Nel Asa-Aktie: Hinter den Kulissen!

Liebe Leserinnen und Leser,

Nel Asa aus Norwegen hat auch in der neuen Woche anfangs weiteren Rückenwind bekommen. Die Aktie startete am Montag mit dem Gewinn von gut 2 % und hat sich damit auf 1,27 Euro nach oben bewegt. Dies ist aus Sicht der Analysten wahrscheinlich eine Bestätigung dafür, dass eine Trendwende endlich wieder möglich ist. Dafür haben sich in den vergangenen Tagen einige Erklärungen angeboten. Zuvor jedoch gab Konkurrent Plug Power Nel Asa einen bedenklichen Impuls. Am Dienstag hat Nel Asa nach schwachen Zahlen des Konkurrenten annähernd 4 % verloren. Dennoch sollte zumindest die Einschätzung rund um Nel Asa gut bleiben. Dafür gibt es Gründe.

Nel Asa: Die Produktionskapazität steigt

Nel Asa hat den Anstieg der Stimmung an den Börsen vor allem damit provoziert, dass das Unternehmen nun das Geld, das in einer Kapitalmaßnahme in die Kasse floss, tatsächlich sinnvoll investiert werden soll. Dabei hatte Nel Asa im ersten Quartal immerhin 140 Millionen Euro eingenommen. Der Betrag war beträchtlich.

Die Marktkapitalisierung selbst changiert um die Marke von 2 Milliarden Euro. Damit ist eine Kapitaleinnahme von 140 Millionen Euro bereits ein erheblicher Zufluss. Zudem aber hat Nel Asa damit in kürzester Zeit auch exakt jenen Betrag eingenommen, den die Norweger in diesem Jahr – 2024 – nach den vorliegenden Einschätzungen und Prognosen umsetzen werden.

Selbst dieses Ziel erscheint noch immer ambitioniert. Denn Nel Asa hat damit ein Ziel, das um ziemlich genau 50 % oberhalb des Umsatzes liegt, den die Norweger für das Jahr 2022 berichtet hatten. Damals waren, so zuletzt die Berichterstattung auch auf der Jahreshauptversammlung, Umsätze von ca. 90 Millionen Euro erwirtschaftet worden.

Die Norweger haben denn auch mit dieser Kapitalmaßnahme – den berichteten Einnahmen von 140 Millionen Euro – einen immensen Hebel in der Hand. Das Geld soll in den USA investiert werden, hieß es zumindest als denkbare Option. Dieses Versprechen hat Nel Asa nun offenbar in kürzester Zeit bereits wahr werden lassen.

Denn zuletzt wurde bekannt, dass die Norweger in Michigan, USA, investieren. Dort geht es um die Produktion von Elektrolyseuren. Am Ende soll eine Kapazität von 4 GW bereit gestellt werden. Die Ausweitung der Produktionskapazität in Michigan passt exakt zu dem Narrativ, das die Börsen im Zuge der Kapitalmaßnahme noch verschmäht hatten. Denn nach der Kapitalmaßnahme hat Nel Asa an den Aktienmärkten deutlich an Zustimmung verloren. Die Notierungen rutschten von knapp unter 1,40 Euro auf teilweise deutlich weniger als 1,00 Euro nach unten.

Die Stimmung zeigt sich auch im Chartbild, das einen immensen Abwärtstrend verkörpert. Die Aktie war also in einem Zug weit unter die Grenzen gefallen, die noch als charttechnische Untergrenze bei der Verteidigung eines charttechnischen Aufwärtstrends hätten gelten können.

Die Kursentwicklung war damit auch statistisch auf sehr schwachen Pfaden angekommen. Die Kurse sind selbst jetzt nach einer massiven Erholung noch immer im Jahresminus. Seit dem 1. Januar ging es für die Aktie allerdings unter dem Strich nur noch um etwa -4% abwärts. Die Entwicklung also ist aus Sicht Analysten, die sich mit statistischen Daten beschäftigen, noch immer nicht im grünen Bereich.

Dabei hat Nel Asa u.a. durch die Fabrik-Ankündigung bereits einen eminent wichtigen Schritt nach vorne geschafft. Die noch positivere Nachricht gab Nel Asa mit dem Quartalsbericht an den Markt. Der Titel konnte dabei darauf verweisen, dass die Umsätze tatsächlich einen Anstieg der Jahresumsätze auf 140 Millionen Euro als möglich erscheinen lassen. Zudem wurde der Verlust deutlich reduziert.

Schließlich gelang es, den Auftragseingang gegenüber dem Vorjahresmonat um 105 % nach oben zu schieben. Diese Kennziffer darf durchaus als positives Signal gelten. Damit hat Nel Asa auch den Auftragsbestand deutlich erhöht. Zum 31. März verbuchten die Norweger einen Bestand von annähernd 300 Millionen Dollar – dies ist ein neuer Rekord. Die Signale für eine wirtschaftliche Erholung also verbessern sich nun zusehends.

Gewinne wird Nel Asa auch damit nicht im laufenden Jahr erzielen können. Wahrscheinlich wird auch das Jahr 2024 noch rote Zahlen produzieren. Die Umsätze sind noch zu gering, um profitabel arbeiten zu können, wenn Nel Asa noch weiter in die Ausweitung der Produktionskapazitäten investiert. Dennoch steigt der Optimismus nun ersichtlich deutlich an. Die Börsen haben mit dem Gewinn von 7% in einem Monat ein deutliches Ausrufezeichen nach den starken Verlusten geschafft, womit sich auch der Trend langsam dreht.

Noch sind die Chartanalysten der Meinung, Nel Asa befinde sich im charttechnischen Abwärtstrend. Der Titel hat noch immer die Marke von 1,30 Euro vor sich. Die sollte zunächst überwunden werden, bevor überhaupt die Chance auf einen Wechsel in den Aufwärtstrend sichtbar wird. Damit fehlen aber nur noch 3,4 % für einen Wechsel. Die nächsten, darüber liegenden Hürden würden bei etwa 1,40 Euro auftauchen. Demnach ist die Aktie zumindest wieder in einer sehr viel stärkeren Position als zuletzt.

Letztlich sind auch die technischen Analysten, die Trends mit den sogenannten GDs messbar machen, inzwischen auch wieder sehr viel optimistischer. Denn Nel Asa bewegt sich langsam wieder auf die Marke von 1,38 Euro zu – es fehlen noch gut 10 Cent. Bei 1,38 Euro verläuft derzeit der GD100. Die 100-Tage-Linie ist die Grenze, an der sich Auf- und Abwärtstrends bzw. deren Wechsel messen lassen, sofern diese mittelfristig eine Bedeutung haben sollen. Mit anderen Worten: Für Nel Asa sieht es schon wieder sehr viel besser aus, der Trendwechsel aber hat noch nicht stattgefunden. 10 % Kursgewinn könnten der Aktie helfen, um ein ordentliches Polster in einem Aufwärtstrend aufzubauen. Voraussetzung aber ist, dass Plug Power nicht das Vertrauen in die gesamte Branche nun aufs Spiel gesetzt hat.