Nel Asa-Aktie: Die große Erholung!

Liebe Leserinnen und Leser,

Nel Asa hat wieder einen Aufschlag geschafft. Am Freitag gewann der Titel mehr als 3,6 %. Die Notierungen haben damit einen Gewinn auf über 0,50 Euro realisiert und sind in den vergangenen Tagen somit auch weitgehend neutral aus dem Handel gegangen. Der Titel bleibt aus der Wahrnehmung von Analysten derzeit indes im großen und langfristigen Abwärtstrend – wenn sich das Bild aus dem Charttrend ergibt.

Auf der anderen Seite stehen aktuell auch Erfolgsmeldungen, die es zu beachten gilt!

Nel Asa: Die große Erfolgsmeldung Wasserstoff!

Die eine große Erfolgsmeldung, die den Markt eventuell bewegt haben kann, ist ein Beschluss der Regierung in Berlin. Die Bundesregierung hat eine „Importstrategie für Wasserstoff“ beschlossen.

Das ist ein gutes Zeichen. Denn Wasserstoff, grüner Wasserstoff, soll die Energiewende gerade auf staatlicher Basis mit aufbauen helfen. Die kommunalen Wärmeplanungen, die jetzt diskutiert werden, sollen u.a. auf Wasserstoffstrategien beruhen. Deutschland allerdings hat aktuell keine hinreichenden Mengen an selbst erzeugtem Wasserstoff.

Das bedingt geradezu eine Importstrategie – dies wird aus der Wahrnehmung von Kritikern auch stets als Argument gegen die Energiewende aufgeführt. Die Importstrategie wiederum kann auch dazu führen, dass u.a. Nel Asa als einer der Lieferanten gelten wird.

Robert Habeck formuliert dazu: „Die Importstrategie bildet dafür den Rahmen. Sie sendet ein klares Signal an unsere Partner im Ausland: Deutschland erwartet im Inland eine große und stabile Nachfrage nach Wasserstoff und Derivaten und ist ein verlässlicher Partner und Zielmarkt für Wasserstoffprodukte.“

Die Industrie hat dementsprechendes Interesse ssignalisiert. Der BDI ließ dazu verlauten, dass die „in der Importstrategie beschriebenen Maßnahmen und Förderprogramme (…) den Hochlauf beschleunigen (können), sofern sie ohne weiteren Zeitverlust umgesetzt werden.“

Das bedeutet letztlich: Deutschland wird am Markt einkaufen müssen. Die Kapazitäten dafür kann u.a. auch Nel Asa aufbauen. Die Norweger entwickeln Elektrolyseure, die für die Produktion von Wasserstoff benötigt werden.

Der Aktienmarkt wiederum ist von den Strategien bis dato wohl nicht begeistert gewesen. Der Titel hat zudem kürzlich Zahlen publiziert, die am Markt nicht besonders gut aufgenommen worden sind. Der Aktienkurs ist in diesem Zusammenhang vergleichsweise massiv nach unten durchgereicht worden, nachdem Nel Asa zwischenzeitlich sogar einmal die Marke von 0,70 Euro überwunden hatte.

Nel ASA Aktie Chart

Die bisherige Kritik an Nel Asa: Es fehlen die Aufträge

Der wohl größte Kritikpunkt an der Arbeit von Nel Asa sah vor, dass das Unternehmen zu wenige Aufträge akquiriert hatte. Der Auftragseingang wie auch die Auftragsbestände waren viel zu gering, um hier einen massiven Anstieg zu identifizieren. Die Skepsis am Markt ist und war also vergleichsweise berechtigt.

Wenn der Wasserstoffmarkt wächst, muss dies in einem höheren und nicht in einem geringeren Auftragsbestand sichtbar werden, so die Überlegung. Die jüngsten Quartalszahlen waren denn auch mit geringeren Umsatzschätzungen verbunden als je zuvor im laufenden Jahr.

Der Konzern Nel Asa wirkte nicht besonders gut vorbereitet auf einen Wachstumsmarkt. Das ändert sich aktuell in der Wahrnehmung der Märkte ersichtlich – zumindest am Freitag ohne weiteren Anlass. Vor allem die Wasserstoffststrategie des Bundes könnte hier tatsächlich mehr Phantasie erzeugen oder erzeugt haben. Insofern wird in den kommenden Tagen zu sehen sein, ob die fehlenden Aufträge durch neue Erwartungen kompensiert werden können.

Formal herrscht noch ein Abwärtstrend vor. Charttechnisch hat die Aktie einen schweren Stand erreicht, auch wenn die Überwindung der Marke von 0,50 Euro durchaus als gutes Zeichen für den Titel gelten werden und dürfen. Die technische Analyse ist mittlerweile auch auf einem besseren Stand.

Denn Nel Asa hat den GD200 (fast) überwunden und die 100-Tage-Linie, die sicherlich auch als wichtiger Indikator gelten darf. Am Ende sieht es aktuell so aus, als könnten die Märkte ausgehend vom aktuellen Abwärtstrend – mit der positiven Nachricht der Bundesregierung im Gepäck – eine neue Bewertung des Titels anstreben. Anders herum gesagt: In den kommenden Tagen wird es sehr spannend.