Liebe Leserinnen und Leser,
wären Sie Aktionär bei Nel Asa, müssten Sie jetzt bangen. Es ging am Freitag kurz vor dem Ende der Woche noch einmal um annähernd 9 % abwärts. Die Aktie verlor in einer Woche damit zwar „nur“ 4,2 %, nähert sich aber entscheidend einer wichtigen Untergrenze. Dann drohte der Untergang – in Form einer Qualifikation für die Penny Stocks.
Nel Asa: Selten schwach
Die Norweger gaben am Freitag der vergangenen Woche so viel nach wie lange nicht mehr. Das hat vielerlei Konsequenzen. So hat Nel Asa damit nicht nur enttäuscht, sondern auch aus dem Nichts heraus bestätigt, was Beobachter schon seit längerer Zeit vermuten.
Es gab keine neue Nachricht. Dennoch ging es für den Titel nun in einer Woche fast durchgehend abwärts. Die Stimmung am Markt reicht, um Nel Asa erneut in den Krisenmodus zu versetzen. Der Markt hat deshalb nachgegeben, weil die Äußerungen aus der Politik wenig verheißungsvoll sind.
Konkret hat die Fed wissen lassen, dass die Zinsen schon bald wieder steigen können. Was bedeutet das? Die Zinsen sind die Korrekturmaßnahme für eine Inflation, wie wir sie u.a. auch in den USA erleben.
Nel Asa leidet unter einer Zinserhöhung gleich aus mehreren Gründen. Die Norweger sind auf Investitionen durch Dritte angewiesen. Die Unternehmen, mit denen Nel Asa zusammenarbeiten möchte, sollen Elektrolyseure kaufen. Damit lässt sich grüner Wasserstoff herstellen.
Die Investitionen werden aber weniger wahrscheinlich sein, wenn die Zinsen steigen. Dann werden sich die Kosten für Darlehen der Käufer selbst erhöhen, erwarten die Beobachter und Analysten. Insofern ist die Diskussion um steigende Zinsen Gift für den Aktienkurs von Nel Asa.
Steigende Zinsen: Ein Problem für Nel Asa
Wesentlich direkter dürfte es das Unternehmen allerdings selbst treffen. Schließlich hat Nel Asa selbst ein klares Finanzierungsdefizit. Die Norweger sammeln auch im laufenden Jahr den vorläufigen Schätzungen am Markt nach ein Minus von -59 Millionen Euro ein.
Das ist weniger als zuletzt, aber auch mehr, als die Marktkapitalisierung von ca. 1,7 Milliarden Euro vermuten lassen würde. Denn die Märkte honorieren hier immer noch ein Unternehmen, das schlicht defizitär arbeitet. Auch im kommenden Jahr werden die Norweger demnach noch einen Verlust erzielen, wenngleich dieser erneut geringer ausfallen wird.
Doch der Umsatz von 134 Millionen Euro ist gleichfalls nicht geeignet, um eine ausgezeichnete Stimmung zu fabrizieren. Dieser Umsatz reicht nicht, um die seit Jahren geforderte und erwartete Wachstumsentwicklung zu produzieren. Bei steigenden Zinsen ist dies eine nicht günstige Aussicht. Zudem aber sind steigende Zinsen auch ein weiteres Wachstumshindernis, weil der Staat selbst sich in seinen Investitionen bedeckt halten wird – etwa in den USA beim Inflation Reduction Act (IRA). Infolgedessen sind die Notierungen zuletzt vor allem der schlechten Stimmung wegen und dies insbesondere auf Basis der weiteren Zinserwartungen gefallen.
Das zeigt sich im Chartbild. Darin wird sichtbar, dass der Boden nun erreicht ist – oder erreicht sein sollte. Es fehlen nur noch Abschläge von etwa – 3 %, um einen Status zu erreichen, den Nel Asa unbedingt vermeiden sollte. Es geht darum, nicht zum Penny Stock zu werden, also einer Aktien, die unterhalb von 1 Euro notiert. Dies würde auch institutionelle Investoren erfahrungsgemäß irritieren. Eine weitere Verkaufswelle wäre dann nicht auszuschließen und umgekehrt betrachtet sogar nicht eben unwahrscheinlich.
Die Notierungen werden daher jetzt zum Problem, wie auch das Chartbild verdeutlicht.
Die Kurse haben nun in einem Monat mehr als -10 % nachgegeben und seit Jahresbeginn auch schon -13,7 %. Diese Werte sind nicht besorgniserregend, allerdings hat die Aktie sich auch von einer sehr niedrigen Basis aus in diese Richtung entwickelt.
Insofern ist charttechnisch und statistisch der Aufwärtstrend dennoch immens.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Der Titel liegt auch aus der Sicht sonstiger Statistiken aktuell weit hinten. Das derzeitige 1-Monats-Hoch von 1,28 Euro ist nun in weiter Ferne. Es sieht nicht so aus, als solle ein schnelles Comeback nach oben gelingen, wenn diese Statistiken halten, was sie ankündigen.
Die technische Analyse sieht es ähnlich. Demnach ist der bedeutende Indikator GD100 nun mehr als 25 % entfernt. Die 50-Tage-Linie wurde gleichfalls nun um gut -15 % verfehlt. Die technische Indikation ist keine Garantie für fallende Kurse. Nun aber haben sich die Vorzeichen doch massiv verstärkt, fürchten die technischen Analysten.
Es gibt zwei Auswege aus der Situation für Nel Asa.
- Die Norweger müssen darauf setzen, dass die Berichterstattung über die Konjunktur etwas wohlwollender wird – dies wiederum würde ggf. den Ölpreis wieder anziehen lassen, womit sich die Stimmung für Energie-Werte deutlich besser zeigen müsste.
- Zum zweiten muss Nel Asa auf ein gutes 2. Quartal hoffen. Die Zahlen dazu präsentiert der Konzern erst am 18. Juli. Bis dahin müssen Investoren noch bangen und Analysten abschätzen, wie weit der Weg für Nel Asa im 2. Quartal gegangen sein kann. Nachrichten drangen kaum nach draußen. Das gilt durchaus als ungewöhnlich für den Fall, dass die Erfolge doch recht groß gewesen sein sollten (etwa bei steigenden Umsätzen). Damit scheint es nicht sehr wahrscheinlich, dass Nel Asa positiv überraschen kann.
In Summe stellt sich die Situation für Nel Asa nun nicht mehr besonders günstig dar. Nel Asa ist in einem klaren Abwärtstrend.
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