Liebe Leserinnen und Leser,
der Verkauf der Aktie von Nel Asa läuft: Auch am Donnerstag ging es in den ersten Stunden um 1,5 % bis 1,9 % abwärts. Die Notierungen sind im Begriff, sich immer weiter in den Abwärtsstrudel treiben zu lassen, nachdem am Mittwoch die Quartalszahlen publiziert worden sind. Die waren dem Vernehmen nach nicht so schlecht, was die Einschätzung betraf.
Die Börsen hatten vereinzelt wohl noch größere Sorgen. Allerdings sind die Zahlen am Ende nicht so gut, dass es einen Anlass gäbe, die Aktie dafür zu feiern. Sowohl der Markt hat nun die Reißleine gezogen wie auch die versammelte Analysten-Schar. Auch am Donnerstag purzeln die Kursziele. Short-Investoren hätten wohl ihre helle Freude.
Nel Asa: Short-Investoren hätten vielleicht viel Freude
Die Kurse sind am Donnerstag klar unter die Marke von 0,40 Euro gefallen. Es sieht so aus, als sollte der Titel aktuell den tiefsten Stand des laufenden Jahres und sogar des aktiven Jahrzehnts avisieren. Es sieht besonders düster aus, um es kurz zu sagen.
Das Chartbild zeigt an, in welche Richtung es seit langer Zeit geht, seit mittlerer Zeit und auch jetzt wieder kurzfristig.
Nel ASA Aktie Chart
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Der zwischenzeitliche Ausflug nach oben ist schon längst wieder Geschichte. Die Aktie wird aus dieser Perspektive nicht mehr nach unten geschützt oder in irgendeiner Weise aufgehalten. Der Abwärtstrend ist mit dem Verlust von nun -35 % seit 1. Januar schwergewichtig.
Die Banken reagieren allerdings wohl nicht auf diesen Trend-Absturz, sondern auf die Zahlen, die am Mittwoch präsentiert worden sind.
Die Goldman Sachs etwa senkte das Kursziel auf 6,20 NOK, spricht sich aber gleichzeitig dafür aus, die Aktie zu „kaufen“. Das Kursziel wäre deutlich über dem aktuellen Kurs bei ca. (je nach dann aktuellem Wechselkurs) 0,50 Euro. Die Goldman Sachs begründet dies damit, dass der Umsatz von Nel Asa gegenüber dem, was der Markt erwartet hat, um 26 % niedriger ausfiel.
Die Erlösprognose für die Jahre 2024 und 2025 würde damit gesenkt. Die Worte sind noch etwas dürr, die dahinter liegende Überlegung ist eine weitere Betrachtung wert.
Wenn der Umsatz um 26 % fällt – bei einem Unternehmen, das ohnehin rote Zahlen schreibt und also nicht rentabel arbeitet -, wird eine Kurszielprognose in aller Regel härter ausfallen müssen. Goldman Sachs hat das Kursziel aber „nur“ von 7 auf 6,20 NOK gesenkt. Das Rechenmodell der Bank mag dies hergeben. Tatsächlich aber ist es in der Szene nicht unüblich, die Kursziele scheibchenweise nach unten zu schrauben.
Ohne dies dem Einzelfall unterstellen zu können oder zu wollen – mangels Kenntnis des Rechenmodells wäre dies ohnehin unseriös -: Die Studien haben einen Adressatenkreis: Investoren, die oft genug auch Kunden des eigenen Hauses sind. Das bedeutet, die Einschätzungen werden im Laufe der Zeit auch zu Investitionsentscheidungen führen oder werden zumindest für Investitionsentscheidungen zugrunde gelegt. Insofern sind abrupte Wechsel in den Ausrichtungen solcher Studien nicht die Regel. Vielmehr sind oft genug Korrekturen in Trippel-Schritten zu besichtigen.
Ob hier ein Trippelschritt vorliegt?
Die Allgemeinheit der Analysten geht auf Basis der Veröffentlichungen von Marketscreener noch von einem Kursziel bei 6,81 NOK aus. Das Kursziel ist in den vergangenen drei Jahren von ehedem in der Spitze 30 NOK insgesamt schrittweise nach unten korrigiert worden. Heute beläuft es sich auf weniger als 25 % vom damaligen Ziel.
Wohlgemerkt: Seither sind die wirtschaftlichen Ergebnisse von Nel Asa je nach Faktor eher deutlich besser als damals.
Unter dem Strich sehen wir wie am Donnerstag auch bei der Berenberg Bank eine Absenkung, die sich nach und nach vollzieht. Die Berenberg ist von 11 auf 8 NOK nach unten gegangen. Die Einstufung lautet unverändert „buy“.
Das Zwischenfazit: Der Markt senkt die Bewertung von Nel Asa im laufenden extremen Abwärtstrend weiter. Analysten ziehen Schritt für Schritt hinterher.
Die eigentliche Ursache sind die Quartalszahlen und hier wohl vor allem ein wesentlicher Faktor: Die Aufträge.
Der Auftragseingang ist um 2 % gegenüber dem Vorjahr gesunken. Der Bestand an Aufträgen sank gegenüber dem Vorjahr um 13 %. Daneben verblassen alle anderen Kennziffern etwas. Das EBITDA fiel mit -16 Millionen NOK deutlich besser aus als die -121 Millionen NOK aus dem Vorjahr. Der Umsatz war mit 14 % gegenüber dem Vorjahr sogar gestiegen (auf 409 Millionen NOK, was bedeutet, dass das Jahresziel von 190 Millionen Euro rechnerisch möglich, aber weiter entfernt ist).
Wenn aber die Auftragslage nicht besser wird als vor einem Jahr – und dies ist im Bestand sogar noch deutlich zu milde ausgedrückt – wird es eng. Wie sollen die Umsätze glaubhaft steigen?
Deshalb hat die Stimmung kräftig gelitten. An sich gibt es kaum Anlass für Hoffnung. Aber: Noch haben die Analysten immerhin nicht aufgegeben (siehe oben).
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