Die vergangenen beiden Tage verliefen an der Börse für die Aktie von Nel ASA vordergründig unspektakulär: Nachdem die Anteilscheine des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten am Montag von zuvor 1,85 Euro auf 1,76 Euro zurückgefallen waren, holte die Aktie diesen Rückstand am Dienstag wieder mehr als auf. Die Nel-Aktie ging letztlich bei 1,86 Euro in Frankfurt aus dem Handel. Im Hintergrund allerdings tat sich für das Unternehmen Entscheidendes. Es ging um schnelles Geld.
120 Millionen Euro frisches Kapital
Denn im Rahmen einer Privatplatzierung hat Nel ASA am 15. Juni rund 70 Millionen neue Aktien an Investoren verkauft, wie das Unternehmen mitteilt. Die neuen Aktien wurden „auf der Grundlage einer Genehmigung des Verwaltungsrats ausgegeben, die von der Hauptversammlung der Gesellschaft am 13. Mai 2020 erteilt wurde“, wie es heißt. Die Käufer erhielten die Anteilsscheine für 18,45 Norwegische Kronen (1,71 Euro), der Transaktionspreis entspreche einem Abschlag von 3,9 Prozent auf den volumengewichteten Durchschnittspreis am Transaktionstag. Die Veräußerung erfolgte im Rahmen eines so genannten beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens und bescherte Nel ASA einen Bruttoerlös von umgerechnet etwa 120 Millionen Euro.
„Strategische Chancen verfolgen“
Der Erlös aus der Privatplatzierung ermögliche es dem Unternehmen, „ein größeres und höheres Projektvolumen sowie strategische Chancen zu verfolgen“, schreibt Nel ASA in einer Mitteilung. Darüber hinaus werde man unter anderem die Organisation weiter ausbauen, in Forschung und Entwicklung investieren sowie allgemeine Unternehmenszwecke finanzieren. Eine Beeinflussung des Kurses durch die Maßnahme war bislang ausgeschlossen: Die neuen Aktien können laut Nel ASA nicht gehandelt werden, bevor das neue Kapital im norwegischen Handelsregister eingetragen sei. Dies werde am oder um den 17. Juni 2020 auf der Grundlage einer Vorauszahlungsvereinbarung erwartet. Man darf ab diesem Mittwoch also gespannt sein.
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