Nel Asa-Aktie: Jetzt kracht es!

Liebe Leserinnen und Leser,

immerhin: Nel Asa konnte den Wochenauftakt für die Wasserstoff-Unternehmung am Aktienmarkt recht positiv gestalten. Das hilft noch nicht durchgehend, ist aber ein Zeichen. Denn in der vergangenen Woche hatte Nel Asa gleich -10,3 % verloren. Das ist ein Rücksetzer gewesen, der in mehreren Dimensionen ganz neue Zeiten für die Aktie von Nel Asa einläutete. Es wird schwieriger für Nel Asa! Der Gewinn am Montag ist ein erster Hoffnungsschimmer, bei dem es sich lohnt, genau hinzusehen.

Nel Asa: Hier irren die Börsen

Zur Einordnung des Kursgewinns vom Montag gibt es allerdings auch ernüchternde Meldungen.

• Die Gewinne von 2,4 % sind nur ein erster, ein vor allem kleiner Schritt auf dem Weg zurück in eine bessere Zone. Denn Nel Asa hat in den vergangenen Wochen sehr deutlich verloren und dabei besonders ein Zeichen gesetzt, das besonders viel Schrecken verbreitet.
• Das Unternehmen hat den Bereich von 1 Euro unterkreuzt und ist damit zum Penny Stock geworden. Penny Stocks mit Notierungen von weniger als 1 Euro gelten an den Finanzmärkten als bedeutend. Denn die Spekulanten, die sich ausschließlich auf Kurse von weniger als 1 Euro konzentrieren, könnten sich hier das nächste „Opfer“ ausgesucht haben.
• Die Notierungen von Nel Asa stehen damit permanent unter Beobachtung. Die Analysten und Investoren werden beachten, ob Nel Asa etwa außergewöhnlich hohe Handelsvolumina erzeugt. Bei Aktien mit einem Kurs von weniger als 1 Euro lässt sich vergleichsweise gut damit werben, dass der Titel ja nicht stark steigen muss, um sehr hohe Kursgewinne zu erzielen. „Nur“ 90 Cent würden hier z. B. 100 % Kursgewinn ausmachen.
• Auch wenn Penny Stocks angreifbar sind, bleibt Nel Asa indes noch zur Hälfte geschützt. Die gesamte Marktkapitalisierung immerhin beläuft sich bei Nel Asa auf ungefähr 1,5 Mrd. Euro. Das ist genug, um nicht als durchgehender Penny Stock zu gelten, auf den die wagemutigsten Wetten eingegangen werden.

Dennoch wird es Zeit für Nel Asa, konkrete und gute Nachrichten an den Markt zu senden. Denn die Kurse haben vor allem deshalb verloren, weil der Markt selbst über das wirtschaftliche Ergebnis frei spekulieren kann.

Nel Asa hat im laufenden Jahr noch immer eine Umsatzerwartung auf nur knapp 150 Millionen Euro. Die Nettoergebnisse werden aktuell auf -73 Millionen Euro geschätzt. Die Ergebnisse werden im kommenden Jahr sicherlich etwas besser, aber nicht entscheidend.

Der Umsatz dürfte demnach bei etwa 218 Millionen Euro liegen, so die aktuellen Erwartungen. Dabei würde das Nettoergebnis sich auf einen Verlust von nur noch -44 Millionen Euro „verbessern“, so die derzeitige Erwartung. Auch dies ist noch nicht erstklassig.

Denn: Niemand kann derzeit seriös einschätzen, ob die Norweger zumindest im Jahr 2025 – endlich – einen positiven Gewinn erzeugen werden. Voraussetzung dafür wäre bei der fehlenden Rentabilität des aktuellen Umsatzes sicherlich, dass der Umsatz steigt – und zwar signifikant.

Unter dem Strich dreht sich hier alles im Kreis: Nel Asa hat mit den Quartalsergebnissen jüngst ein immenses Glück gehabt: Im Vergleich zu Plug Power aus den USA hat Nel Asa seine Analysten und Investoren immerhin nicht enttäuscht.

Auf der anderen Seite bleiben noch Fragen: Woher sollen die steigenden Umsätze kommen. Das Auftragseingangsbuch hat einen Rekordstand erreicht – ca. 250 Millionen Euro, so lauteten die groben Schätzungen in den Kommentaren. Wann dieser Auftrag allerdings umsatzrelevant abgearbeitet wird, bleibt derzeit noch offen. Es fehlen die Nachrichten, um dies seriös einzuschätzen.

Nel Asa: Die Unsicherheit ist groß

Daher bleibt gerade die wirtschaftliche Unsicherheit um und mit Nel Asa zu groß, so offenbar auch die Einschätzungen an den Börsen. Das Chartbild verdeutlicht, dass die Aktie erheblichen Druck hat aushalten müssen. Es zeigt, wie deutlich die Notierungen auf weniger als 1 Euro nach unten durchgereicht worden sind und wie wenig direkt für ein Comeback spricht.

Zumindest aus der charttechnischen Sicht ergibt sich nicht unmittelbar die Comeback-Chance, auch wenn die ersten Signale am Montagvormittag zunächst positiv wirkten.

Die Kursstatistik zeigt ebenso „eindrucksvoll“, dass die Kurse sich keineswegs in einer Aufwärtsbewegung befinden.

Dabei hat die Aktie im laufenden Monat bereits mehr als -11 % abgegeben. In den zurückliegenden vier Wochen ging es gleich um -19,3 % nach unten. In drei Monaten verlor der Titel also -21,3 % und seit Jahresanfang fast -32 %.

Das ist aus der statistischen Warten ein klarer Abwärtstrend. Dies wiederum bestätigen nun auch die technischen Analysten. Deren Instrumentenkasten bemisst die Richtung eines Trends aus der Ausrichtung im Vergleich zum GD200 oder auch GD100. Die beiden Trendlinien sind nach den jüngsten Kursbewegungen noch weit entfernt.

So ist der GD200 bei 1,27 Euro noch immer gut 30 % entfernt. Dieses Stück fehlt im Kurs, um formal eine Trendwende zu erzeugen – das ist ein eindeutiges Zeichen, so die Analysten.

Demzufolge wird es auch wichtig werden, zunächst die Marke von 1 Euro zu überwinden. Damit wäre ein erster minimaler Befreiungsschlag zu sehen, der bislang noch aussteht. Die Aktie hat demgegenüber noch viel Potenzial, wenn es nach den Kursanalysten geht.

Das durchschnittliche Kursziel liegt immerhin klare 50 % über dem aktuellen Kurs. Dabei haben sich die Analysten lt. Marketscreener auf ein Kursziel von im Mittel 15,45 NOK festgelegt. In Norwegischen Kronen gemessen hat die Aktie aktuell nur 10,26 NOK erreicht.