Die Aktie von Nel ASA hat ihren Erholungskurs offenbar endgültig verlassen. Ausgehend von 1,60 am 19. Mai hatten sich die Papiere des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten auf bis zu 1,85 Euro am letzten Maitag verbessert. Seitdem allerdings kennt die Nel-Aktie tendenziell nur noch eine Richtung: nach unten! Auch die neue Börsenwoche begannen die Papiere mit einem Minus von 2,5 Prozent – und landeten prompt wieder bei 1,60 Euro. Eine Warnung aus der Politik gab es obendrein.
Al-Wazir: Wasserstoff nur aus Erneuerbaren
Es ist Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne), der jetzt davor warnt, zu viele Hoffnungen in die Nutzung des Energieträgers Wasserstoff zu setzen – und damit wohl auch in Aktien wie die von Nel. „Ich bin überrascht, wer jetzt so alles das Wasserstoffzeitalter ausruft“, wird der Politiker in der FAZ zitiert. Grundsätzlich sei er ein Befürworter der Technologie, aber weder sei Wasserstoff im Überfluss vorhanden noch von sich aus klima- und umweltfreundlich, „sondern erst, wenn er aus erneuerbaren Energien gewonnen wird“.
Für Nel ASA und Co ist das der entscheidende Punkt: So lange es kein Überangebot an Strom aus regenerativen Quellen gibt, wird Wasserstoff ein Nischenprodukt bleiben. Die direkte Nutzung von grünem Strom, etwa in Elektroautos, ist deutlich effizienter und damit klimaschonender. Im Schwerlastverkehr mit hohem Energiebedarf sieht das ein wenig anders aus. Kein Wunder also, dass Nel jüngst aus diesem Segment einen Erfolg vermeldete.
Letzte Nel ASA-Auftragsmeldung von Anfang Mai
Nel Hydrogen Electrolyser hatte von Partner H2 Energy einen Auftrag über einen 2-MW-Elektrolyseur MC400 erhalten. Dies sei „ein Meilenstein in der Entwicklung einer kommerziellen grünen Wasserstoffinfrastruktur, der deutlich zeigt, dass Wasserstoff für schwere Nutzfahrzeuge heute Realität ist“, jubelte Raymond Schmid, VP Sales and Marketing EMEA, bei Nel Hydrogen Electrolyser. Es war allerdings die bislang letzte Auftragsmeldung von Nel ASA – und stammt noch von Anfang Mai.
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