Liebe Leserin, lieber Leser,
die gute Nachricht vorab: Die Aktie des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten Nel ASA zeigt sich im aktuellen Börsenchaos um Trumps Zoll-Irrsinn erstaunlich stabil. Nur kurz knickte die Aktie von zuvor 0,20 Euro auf zunächst 0,18 Euro ein, am Montag ging es dann auf 0,17 Euro zurück. Doch die Nel-Aktie hat sich wieder gefangen, notiert aktuell mit 0,19 Euro bereits wieder fast beim Ausgangswert vom vergangenen Mittwoch. Was außergewöhnlich positiv erscheint, hat einen Haken: Den Ausverkauf haben die Papiere längst hinter sich.
Nel-Aktie verlor zuletzt wieder 60 Prozent an Wert
Denn zur Wahrheit gehört, dass die Aktie von Nel ASA am 12. März, es ist kein Monat her, kurzzeitig bei 0,33 Euro gehandelt wurde. Es war der Einstieg von Samsung E&A bei Nel im Rahmen einer Direktplatzierung, der den Anlegern damals neue Zuversicht verlieh – und die Aktie aus dem Kurskeller bei zuvor 0,17 Euro holte. Die Koreaner sind seitdem im Besitz von 9,1 Prozent am norwegischen Unternehmen. Im Gegenzug wird es Samsung E&A ermöglicht, seinen Kunden komplette Wasserstoffanlagen eigener Konstruktion auf Basis von Nels Elektrolyseuren anzubieten.
- Doch der kurzen Euphorie und einem Kursanstieg um rund 90 Prozent in zwei Tagen, folgte die schnelle Ernüchterung
- Bereits bis Ende März war der Kurs der Nel-Aktie auf 0,21 Euro zurückgefallen, ein Abschlag von mehr als 60 Prozent
Nel Hydrogen US mit zwei Auftragsmeldungen
Das war insofern ein besorgniserregendes Zeichen, als dass Nel ASA kurz davor eine Auftragsmeldung am Markt platziert hatte, die jedoch völlig ohne Wirkung blieb: Nel Hydrogen US hatte von Collins Aerospace eine Bestellung über PEM-Elektrolyseur-Stacks im Wert von rund 6 Millionen US-Dollar erhalten, wie es hieß. Die US-Marine soll damit Sauerstoff für lebenswichtige Anwendungen an Bord von U-Booten erzeugen. Die Stacks werden demnach über mehrere Jahre hinweg produziert, die ersten Auslieferungen sollen Ende 2025 erfolgen.
Es war zudem nicht die einzige gute Nachricht aus den USA. Eine Woche davor war es ebenfalls die US-Tochter, die einen Auftrag über eine 2,5-MW-Container-PEM-Einheit für das Aberdeen Hydrogen Hub-Projekt im Nordosten Schottlands erhalten hatte. Die skalierbare Anlage zur Produktion, Speicherung und Verteilung von grünem Wasserstoff werde im Rahmen eines Joint Ventures zwischen bp und dem Aberdeen City Council realisiert. Hydrasun hatte den Auftrag laut Nel nach einem erfolgreichen Angebot für die Planung und Integration der Wasserstofftankstelle und der zugehörigen Infrastruktur erhalten.
Anleger ließen Aktie von Nel ASA weiter fallen
Und wie reagierten die Anleger? In beiden Fällen blieb eine positive Reaktion aus. Im Gegenteil notierte die Nel-Aktie bereits am Tag nach der jeweiligen Mitteilung tiefer als zuvor. Inzwischen also 0,19 Euro, die Papiere nähern sich damit immer mehr dem Ausgangswert von vor dem Deal mit Samsung. Binnen eines halben Jahres hat das Unternehmen noch immer knapp die Hälfte seines Börsenwerts eingebüßt.
Nel-Kursziel zwischen 0,39 und 0,13 Euro
Dass Nel ASA an der Börse wieder in die Spur finden wird, daran glaubt auf Analystenseite indes kaum jemand. Am zuversichtlichsten zeigte sich nach dem Samsung-Einstieg noch das US-Analysehaus Bernstein Research, es hatte die Einstufung für Nel ASA auf „Market-Perform“ mit einem Kursziel von 4,75 norwegischen Kronen (NOK) belassen, was immerhin 0,39 Euro entspricht.
Wenig Hoffnung auf Besserung hingegen hat Kepler Cheuvreux – und senkte das Kursziel für Nel nach den jüngsten Zahlen von 2,50 auf 2,00 NOK. Mit umgerechnet 0,17 Euro sieht das französische Institut die Aktie derzeit als noch immer überbewertet an. Fearnley Securities halbierte die Prognose für die Nel-Aktie gar von 3,30 auf 1,60 NOK, das wären gerade einmal 0,13 Euro.
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