die Perspektiven. Ein Wachstumsunternehmen, das nicht wächst, dessen Branche insgesamt auch kaum noch zu wachsen scheint, müsste zumindest profitabel arbeiten. Das gelingt weder für das laufende Jahr noch gelang dies im abgelaufenen Quartal. Auch für das kommende Jahr sehen Analysten noch keinen operativ grünen Bereich.
Kurz: Nel Asa wächst kaum, Nel Asa produziert Verluste und kann auch noch nicht das Bild vermitteln, dies würde sich im kommenden Jahr deutlich ändern. Es ist wenig verwunderlich, dass und wenn sich die Börsen gegen diese Aktie entscheiden.
Nel Asa: Noch ein Schrecken
Es wäre nicht verwunderlich, wenn es jetzt zu einem neuerlichen Schrecken kommen würde. Denn am 12.11. wird der US-Konkurrent Plug Power seine Quartalszahlen vorlegen. Derzeit wirkt es nicht so, als würde Plug Power auch nur annähernd positive Entwicklungen – bis auf Versprechungen für die Zukunft – beschreiben können.
Dies ist typischerweise ein weiterer Rückschlag für die Branche, also für Plug Power, Ballard Power, aber auch für Nel Asa. Die schwache Stimmung erhielt zudem in der vergangenen Woche einen weiteren Dämpfer. Der neue US-Präsident Donald Trump, der ab dem 20. Januar 2025 in das Weiße Haus einziehen wird, gilt nicht als Freund der Energiewende.
Am Ende spricht wirtschaftlich, bezogen auf die Rahmenbedingungen und auch in Bezug auf die Trend-Entwicklung eigentlich fast nichts mehr für Nel Asa. Ab einem Marktwert von 500 Millionen Euro dürften zudem auch noch institutionelle Investoren abspringen.
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