Nel ASA-Aktie: Das doppelte Aber!

Sicherlich: Wer nur einen kurzen Blick auf die Wertentwicklung der Aktie von Nel ASA wirft, kann von einem Erfolg sprechen. Um rund 15 Prozent haben sich die Papiere des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten seit dem Jahreswechsel auf aktuell knapp 0,27 Euro verbessert. Angetrieben wurde die Nel-Aktie, wie die gesamte Branche, durch die Vorstellung eines US-Rahmens für Steueranreize zur Produktion von sauberem Wasserstoff. Doch es gibt ein doppeltes Aber.

Steuervorteile für Nel ASA & Co in den USA

Denn zwar hat die Regierung des scheidenden US-Präsidenten Biden nun die lang erwarteten, endgültigen Bestimmungen für einen Steuervorteil veröffentlicht, der Milliarden von Dollar an Produzenten von saubererem Wasserstoff fließen lassen soll. Der Production Tax Credit (PTC) wurde am Freitag im Rahmen des Inflation Reduction Act (IRA) 2022 in Kraft gesetzt. Und dieser könnte Nel ASA, in den USA unter anderem mit eigenem eigenen PEM-Werk in Wallingford (Connecticut) vertreten, durchaus weiterhelfen.

Doch während einige Beobachter zum einen davon ausgehen, dass die Bestimmungen die Emissionen tatsächlich verringern könnten, sehen andere „Schlupflöcher, die auch Produzenten von ’schmutzigem‘ Wasserstoff begünstigen könnten“, wie es etwa bei klamm.de heißt. Die eigentliche Gefahr für Nel & Co lauert jedoch im künftigen Präsidenten:

• Donald Trump ist als unbelehrbarer Freund von Kohle, Öl und Gas bekannt
• Er könnte die geplanten Steuererleichterungen kurzerhand wieder streichen

Nel-Aktie verlor zwei Drittel an Wert

Und so ist der kurzfristige Kursanstieg bei der Nel-Aktie mit reichlich Vorsicht zu genießen. Zumal dieser beim mittel- oder gar langfristigen Blick keinesfalls als Erfolg zu werten ist, allenfalls als Schadensbegrenzung: Ende Oktober 2024 notierten die Papiere der Norweger noch bei 0,40 Euro, im Mai des vergangenen Jahres gar bei 0,79 Euro. Seitdem hat Nel ASA nicht weniger als zwei Drittel an Börsenwert eingebüßt.