Liebe Leserinnen und Leser,
dies wird die letzte Woche sein, in der Nel Asa nicht schon mit dem Wissen um die neuen Zahlen gehandelt wird. In wenigen Tagen präsentieren die Norweger das Zahlenwerk zum vergangenen Jahr. Der Auftakt am Montag zeigt, dass die Börsen offenbar wohl genau hinsehen. Es geht etwas nervöser zu, als sich dies die Analysten und vor allem Investoren wohl wünschen dürften. Die Aktie gab etwa 0,5 % nach. Damit setzt sich zumindest in den ersten Minuten fort, was in den Vortagen schon sichtbar war.
Die Zahlen werden eine Rolle spielen – allerdings haben auch die Pläne des Unternehmens derzeit einen impact auf die Bewertung. Die Situation wird spannend.
Nel Asa: Am 28. Februar kommt alles ans Licht
Am 28. Februar nun wird Nel Asa seine Zahlen bereitstellen. Sowohl das Zahlenwerk für das Gesamtjahr 2022 steht auf dem Prüfstand wie auch die Quartalszahlen für den 4. Jahresabschnitt, die präsentiert werden. Die Investoren dürfen sich darauf einstellen, erneut einen Verlust registrieren zu müssen. Fraglich scheint am Ende nur, wie hoch die Verluste ausfallen.
Der Umsatz von Nel Asa im nicht bekannte 4. Quartal wird nach Auffassung von Analysten wie zuletzt mehrfach berichtet bei ungefähr 21 Millionen Euro liegen. Dies sind etwas mehr noch als im 3. Quartal. Im dritten Vierteljahresabschnitt war es zu Erlösen in Höhe von 18,2 Millionen Euro gekommen. Die Hochrechnungen zeigen, dass das gesamte Jahr einen Umsatz in Höhe von ungefähr 80 Millionen Euro vermuten lässt. Das ist etwas weniger, als sich Analysten vor 12 Monaten vorgestellt hatten, andererseits kein Einbruch. Insofern ist aktuell von Seiten des Umsatzes her noch keine Katastrophe zu erwarten.
Zudem wird ein EBITDA (dies sind die Gewinne ohne Berücksichtigung der Effekte von Zinszahlungen, ohne Steuerzahlungen und ohne Abschreibungen in der Bilanz) in Höhe von -18,5 Millionen Euro erwartet, heißt es. Das wiederum passt sich ungefähr in das Bild ein, das Analysten von den Norwegern erwarten. Das Gesamtjahr kann einen Verlust in Höhe von gut 65 Millionen Euro erwarten lassen – wohlgemerkt bei Umsätzen von in etwa 80 Millionen Euro. Entscheidend sind allerdings nicht – mehr – diese Zahlen, soweit diese nicht vollkommen aus dem Rahmen fallen.
Wichtig ist für Nel Asa und seine Bewertung die Frage, wie es 2024 weitergeht und wie die Erwartungen sich für dieses Jahr nun darstellen. Die Schätzungen sind naturgemäß vage. Das Unternehmen hat sich bis dato noch nicht ernsthaft in die Karten schauen lassen. Die Schätzungen gehen von Umsätzen in Höhe von rund 1,5 Milliarden norwegischen Kronen aus. Dies wären umgerechnet 138 Millionen Euro. Damit würde sich der Umsatz um etwa 80 % nach oben verschieben. Dies ist ein satter Sprung – und würde vor allem exakt dem entsprechen, was die Analysten seit einiger Zeit für das Jahr 2024 erwarten.
Der Verlust für das Geschäftsjahr 2024 läge demnach bei gut 50 Millionen Euro, so heißt es aktuell. Es waren auch Verluste in Höhe von etwa 60 Millionen Euro thematisiert worden. Die Zahlen würden, wenn sie sich in diesem Rahmen bewegen, nicht überraschen.
Insgesamt also werden die Zahlen zwar im roten Bereich liegen, der war aber bis dato geduldet worden. Das Problem: Nel Asa wird relativ viel investieren müssen. Von Expansionsplänen berichtet z. B. „Der Aktionär“. Die Norweger expandieren wahrscheinlich, womit sich in einem aufgeheizten Markt für Wasserstoff-Unternehmen – durch die Programme von EU und USA, die Milliarden in den Markt pumpen werden – Aufträge akquirieren lassen. Dafür, so wird angemerkt, benötigt Nel Asa viel Geld.
Zinsen sind gestiegen
In diesem Umfeld wird es etwas weniger komfortabel. Denn die Zinsen sind gestiegen, und damit wird Kapital teurer. Unabhängig davon, ob Fremdkapital aufgenommen wird oder zum Beispiel eine bis dato nicht sichtbare Kapitalerhöhung avisiert würde – Geld, das teurer wird verschlechtert das Ergebnis am Ende.
All dies kann in den kommenden Tagen bis zum 28. Februar noch unter der Decke bleiben, dann aber werden die Zahlen und Pläne bekannt werden müssen. Die Märkte sind daher in Lauerstellung.
Das Chartbild zeigt, dass es zuletzt etwas abwärts ging. Vorsichtig zwar, aber immerhin ausgehend vom zwischenzeitlichen Top bei etwa 1,70 Euro doch um annähernd 10 %.
Zuvor waren die Kurse indes in einem strammen Aufwärtsmarsch recht stark geworden. Der Titel ist in einem charttechnisch vernünftigen Trend, sodass die Aktie noch als relativ stark – gegenüber der Konkurrenz etwa von Plug Power – gelten darf. Dies zeigt sich auch in der jüngeren Kursstatistik.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Doch die Notierungen sollten aus dieser Warte möglichst nicht unter die Untergrenze bei 1,50 Euro rutschen. Diese gilt als markant und wird von einigen institutionellen Investoren sicherlich beachtet. Eine feinere Analyse ergab zuletzt, dass vor allem im unteren Bereich mehr Orders – hier Verkaufsorders – liegen sollen als im oberen Bereich. Das wiederum könnte – dies ist mit größter Vorsicht zu genießen – den Verkaufsdruck erhöhen.
Technisch allerdings ist Nel Asa noch im Aufwärtstrend. Der Kurs schaffte es zuletzt, sowohl den GD100 wie auch den GD200 deutlich hinter sich zu lassen. Noch immer ist der GD100 um gut 13,1 % distanziert. Noch immer ist die 2000-Tage-Linie um mehr als 12 % überwunden – letztlich warten die Märkte auf den 28. Februar noch im technischen Aufwärtstrend. Dies darf als gutes Zeichen für die nächsten Tage gelten – zumindest sieht es nicht nach einem Ausverkauf im Vorfeld der Zahlen aus.
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