Am letzten Donnerstag hat die EU-Kommission Initiativen präsentiert, die die Dekarbonisierung Europas unter anderem mit Wasserstoff vorantreiben sollen. So soll der sogenannte „Net Zero Industry Act“ entsprechende Technologien fördern, um etwa grünen Wasserstoff als Alternative zu fossilen Brennstoffen in Europa zu etablieren.
Nun hat sich auch der norwegische Wasserstoff-Spezialist Nel ASA (Brennstoffzellen, Elektrolyseure etc.) dazu geäußert und positive Töne anklingen lassen.
Nel ASA hofft auf schnellere Genehmigungsprozesse in Europa
Nel hob vor allem die von der EU forcierten Änderungen im Bereich der Genehmigungsverfahren hervor. Diese sollen deutlich beschleunigt werden, indem der Verwaltungsaufwand für die Hersteller von Elektrolyseuren reduziert werden soll.
Bislang gebe es im gesamten europäischen Binnenmarkt keine harmonisierten Regeln für die Zulassung von Clean-Tech-Fertigung. „Wir freuen uns auf die Umsetzung der zahlreichen EU-Initiativen, die darauf abzielen, einen attraktiven Investitionsrahmen in Europa zu schaffen“, betonte Nel ASA-Chef Håkon Volldal.
Produktionsquoten und Wasserstoffbank: Volldal betont weiteres Potenzial
Zudem enthalte das EU-Paket das ambitionierte Ziel, dass bis 2030 mindestens 40 Prozent der in Europa genutzten Elektrolyseure auch dort hergestellt werden sollen. „Es gibt einen harten Wettbewerb zwischen den Kontinenten um die globale Führungsrolle in der Technologie für erneuerbaren Wasserstoff. Und wir begrüßen, dass die EU ein Ziel für die Produktion von Elektrolyseuren in Europa festlegt“, so Volldal.
Die EU-Kommission informierte am Donnerstag auch über die heiß ersehnte, sogenannte „Wasserstoffbank“. Eine erste Pilotauktion der Wasserstoffbank mit einem vorläufigen Budget von 800 Millionen Euro soll noch im Herbst 2024 starten. Die Gewinner der Auktion erhalten dann eine feste Prämie für jedes Kilogramm an erneuerbarem Wasserstoff, das über einen Zeitraum von 10 Jahren produziert wird.
Nel ist stark positioniert – auch in den USA
Nel ASA jedenfalls ist sehr gut aufgestellt, um von diesen Förderungen zu profitieren. Im norwegischen Herøya betreibt das Unternehmen eine vollautomatische Elektrolyse-Fabrik mit einer Kapazität von 500 Megawatt. Inzwischen hat Nel dort mit dem Bau einer zweiten Produktionsanlage begonnen, die die Kapazität bis April 2024 auf 1 Gigawatt erhöhen soll. Später soll dann eine Erweiterung auf 2 Gigawatt folgen.
„Wir werden weiterhin nach Standorten für die weitere Expansion suchen. Mit unserem vollautomatisierten Fertigungskonzept haben wir eine gute Ausgangsbasis, um weitere Produktionslinien und Fabriken zu bauen“, erklärte CEO Volldal.
Dabei sollen übrigens auch die USA eine wichtige Rolle spielen, wo zuletzt ebenfalls Förderungen für die Wasserstoffproduktion auf den Weg gebracht wurden. Erst kürzlich hatte Nel eine weitere Investition in seinen bestehenden Produktionsstandort in Wallingford (Connecticut) angekündigt, wodurch die dortige Jahresproduktion von 50 auf 500 Megawatt steigen soll.
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