Mit der Aktie von Nel ASA ist seit gut einer Woche nicht mehr viel los. Seit Tagen pendeln die Papiere des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten um die Marke von 1,60 Euro. Auch am Dienstag hat sich daran nichts geändert, lag der Kurs der Nel-Aktie doch zwischen 1,56 und 1,62 Euro. Impulse von außen? Fehlanzeige. Dafür berichtet das Unternehmen im hauseigenen Magazin von einem Erfolg auf dem Weg zur Dekarbonisierung – ohne Wirkung an den Märkten.
Nel ASA: Wasserstoff in der Stahlherstellung
Luleå im hohen Norden Schwedens sei ein unwahrscheinlicher Ort für eine Revolution, schreibt Nel ASA. Die Stadt habe „ein starkes Erbe der Schwerindustrie“. Aber Luleå hat eben auch Zugang zu reichlich Wasserkraft, was SSAB, einen Stahlhersteller, laut Nel einen wirklich transformativen Produktionsprozess entwickeln ließ. „Das Hybrit-Projekt von SSAB nutzt die Wasserelektrolyseur-Technologie von Nel zur Herstellung von grünem Wasserstoff“, heißt es.
Dieses Gas ersetzt laut Nel ASA bei SSAB das Methan, das bei der konventionellen Stahlherstellung verwendet wird. Das neue wasserstoffbasierte Verfahren entferne 98 Prozent der Treibhausgasemissionen aus einer metallerzeugenden Industrie, so die Botschaft. Viele Jahre sei darüber diskutiert worden, Kohlendioxid aus Stahlfabriken abzuscheiden und dieses Gas unterirdisch zu speichern. Abgesehen davon, dass es sich dabei laut Nel ASA um einen kostspieligen Ansatz handelt, sei dieser auch „mit Schwierigkeiten und Gefahren behaftet“.
Nel-Chef sieht große Möglichkeiten
Was hingegen das Hybrit-Projekt in Luleå zeige: „Dass man manchmal die gesamte Produktionsweise grundlegend ändern muss, um die Schwerindustrie zu dekarbonisieren“, sagt Jon André Løkke, CEO von Nel. Neben Stahl sehe er ähnlich große Möglichkeiten in Sektoren wie der Zement- und Düngemittelproduktion. Nur die Anleger wollen dem Optimismus bei Nel ASA derzeit nicht so recht folgen.
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