Liebe Leserinnen und Leser,
die Aktie von Nel Asa geht langsam einem Salami-Crash entgegen, meinen diverse Beobachter. Die Norweger mussten auch am Dienstag mit dem Minus von -0,04 % zwar nur minimal Leine geben, aber waren am Vortag schon um 2,56 % eingebrochen. Noch mehr: Die Norweger haben im neuen Jahr an den Börsen bis dato an jedem einzelnen Handelstag verloren.
Zudem gibt es keine neue Nachricht mehr, die eine Gegenbewegung einleiten könnte – oder auch nur eine Pause beim Abverkauf erzeugte. Die Beobachtung zeigt derzeit, dass der Kurs ggf. nur deshalb nicht rasant stürzt, weil die Aktie bereits extrem niedrig bewertet ist. Mit dem Kurs von nun ca. 0,57 Euro hat die Aktie ein Niveau erreicht, das kaum mehr zu unterbieten ist – Nel Asa ist ein klassischer Penny Stock geworden.
Das spricht Bände
Es spricht auch Bände, dass damit die Marktkapitalisierung deutlich schwächer geworden ist. Die Notierungen sind aus dieser Sicht nur noch 954 Millionen Euro wert. Der Titel ist auf diese Weise für zahlreiche institutionelle Investoren auch nicht mehr attraktiv genug, wie die Vergangenheit zeigt. Solche Investoren suchen Aktien bzw. Unternehmen, die nicht mit kleinen Kursmanövern an der Börse zu bewegen sind.
Die Notierungen werden aus der Sicht solcher Investoren damit teilweise abschreckend sein. Darüber hinaus ist auch die Stimmung an den Märkten mittlerweile besonders schwach geworden.
Dies zeigt sich sowohl im Chartbild, das seit Juli besonders bedenklich ist. Die Notierungen haben in etwa um 50 % nachgegeben, auch wenn keine besonderen neuen Nachrichten am Markt zu verzeichnen waren (s.u. – darin kann ein Grund liegen). Damit ist derzeit kaum eine Unterstützung vorhanden – bzw. nur das Jahrzehnttief in Höhe von ca. 0,53 Euro.
Nel ASA Aktie Chart
Die Performance wird gleichfalls ein Beleg dafür sein, wie schwach die Aktie aufgestellt ist. Die Notierungen sind in den vergangenen Tagen um -7,7 % nach unten durchgereicht worden. Das Kern-Drama jedoch sind die Entwicklungen über längere Zeiträume. Formal sind die Kurse in quasi jedem Zeitraum klar im – auch statistischen – Abwärtstrend.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Dabei ist die Aktie aus der Wahrnehmung der Investoren aktuell vor allem deshalb schwach, weil auch die wirtschaftlichen Hintergründe nicht stimmen. Der Titel muss aus dieser Wahrnehmung u.a. dafür büßen, dass es seit Monaten keine Berichte darüber gibt, dass ein einziger neuer Auftrag gewonnen worden wäre.
Im Gegenteil: Vor Wochen wurde bekannt, dass HyCC einen Auftrag im Volumen von ca. 12 Millionen Euro zurückgezogen hat. Nel Asa gab an, über einen Folgeauftrag verhandeln zu wollen. Seither sind die Meldungen zu diesem Vorgang jedoch überschaubar.
Der Titel ist aus der Sicht von Investoren damit insofern fraglich, als die wirtschaftlichen Voraussetzungen für eine Erholung oder auch nur dafür, dass die Prognosen eintreffen, nicht gegeben zu sein scheinen.
Zu den Zahlen:
Nel Asa soll im abgelaufenen Geschäftsjahr nach Meinung und Erwartung der Analysten einen Umsatz in Höhe von ca. 140 Millionen Euro erwirtschaftet haben. Das ist wiederum aus der Sicht von Analysten und Investoren bis dato offenbar nicht bezweifelt worden. Die Schätzung steht seit ca. einem Jahr im Raum. Die Entwicklung ist also nicht einmal enttäuschend.
Der Nettoverlust allerdings wird um ca. 10 Millionen Euro höher sein als erwartet. Das bedeutet konkret, dass der Konzern damit die Märkte schon im Herbst letztlich auf ein etwas schwächeres Ergebnis vorbereitet hat.
Das Unternehmen wird auf dieser Basis allerdings im kommenden Jahr wohl die Erwartungen noch einmal unterbieten. Da gegenwärtig neue Aufträge fehlen – wie oben dargestellt -, ist nicht damit zu rechnen, dass die Umsatzschätzungen von 200 Millionen Euro zwingend zu realisieren sind. Denn die Schätzungen sind gleichfalls seit Monaten stabil. Das bedeutet auch, dass die fehlenden Aufträge sich bis dato nicht in den Schätzungen – neu – wiedergefunden hätten.
Es wäre zumindest nicht überraschend, wenn Nel Asa sich in dieser Frage mit der Präsentation der Jahreszahlen für 2024 noch einmal neu erklären muss. Dies ist indes reine Spekulation.
Fraglich bleibt dann allerdings auch, ob es Nel Asa gelingen kann, die Schätzungen und Erwartungen zum Nettoverlust zu erfüllen (2024). Daran darf es erhebliche Zweifel geben. Auch hier ist mangels Nachrichten und mit Hinweis auf die Auftragslage durchaus Zweifel angebracht.
Bis dahin gehen die Märkte davon aus, die Umsatzrendite würde im abgelaufenen Jahr bei -44 % liegen. Im neuen Jahr würde die Umsatzrendite hingegen auf ca. -27 % sinken, sich also verbessern. Auch hier gibt es durchaus Zweifel, insofern die Auftragslage wie beschrieben sich dann auch auf die Gewinnpositionen auswirken wird.
Nel Asa wird demnach die Schätzungen des Marktes möglicherweise schon in den kommenden Wochen mit einem Dämpfer versehen.
Die nächsten Quartalszahlen (für das 4. Quartal) sollen im Februar folgen. Gibt es zuvor keine Mitteilung, wird sich dann zeigen, wie auch das Gesamtjahr 2024 verlaufen sein dürfte und wie die Anpassung für das kommende Jahr aussieht. Die Notierungen von Nel Asa sind auf der anderen Seite schon so weit gesunken, dass selbstverständlich auch bereits eine Abwertung enthalten sein kann.
Analysten haben ihre Kursziele bereits nach unten korrigiert. Der Titel wird aktuell mit einem Kursziel von knapp unterhalb von 0,90 Euro gesehen (Konsensschätzung über Marketscreener). Würde diese Prognose eintreffen, sollte die Aktie sogar noch steigen – da das Niveau schon so extrem niedrig ist.
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