Liebe Leserinnen und Leser,
die Wasserstoff-Industrie hat derzeit einen schweren Stand. Nel Asa und Co. haben am Donnerstag den Erholungsmodus zumindest vorübergehend wieder ruhen lassen müssen. Die Notierungen sind in den ersten Minuten um -0,8 % nach unten gerutscht. Der Titel ist aus Sicht der vergangenen Tage jedoch ebenso wie die Aktie von Plug Power noch sehr interessant.
Als Reaktion auf die vorhergehenden fast schon vernichtenden Verluste jedenfalls war gut. Allein am Dienstag konnte Nel Asa ein Plus von mehr als 8,6 % für sich verbuchen. Dies katapultierte den Kurs zurück über die Marke von 0,70 Euro. Jetzt schwebt allerdings über allem die große Frage, wie weit die Erholung an den Märkten auch nur rechnerisch reichen kann.
Nel Asa: Diese Zahl ist realistisch
Die Systematik des Befundes:
- Frage: Welche neuen Nachrichten und Entwicklungen könnten aktuell für eine Belebung sprechen? Nel Asa wird derzeit keine neuen Nachrichten mehr für sich in Anspruch nehmen können. Mutmaßlich wird bis Jahresende nach Lage der Dinge auch nicht mehr viel passieren. Denn: Nel Asa war bis dato in der Unternehmensgeschichte recht auskunftsfreudig. Wenn sich ein Deal anbahnte, war Nel Asa stets bereit, darüber zu berichten. Seit längerer Zeit kommt nicht mehr viel aus Norwegen.
- Vielmehr hat Nel Asa offiziell vor Wochen lediglich den Quartalsbericht vorgelegt. Der war recht ernüchternd, aus Sicht des Marktes jedenfalls. Der Konzern hat beim Umsatz eine zumindest 10%ige Enttäuschung vorgelegt. Die Verluste waren gleichfalls höher als formal vorher erwartet worden war. Die Nachrichten sind und bleiben daher seit längerer Zeit nicht hinreichend gut – weder der Menge nach (es gibt keine neuen Informationen, die den Impuls hier setzen könnte) noch der Art nach.
3. Das Chartbild ist trotz der jüngsten Gewinne in den vergangenen Tagen – die Aktie gewann über fünf Handelstage hinweg immerhin gut 6,4 % – noch nicht in einem nachhaltig besseren Abschnitt gelandet. Unterhalb von 1 Euro gilt ohnehin die Zone der Penny Stocks. Das lädt typischerweise Spekulanten ein, die auf fallende oder steigende Kurse mit geringerem Kapitaleinsatz setzen können. Genau dies scheint auch zu geschehen. Allein an der Börse München sind an den beiden vergangenen Tagen ausgesprochen auffallende Volumina zu sehen. So hat sich der Umsatz mit Aktien von Nel Asa in etwa verdoppelt bis vervierfacht, je nachdem, welcher Tag als Referenz gelten kann. Das bedeutet: Es wird noch viel spekuliert. Das zeigt sich auch sowohl im Chartbild wie auch in den Kursstatistiken zu Nel Asa.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Dabei ist vor allem zu sehen, dass der Wert aus Sicht der Chartanalysten und der Statistiker mutmaßlich seit Jahresanfang als Abwärtskandidat geführt werden muss. Kleinere Erholungen, namentlich im Sommer, haben den Gesamteindruck zu der Aktie noch immer nicht verändert. Die Aktie ist mehr oder weniger in einem durchgehenden Rutsch schwächer geworden. Seit 1. Januar ging es sogar massiv um etwa -46 % abwärts. Das ist ein deutliches Signal: Der Abwärtstrend ist und bleibt intakt.
Besser würde das Geschehen aus der Sicht von Chartanalysten und auch den statistisch versierten Analysten, wenn die Aktie es schaffte, die Marke von 1 Euro zu erreichen. Dann würde sich zum einen der statistische Verlust stark einbremsen. Zum anderen würde die Aktie aus der Wahrnehmung der Analysten der Charttechnik dann auch die wohl entscheidende Hürde genommen haben. Algorithmen setzen häufig genug auf genau solche Hürden und Hindernisse.
Zwischenfazit: Die Technik sieht die kurzfristigen Erholungen und Erholungsversuche mit Wohlwollen. Von einer echten Erholung ist und bleibt die Aktie derzeit jedoch weit entfernt.
4. Das Stimmungsbild bei den wirtschaftlich orientierten Analysten: Die Verhältnisse bei Nel Asa haben sich auch mit den jüngsten Quartalszahlen nicht entscheidend geändert. Das Unternehmen wird bezogen auf die Jahressicht einen Verlust von ungefähr -73,4 Millionen Euro hinnehmen müssen. Dieser Verlust fällt minimal größer aus als in den vergangenen Monaten angenommen – jedoch nicht mehr entscheidend höher.
Der Umsatz wird bei 140 Millionen Euro geschätzt. Dies ist ein ordentlicher Umsatz, denn zum Jahresbeginn hatten sowohl das Unternehmen wie auch die Analystenschar Nel Asa ziemlich genau in dieser Range gesehen. Der Titel wird im kommenden Jahr demnach einen Umsatz von fast 200 Millionen Euro erwirtschaften können. Dabei wird Nel Asa auch wieder einen Verlust verbuchen müssen: -44 Millionen Euro sind dann die Benchmark. Dies ist wirtschaftlich absolut im Rahmen dessen, was schon seit einiger Zeit vermutet und erwartet wird. Begeisterungsstürme löst auch diese Betrachtung nicht aus.
Die Marktkapitalisierung liegt bei fast 1,2 Mrd. Euro. Für das laufende Jahr wird das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) demnach mit etwa 6,3 bewertet. Hier wartet ein kleiner Lichtblick: So günstig war die Aktie – im Mittel – lange nicht mehr.
Zwischenfazit: Sehr gut sind die wirtschaftlichen Aussichten auch nicht. Es wird noch eine Zeit lang dauern, bis die wirtschaftliche Kehrtwende gelingt.
5. Es bleiben die Analysten. Die sehen derzeit lt. Marketscreener ein Kurspotenzial in Höhe von gut 30 %. Das bedeutet rechnerisch, dass die Aktie bis knapp unter die Marke von 1 Euro steigen kann. Dies immerhin sind brauchbare Ansätze: Der Zielkurs mit dem Plus von gut 30 % ist deutlich realistischer als noch vor einigen Wochen zu sehen.
Insofern bliebe noch einiges an Erholungspotenzial, das nicht ganz so unrealistisch ist.
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