Liebe Leserinnen und Leser,
die Aktie von Nel Asa steht derzeit wahrscheinlich im Mittelpunkt der Betrachtungen jener Investoren, die in die Wasserstoff-Branche gehen. Denn Nel Asa steht vor einem sehr wichtigen Termin, der wiederum auch die Börsen beeinflussen dürfte. Am Dienstag ging es nun um fast 1 % abwärts – in den ersten Handelsminuten. Ist dies ein weiterer Fingerzeig für die Richtung, in die es nun für Nel Asa, aber auch für die Branche gehen wird?
Nel Asa: Noch eine Woche warten
Angekündigt ist jedenfalls, dass die Norweger am 28.2. ihre Zahlen vorlegen. Diese Zahlen sind die nächst erreichbaren eines Konzerns aus diesem Sektor. Insofern ist Nel Asa der Taktgeber für die kurzfristige Stimmung, sofern die Börsen die nächsten Daten als Beleg für die Verfassung des Unternehmens und der Konkurrenten nehmen.
Nel Asa wird die Börsen mit einem kleinen Umsatzanstieg erfreuen können, werden die Optimisten hoffen. Denn der Umsatz für 2021 lag bei 753,10 Millionen NOK. Für das abgelaufene Geschäftsjahr erhoffen sich die Analysten nach den vorliegenden Schätzungen einen Umsatz von fast 830 Millionen NOK. Dies wäre allerdings noch immer weniger als 80 Millionen Euro. Zudem hatten die Analysten für eine längere Zeit einen höheren Umsatz erwartet.
Noch bedeutender sind die Gewinne bzw. die Erträge, die für das Unternehmen angefallen sind. Im Jahr 2021 kam es für Nel Asa und seien Aktionäre zu einem Verlust von 1,14 NOK je Aktie. Nun werden noch -0,46 NOK erwartet. Schwankungen in diesen Ergebnissen und Erwartungen wären nicht überraschend. Es kann in beide Richtungen gehen.
Role Model dafür ist das US-Unternehmen Plug Power. Die US-Amerikaner haben Ende Januar zwar noch keine endgültigen Zahlen präsentiert, sondern werden dies Anfang März nachholen. Dennoch sorgen sich Analysten und Investoren mit höherer Sicherheit vor der endgültigen Präsentation. Plug Power wird seine Ziele verfehlt haben, hieß es Ende Januar in einer Vorab-Konferenz.
Bei Projekten sei es zu zeitlichen Verzögerungen gekommen, wurde als ein Grund benannt. Dies ist für Beobachter von Plug Power keine Überraschung, denn in den vergangenen Quartalen war es stets zu Enttäuschungen gekommen. Nun wird sich dies nicht unbedingt bei Nel Asa ähnlich zeigen, die Auswirkungen wären allerdings zumindest ernüchternd.
Die Branche ist gespannt
Positiver als Plug Power hatte zuletzt das schwedische Unternehmen von PowerCell Sweden berichtet. Die Schweden waren sogar in der Lage, ein tatsächlich positives Quartal zu produzieren. Die Börsen zeigten sich begeistert. Kurzzeitig ging es für das Unternehmen an den Aktienmärkten massiv nach oben.
Allerdings spielt PowerCell Sweden in einer anderen Liga und wird keinen dauerhaften Einfluss auf die Wahrnehmung und Bewertung von Nel Asa und Plug Power haben. Nel Asa ist mit einer Marktkapitalisierung von 2,4 Milliarden Euro an den Börsen mehr als das 30fache dessen wert, was das Unternehmen an Erlösen produzieren kann. Dies wiederum kann sich nur durch künftige Gewinne rechtfertigen, so der Eindruck.
Dementsprechend wird der 28.2. auch für die Aktienbewertung mit Blick auf die Zukunft ein großer Tag. Die entscheidende Frage lautet, wie weit Nel Asa die Börsen davon überzeugen kann, 2025 und vor allem auch 2025 die Aufträge abzuarbeiten, die bereits im vergangenen Herbst – damals nicht buchungswirksam – verkündet worden sind. Nel Asa sollte Aufträge von 200 Millionen Euro oder etwas mehr auf der Liste haben, hieß es.
Seither ist viel passiert. Die USA haben in den Subventionstopf gegriffen und starteten den Inflation Reduction Act, der erheblich in die Branche investieren wird. Die EU versucht derzeit, ihre eigenen Ambitionen in dieser Richtung gleichfalls zu unterstreichen und die konkrete Umsetzung des „New Green Deal“ ggf. in eine etwas andere Richtung zu führen als gedacht. So sollten ggf. Steuersubventionen ausgeschüttet werden, heißt es mit Blick auf die USA, in der dies so gehandhabt werden wird. Zudem möchte die EU zumindest damit drohen, ähnlich wie die USA eigene Unternehmen zu schützen und zu stützen.
Diese Art der Subventionspolitik wirft die EU derzeit den USA noch vor. Das politische Rennen um die Ausgestaltung der Subventionen in der EU scheint noch offen. Sicher ist allerdings, dass die Norweger von Nel Asa sich darum bemühen werden, gleichfalls Aufträge für die Produktion von Elektrolyseuren oder eventuell auch im Wasserstoff-Tankstellen-Segment zu erhalten.
Dies lässt sich Ende Februar bei der Präsentation der Zahlen zwar nicht in Nachkommastellen nachweisen, aber andeuten. Zumindest hat Nel Asa in jüngster Zeit einige Aufträge und Projekte akquiriert, die andeuten, es könne über Jahre das erhoffte Wachstum geben. Dazu hatte auch Deutschland über seinen Wirtschaftsminister Robert Habeck beigetragen, der Wasserstoff-Lieferungen aus Norwegen nach Deutschland zumindest initiiert hat. Die technischen Prüfungen laufen. Zunächst geht es um blauen Wasserstoff, der mithilfe von Gas produziert wird, dann um grünen Wasserstoff, für den Elektrolyseure benötigt werden – diese bietet Nel Asa immerhin an.
Das Chartbild hat sich in den vergangenen Wochen ohnehin deutlich verbessert. Aktuell sind die Börsen nun etwas zögerlicher, dennoch befindet sich der Wert im Aufwärtstrend.
Die Kursdaten belegen, dass Nel Asa über einen Zeitraum von nunmehr etwa drei Monaten bereits wieder deutlich bessere Stimmungen produziert.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Am 28.2. steht aber für Nel Asa an den Börsen wie auch für die Konkurrenz durch die Zahlen viel auf dem Spiel.
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