Liebe Leserinnen und Leser,
langsam lässt die Stimmung bei Unternehmen der Wasserstoff-Branche deutlich nach. So verlor etwa Nel Asa schon wieder fast 2 % – n den ersten Handelsstunden am Donnerstag. Die Notierungen sind damit innerhalb einer Woche um annähernd 6 % schwächer geworden. Zudem hat Nel Asa damit in einem Monat -21 % verloren. Das passt in das Bild, das die Branche an den Aktienmärkten derzeit insgesamt abgibt. Es sieht sehr schwach aus – Nur, dass Nel Asa derzeit noch mehr Verluste produziert als die Konkurrenz von Plug Power und Co. Das mag überraschend.
Nel Asa: Stimmung geht dahin
Effektiv betrachtet geht die Stimmung derzeit einfach dahin. Der Titel hat zuletzt wie auch Plug Power vor gut einer Woche die Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr publiziert. Diese waren nicht überzeugend, schon gar nicht überragend. Allerdings haben die Norweger am Ende auch nicht massiv enttäuscht. Denn der Umsatz war mit etwa 90 Millionen Euro sogar etwas höher als gedacht.
Die Nettoergebnisse hingegen waren etwas schwächer als vermutet. Mit dem Minus von mehr als 70 Millionen Euro blieben die Norweger selbst hinter den schon schwachen Erwartungen zurück. Unter dem Strich allerdings hat sich das Bild kaum verändert. Das Chartbild ist dennoch wegen der jüngsten und schon angemerkten Kapitalmaßnahme erheblich schwächer geworden.
Nel Asa hat in den vergangenen Tagen deshalb erhebliche Rücksetzer hinnehmen müssen, die kaum zu den Entwicklungen passen, die sich vorher in der Kursstatistik angedeutet hatten. Die jüngsten Ergebnisse sind vor allem in der laufenden Woche ernüchternd.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Die Maßnahme schwächt Nel Asa zunächst
Die Kapitalmaßnahme von Nel Asa ist zwar in den Analysen vorher lange angedeutet worden, allerdings kam sie am Ende überraschend. 108 Millionen Aktien wurden neu an institutionelle Investoren ausgegeben. Damit sammelte Nel Asa auf der einen Seite immerhin gut 144 Millionen Euro ein. Auf der anderen Seite schwächte diese Aktivität auch die Position der bisherigen Aktionäre – jedenfalls auf den ersten Blick.
Diese haben nun im Kern schlicht das Vermögen der Gesellschaft durch eine größere Zahl an Anteilsscheinen aufteilen müssen. Dafür liegen – formal – 144 Millionen Euro mehr in den Kassen. Die Börsen haben denn auch mutmaßlich nicht die Maßnahme als solche bestraft, sondern vor allem den Kurs der neuen Aktien als Referenzpunkt verwendet.
Die institutionellen Investoren konnten die neuen Aktien zu einem günstigeren Kurs erwerben, als dieser an den Märkten gehandelt worden war. Zwischen 1,33 und 1,34 Euro zahlten die Institutionellen umgerechnet für die Aktie von Nel Asa. Dies ist zu wenig gewesen, um die bisherigen Kurse an den Märkten verteidigen zu können.
Deshalb hat der Markt den Kurs angepasst, steht mit höherer Sicherheit zu vermuten. Was bedeutet das?
Die Märkte schätzen offenbar gleichzeitig die entstehenden Investitionsmöglichkeiten mit dem frischen Kapital als nicht so stark ein, dass sich daraus neue Perspektiven ergeben. Dabei sind die Pläne durchaus ehrgeizig.
Ehrgeizige Pläne von Nel Asa
Aus den Mitteilungen wird offensichtlich, in welche Richtung das Geld fließen soll. Das Unternehmen wolle den Nettoerlös dazu verwenden, teilweise sein Werk in Heroeya zu finanzieren oder aber den Bau einer US-Fabrik aufzunehmen. Dies wiederum kann als ohnehin notwendige Expansion gelesen werden.
Die Norweger wollen von dem US-Investitionsprogramm der Regierung, dem IRA oder Inflation Reduction Act profitieren. Der Gedanke ist recht einfach.
- Die USA bezuschussen durch Steuergutschriften und Subventionen auch Entwickler Erneuerbarer Energien. Dies führt beim grünen Wasserstoff dazu, dass der Preis auf 2,50 Dollar je KG gesenkt werden soll. Dieser Preis gilt wiederum als wettbewerbsfähig gegenüber den bisherigen Konkurrenzprodukten – grauem Wasserstoff.
- Der neue Preis wiederum soll die Nachfrage nach grünem Wasserstoff deutlich anheben. Damit werden auch Produzenten von Elektrolyseuren indirekt subventioniert, deren Produkte für die Produktion von grünem Wasserstoff unerlässlich sind.
- Allerdings beschränken sich die Subventionen, Steuergutschriften etc. auf jene Unternehmen, die in den USA oder mit US-Komponenten produzieren. Wer also profitieren möchte, wird auch einige Teile der Produktion in die USA verlegen. Genau dies passiert bei zahlreichen Konzernen. Nel Asa vergrößert sich deshalb am Markt in den USA.
Da die Erweiterung Geld kostet, ist die Idee, dieses per Finanzmarkt aufzubringen, grundsätzlich nachvollziehbar. Die andere Seite solcher Vorgänge: Die Kontrolle über die Verwendung und die Bewertung der Investitionen ist nicht so transparent wie vielleicht zu wünschen wäre – zumal selbst die Aussagen „x oder y“ darauf deuten, dass sich der Vorstand nicht konkret festlegen möchte.
Dies scheint das Vertrauen an den Märkten etwas reduziert zu haben. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass Nel Asa in den vergangenen Tagen deutlich schwächer abgeschnitten hat als etwa die US-Konkurrenz von Plug Power. SFC Energy aus Deutschland, Produzent mobiler Lösungen für die Energie-Bereitstellung, hat sich sogar deutlich von dieser Stimmung abgesetzt.
SFC Energy hat mit einem Vertrag die Stimmung deutlich verbessert. Das indische Verteidigungsministerium bestellte 450 Brennstoffzellen-Systeme. Das Auftragsvolumen wird mit gut 16 Millionen Euro angegeben. Nel Asa hat zumindest in den vergangenen Tagen keine ähnlich guten Nachrichten am Markt platzieren können.
Ob sich der jüngste Abwärtstrend fortsetzt, wird u.a. davon abhängen, ob Unterstützungen bei 1,30 Euro halten, so die Meinung von Chartanalysten. Nel Asa ist inzwischen deutlich geschwächt.
Nel ASA-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nel ASA-Analyse vom 23. November liefert die Antwort:
Die neusten Nel ASA-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nel ASA-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 23. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.