Liebe Leserinnen und Leser,
wer sich die Wasserstoff-Branche ansieht, kommt an den Norwegern von Nel Asa in der Regel nicht vorbei. Nun wird es eng: Die Aktie verlor auch am Donnerstag erneut an Boden und rutschte allein in den ersten Vormittagsstunden schon um 3 % nach unten. Am Ende wurde es dann ein Minus von -2,16 %. Es sieht so aus, als würde der vormals mögliche Erholungstrend nun vorbei sein. Feierabend? Die Frage sei erlaubt. Denn jetzt geht es um eine wichtige Grenze und um einen bedeutenden Termin.
Nel Asa: Was wird gewinnen?
Zweifelsohne werden derzeit die Short-Investoren sich über den Gang der Aktie freuen. Zuletzt hat die Aktie massiv verloren und liegt über das gesamte Jahr auch schon wieder mit -11 % hinten. Das widerspricht der Wahrnehmung der Analysten und Investoren, die Nel Asa ausgerechnet in diesem Jahr nun größere Chancen beigemessen haben.
Der Titel hat zuletzt mit seinem Quartalsbericht im Mai die vormaligen Erwartungen sogar leicht übertroffen. Der Umsatz war höher als gedacht. Zudem vielen die Verluste im ersten Vierteljahr des Geschäftsjahres niedriger aus als vermutet. Das sind an sich gute Vorzeichen für einen solchen Titel.
Die Aktie sieht sich derzeit allerdings enormem Druck ausgesetzt. Der Titel hat zuletzt zwar auch starke Tage erlebt. Im Chartbild ist allerdings sehr gut zu erkennen, welche Schwächen sich im Trend für das Papier offenbaren. Die Aktie hat dabei nun eine Untergrenze erreicht, die zum Prüfstand werden kann: 1,10 Euro.
Dabei sind die Kursdaten in den zurückliegenden Wochen eindeutig. Die Notierungen sind innerhalb von vier Wochen gleich um -10 % nach unten durchgereicht worden. Innerhalb der zurückliegenden drei Monate gelang es immer wieder, deutlich bessere Notierungen zu etablieren. Der Durchbruch nach oben blieb Nel Asa jedoch verwehrt, 1,30 Euro sind nicht überwunden worden. Dies wäre ein Signal für die Märkte gewesen.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Insofern die Aktie sich nun in einem klaren Abwärtstrend befindet, der sowohl statistisch wie auch charttechnisch unterfüttert ist, kommt es wesentlich auch auf die wirtschaftlichen Gegebenheiten an. Dabei sieht es nicht so gut aus, wie sich Investoren dies sicherlich wünschen würden. Denn der Konzern hat keine neuen Nachrichten an den Markt bringen können.
Kerngedanke eines Investments ist die Hoffnung, Nel Asa würde in der EU bzw. auch in den USA über eine Tochter Aufträge erhalten, die das Unternehmen befähigen würden, Elektrolyseure im Zuge der jeweiligen staatlichen Subventionen zu verkaufen. Dies ist teils tatsächlich gelungen, allerdings sind die jüngsten Meldungen bereits wieder recht lange her.
Die einzige sehr gute Nachricht, die Nel Asa offenbart hatte, waren die Zahlen zum ersten Quartal. Dabei konnte Nel Asa einen Umsatz in Höhe von ca. 359 Millionen NOK vermelden. Je nach Wechselkurs waren dies etwa 35 Millionen Euro. Dies ist im Vergleich zu den Erwartungen vergleichsweise viel gewesen.
Die noch bessere Nachricht folgte durch das EBITDA. Das Minus, das entstand, reduzierte sich auf -121 Millionen NOK. Das ist eine gute Nachricht, insofern mit nun gut 11 Millionen Euro Minus das Ergebnis insgesamt netto auf ein Minus von nur noch -192 Millionen NOK fiel. Das wären etwa 18 bis 19 Millionen Euro Verlust gewesen. Dies entspricht einer Nettomarge in Bezug auf den Umsatz in Höhe von -53,5%. Dies ist noch immer erschütternd, insofern Nel Asa damit auch Geld verbrennt. Allerdings ist die Hoffnung groß, dass die besseren Zahlen andeuten – im Vergleich etwa zu den Vorquartalen oder gar zum Vorjahresquartal -, dass Nel Asa sich bereits auf dem Weg der Erholung befindet. Relativ betrachtet jedenfalls.
Die Nettomarge soll den aktuellen Schätzungen nach auch in den kommenden Quartalen mit gut -50 % in etwa dem erreichten Niveau entsprechen. Das wiederum bedeutet, dass das Unternehmen relativ zum steigenden Umsatz weniger Verluste einfährt als 2022.
Das liegt u.a. am erhöhten Auftragsvolumen, womit sich der Kreis durchaus schließt. Denn Nel Asa hat damit am Ende des ersten Quartals durchaus relativ glänzen können. Die Norweger sind dabei mit einem Rekord-Auftragsvolumen von annähernd 250 Millionen Euro an die Öffentlichkeit gegangen.
Hier wird es auch jetzt spannend – im laufenden Abwärtstrend.
Warten auf den 18.7. – die nächsten Ergebnisse für Nel Asa
Nel Asa wird am 18. Juli die Ergebnisse für das 2. Quartal bekannt geben. Das ist eine durchaus gute Nachricht, denn die Zeit bis dahin wird ggf. ohne neue Informationen über Aufträge etc. überbrückt werden müssen. In weniger als vier Wochen werden die Börsen erfahren, ob sich der leicht positive Trend im 1. Quartal fortgesetzt hat.
Wenn dies der Fall wäre, könnte Nel Asa sich durchaus von der Konkurrenz etwa des US-Unternehmens Plug Power absetzen. Die Konkurrenz liefert wiederholt durchaus schwache Zahlen, die unterhalb der Erwartungen liegen.
Dennoch bleibt Nel Asa aus der Perspektive der verschiedenen Trend-Schulen derzeit im Abwärtstrend. Der Titel hat charttechnisch wie oben beschrieben nun eine Untergrenze vor sich, die er verteidigen sollte. Zudem ist auch der technische Trend negativ. Die Aktie hat den GD100, der mittelfristige Trends abbildet, bei etwa 1,31 Euro deutlich unterkreuzt. Auch die kürzerfristigen Trendmarken sind nunmehr rot. Daher sieht es nach einem zähen Kampf aus. Das Warten bis zum 18. Juli dürfte sich für die Aktie von Nel Asa durchaus fortsetzen, so die Erwartung derzeit.
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