Liebe Leserinnen und Leser,
im Wettkampf zwischen Nel Asa mit anderen Wasserstoff-Pure Playern wird es jetzt heiß. Die Aktie der Norweger ist aktuell im Vergleich noch deutlich stärker und geht aus den aktuellen Abwertungswettläufen relativ betrachtet gestärkt hervor. Am Freitagmorgen hat Nel Asa die Marke von 1,40 Euro erreicht oder übersprungen. Ein wenigstens halbwegs versöhnlicher Wochenabschluss – auch wenn die Aktie unter Druck steht. Plug Power hingegen hat die eigene wichtige Marke bei 13 Euro sehr klar unterschritten. Das ist alarmierend. Wichtig ist die mittelfristige Perspektive. Strategisch könnten Pure Player wie Nel Asa auch von der deutschen Heizungsdiskussion profitieren.
Nel Asa: Wer hilft den Heizungsbauern?
Die entscheidende Frage aktuell lautet, wie die Heizungsdiskussion in Deutschland für den Umbau auf die erneuerbaren Energien aufgelöst wird. Nel Asa kann eine Rolle spielen. Dafür gilt es, die Situation zu untersuchen.
- Nach einem Entwurf aus dem Wirtschaftsministerium sollen Haushalte in Deutschland ab dem 1. Januar 2024 keine neuen Öl- oder Gasheizungen mehr verbauen dürfen, sondern lediglich noch reparieren, was kaputt ist. Beim Umbau wird es, wenn die alten Heizungen kaputt sind, Übergangslösungen geben, die bis dato nicht näher spezifiziert sind.
- Wärmepumpen werden eine größere Rolle spielen, so der Wunsch der Regierung. Wenn ab 2024 neue Heizungssysteme verbaut werden, sollen die zu 65 % aus regenerativen Energiequellen gespeist werden. Dies ist zumal in Deutschland bis dato kaum möglich. Nur 50 % der Energien stammten 2022 aus regenerativen Energiequellen. Deren Ausbau muss also schnell vonstatten gehen. Das wiederum bedeutet, dass zum Beispiel Wind- und Solarenergie, aber auch grüner Wasserstoff vorangetrieben werden müssen.
- Die Energiedichte bei grünem Wasserstoff ist zwar bei weitem nicht so hoch wie bei der Eingangsenergie, das aber scheint derzeit den Siegeszug dieser Technologie nicht zu beenden. Der grüne Wasserstoff muss möglicherweise als Gasersatz noch schneller produziert werden als bislang gedacht.
Sofern auch die EU insgesamt mitzieht, wird der Bedarf an solchen Technologien in den kommenden Jahren enorm steigen. Dies wiederum fokussiert den Blick auf die sogenannten Pure Player wie Nel Asa oder auch Plug Power aus den USA, die z. B. Elektrolyseure zur Verfügung stellen – also jene Maschinen, die bei der Produktion von grünem Wasserstoff benötigt werden.
Die Menge an grünem Wasserstoff soll in den kommenden Jahren nach EU-Plänen vervielfacht werden. Das wiederum wird mit staatlichem Geld noch angeheizt. Die EU ist mit ihrem „New Green Deal“ letztlich gewillt, mehr als 1 Billion Euro in den Umbau der Energiewirtschaft zu investieren. Dabei kommt auch ein frisches Ereignis der Branche der Wasserstoff-Unternehmen zupass. Denn die EU hat nun definiert, was „grüner Wasserstoff“ ist.
Grün ist der Wasserstoff dann, wenn die Energie aus sauberen Energiequellen kommt, so heißt es – nicht notwendig aus regenerierbaren Quellen. Damit wird auch der Atomstrom gefördert. Dies wiederum kann sich für den grünen Wasserstoff als Hebel erweisen, da Atomstrom auch eine zuverlässige Quelle für die Lieferung ist, wenn die schwankenden Quellen wie Sonne oder Wind keine hinreichenden Mengen mehr liefern.
Die Entscheidung zugunsten von Atomstrom kann die Branche also weiter fördern – wenngleich dies nicht im Sinne aller Umweltschützer zu sein scheint.
Die Diskussionen um die staatlichen Programme in Form von Subventionen, Steuergutschriften und direkten Investitionen wird also in den kommenden Wochen und Monaten Fahrt aufnehmen. In der EU kann derselbe Effekt auftreten wie in den USA – dort wird jetzt schon investiert, womit die ersten Unternehmen aus der EU in die USA übersiedeln, um dort günstiger mit Energie versorgt zu werden oder gar gleich selbst Energie zu produzieren.
Wer wie viel kassiert, ist derzeit überhaupt nicht auszumachen. Dennoch darf sich Nel Asa Hoffnungen machen, bei einem beschleunigten Ausbau der Industrie – grüner Wasserstoff – in der EU dabei zu sein. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Norwegen, dem Land, das Deutschland ohnehin mit Wasserstoff versorgen soll.
Zudem hat Nel Asa eine US-Tochter, die wiederum in den USA entsprechende Aufträge wird akquirieren können. Noch sind diese Entwicklungen im Chart nicht ganz ablesbar. Der Trend ist nach den jüngsten Veröffentlichungen der Geschäftszahlen wieder deutlich schwächer geworden. Die Aktie kämpft mit der bedeutenden Marke von 1,40 Euro, wie im Chart sichtbar ist.
Jüngst hatte die Aktie einen mittelfristigen Trend nach oben geschafft, nachdem der Wert zunächst im Herbst massiv verloren hatte. Der Trend ist in den vergangenen Tagen ausweislich der Kursdaten wieder deutlich schwächer geworden.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Dennoch: Die Aktie kämpft formal noch immer mit einem Comeback in den Aufwärtstrend. Sowohl der GD100 wie auch der GD200 als mittel- und langfristige Trend-Formationen sind derzeit umkämpft. Der Aktie fehlt nicht viel, um sowohl den mittel- wie auch den langfristigen Signalgeber wieder von unten nach oben zu durchkreuzen.
Die entscheidenden Impulse allerdings werden kurzfristig nicht von Nel Asa gesetzt, sondern vom Markt. Es ist offen, wann sich die relative Stärke gegenüber Plug Power und Co. auch wieder in steigenden Kursen niederschlägt. Gewiss ist lediglich, dass die Politik derzeit fleißig mithilft, den Kurs der Wasserstoff-Industrie im Allgemeinen und Nel Asa im Speziellen zu beeinflussen.
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