Nel Asa-Aktie: Mega-Gewinn!

Nel Asa hat am Montag einen massiven Gewinn realisiert - es ging um über 11 % aufwärts

Auf einen Blick:
  • Nel ASA und der Aufwärtstrend - es geht immer weiter
  • Aktie gewann am Montag über 11 %
  • Analysten-Ziele schon übertroffen

Liebe Leserinnen und Leser,

über 11 % hat die Aktie von Nel ASA am Montag gewonnen Der Titel schob sich mit diesem Mega-Gewinn auf über 0,68 Euro nach oben. Das ist der höchste Stand des Jahres und zeigt im Grunde an, dass Nel Asa die Krise zunächst überwunden hat. An den Börsen ist der Titel klar im Aufwärtstrend, jedenfalls kurzfristig.

Hat sich der Markt also geirrt und schickt die Aktie jetzt auf Reise nach ganz oben?

Nel Asa: Bestätigung

Zunächst fällt derzeit auf, dass die Analysten ihre positive Einschätzung in diversen Fällen bestätigen. Am 27.5. hat nun die Bernstein das Rating bekräftigt: Die Aktie sei ein „buy“, so die Einschätzung. Das Kursziel liest sich allerdings deutlich ernüchternder. Die Aktie habe ein Kursziel von 6,75 NOK. Damit wäre sie bei weniger als dem aktuellen Aktienkurs – und somit auch ein Fragezeichen: Warum sollte die Aktie ein „Kauf“ sein, wenn nicht mehr viel drin ist?

Die Einschätzung der RBC vor kurzem lautete bereits anders. Die RBC sieht den Titel bei einem Kursziel von 13 NOK. Das wären am Ende Kurse von mehr als 1,10 Euro – und somit ein kräftiges Statement vom Markt. Die Notierungen sind aus der Warte von Analysten insgesamt aber inzwischen sogar überbewertet – „angeblich“.

Denn das Kursziel, das auf Marketscreener durchschnittlich angegeben wird, liegt bei 6,45 NOK. Das sind deutlich mehr als 10 % unterhalb des aktuellen Aktienkurses. Der Titel hat dabei aktuell also einen Lauf, den Analysten so nicht erwartet haben.

Das lenkt den Blick auf die wirtschaftliche Wirklichkeit.

Nel Asa wird weiterhin auch im laufenden Jahr Geld verlieren und den Umsatz allenfalls mäßig ausbauen. Die Norweger haben aktuell eine Umsatzerwartung über ziemlich grob geschätzte 180 Millionen Euro. Es deutet nicht viel darauf, dass der Konzern auch im kommenden Jahr nicht weit über 200 Millionen Euro Umsatz hinauskommt. Das wiederum bedeutet, dass die Aktie wahrscheinlich aus der Warte von Analysten vergleichsweise realistisch eingeschätzt wird – allein, was die wirtschaftliche Basis betrifft.

Auf der anderen Seite jedoch sind die Nachrichten in den vergangenen Wochen deutlich besser geworden. Nach der Verkündung der Quartalszahlen hat Nel Asa einen Deal mit Hy Stor Energy vereinbart. Die beiden Unternehmen werden beim sogenannten Mississippi Clean Hydrogen Hub kooperieren.

Das bedeutet, dass die Gesellschaft eine Kapazitäts“reservierung“ abgibt, die sich auf einen Umfang von mehr als 1 Gigawatt bezieht. Das ist enorm – steht indes unter Vorbehalt. Dabei wird bis 2025 oder 2026 oder sogar bis in das Jahr 2027 hinein die Produktion anlaufen – dies aber erst dann, wenn die Kapazitätsreservierung tatsächlich in der Realität zu einer Investition führt.

Die zweite Nachricht bezog sich auf die Kooperation mit der indischen Reliance. Diese Kooperation sieht vor, dass Reliance in Lizenz produziert – dies ist der wesentliche Kern der Vereinbarung. Reliance würde damit Kapazitäten zur Verfügung stellen, die Nel Asa sonst nicht hätte, so begründete Nel Asa die Freude an der Vereinbarung.

Der Kursgewinn jedoch vollzog sich vor allem deshalb, so steht zu vermuten, weil die Märkte wohl inzwischen sogar eine Übernahme durch Reliance für möglich halten. Ein Analyst hatte spekuliert, dass dies geschehen könne, wenn Nel Asa sich in der Wasserstoff-Entwicklung nicht so erfolgreich bewähren würde. Reliance könnte die Mittel haben, um Nel Asa zu übernehmen.

Aber: Die Übernahmespekulation ist nach Adam Riese aktuell nicht zielführend. Wenn, käme eine solche Betrachtung allenfalls in wenigen Jahren in Frage. Noch scheint jedenfalls Nel Asa davon auszugehen, dass die Norweger sich positiv entwickeln können.

Auf reiner Spekulationsbasis gewonnene Kursentwicklungen werden jedoch aktuell wahrscheinlich kurzfristiger Natur sein, steht zu befürchten. Deshalb ist die jüngste Rallye an den Märkten aus der Warte der wirtschaftlichen Betrachtung mit Vorsicht zu genießen.

Effektiv ist einzig die Chartanalyse derzeit in der Lage, noch Argumente für steigende Kurse bereit zu stellen. Die aktuelle Erholung ist inzwischen auf einem Niveau, das zuletzt am Ende des Jahres erreicht worden war. Die Aktie hat sich ausgehend vom Kursboden bei ca. 0,40 Euro um mehr als 65 % aufwärts entwickelt.

Der Titel hat nun die Aufgabe, bei gut 0,70 Euro die nächste Hürde zu überwinden. Darin würden charttechnische und technische Analysten einen Impuls sehen, der sich nun entwickeln kann.

Die Notierungen sind aus der Warte von Analysten und Investoren nach gut 33 % Plus im laufenden Jahr aber in der Lage, die nächste Stufe zumindest anzugehen. Neu Termine stehen indes nicht an, sodass der Trend selbst die Entwicklung tragen muss.

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