Der schleichende Ausverkauf bei der Aktie von Nel ASA geht weiter: Am Handelsplatz Frankfurt ging es mit den Papieren des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten zum Wochenstart um weitere 0,69 Prozent abwärts auf 0,434 Euro. Zwischenzeitlich waren gar 0,420 Euro erreicht. Das war zugleich der tiefste Stand für die Nel-Aktie seit Mitte April. Dass genau eine Woche zuvor ein Analyst ein durchaus ordentliches Kursziel für die Aktie aufgerufen hatte, es hat ihr nichts genutzt.
Bernstein beließ Nel-Kursziel bei 0,61 Euro
Es war das US-Analysehaus Bernstein Research, das am 3. September die Einstufung für Nel ASA auf „Market-Perform“ mit einem Kursziel von 7,25 norwegischen Kronen (NOK) belassen hatte, umgerechnet 0,61 Euro. Bei knapp 0,48 Euro notierte die Nel-Aktie am Analysetag, Analyst Yoann Charenton erkannte somit ein Aufwärtspotenzial von rund 30 Prozent. Doch statt nachhaltig zuzulegen, haben die Anteilscheine – unter erheblichen Schwankungen – seitdem weitere zehn Prozent an Wert eingebüßt.
Eine zweite Auktionsrunde der Europäischen Wasserstoffbank (EHB) werde strengere Regeln beinhalten, um sicherzustellen, dass die EU-Mittel zur Finanzierung von Wasserstoffprojekten „vor allem den europäischen Unternehmen zu Gute kommt“, hatte Analyst Charenton in seiner Studie noch hervorgehoben.
- Allerdings gehört Norwegen bekanntlich nicht zur EU
- Nel könnte damit einen echten Standortnachteil haben
Nel ASA setzt auch auf das USA-Geschäft
Umso wichtiger wird für Nel ASA das USA-Geschäft sein. Regulatorische Verzögerungen in den Staaten blieben jedoch „eine der größten Herausforderungen für den Wasserstoff-Spezialisten“, schrieb Analyst James Carmichael von der Privatbank Berenberg im August. Insgesamt sei er weiterhin optimistisch, dass die Verbreitung von Wasserstoff zunehmen wird, aber die Aussicht auf einen sehr begrenzten Auftragseingang bis Mitte 2025 lasse nur wenig Spielraum für etwaige Kurstreiber, sagte er. In der Folge hatte der Analyst Nel ASA von „Buy“ auf „Hold“ abgestuft und das Kursziel von 8 auf 7 NOK gesenkt. Doch selbst für dieses müsste sich die Aktie um wieder 40 Prozent steigern.
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