Liebe Leserinnen und Leser,
eine spektakuläre Wende bei Nel Asa? Die Norweger konnten nun fast 2 % zulegen. Die Aktie startete also sehr stark in die neue Woche und ergänzte den Gewinn vom Freitag. Da kam es kurz vor dem Wochenende zu dem Aufschlag von annähernd 7,3 %. Die Notierungen bleiben allerdings aus formaler Sicht im Abwärtstrend.
Es gibt jedoch Gründe dafür, dass Nel Asa zuletzt wieder zulegte – und die Gründe könnten nach Auffassung des Marktes offenbar weiter tragen. So kommt die Aktie auf den Prüfstand.
Nel Asa: Der neue Partner
Es gibt seit Freitag die Nachricht über eine neue Partnerschaft am Markt. Dies wiederum könnte neue Geschäfte versprechen, so wohl der Wunsch des Marktes. Die Nachricht ist durchaus interessant.
Die Partnerschaft gingen die Norweger mit der Hy Stor Energy ein – es geht um ein gemeinsames Projekt, das „Mississippi Clean Hydrogen Hub“ (MCHH). Nel Asa hat eine sogenannte Kapazitätsreservierung erhalten, die über den Umfang von 1 Gigawatt alkalische Elektrolyseure ginge. Die Norweger stellen dabei, wenn die Geschäfte so zustande kommen, die entsprechende PEM-Technologie sowie alkalische Technologie zur Verfügung.
Dies sind die Verfahren zur Produktion des Wasserstoffes. Die Vereinbarung ist insofern interessant, als das reservierte Volumen für die Norweger ein enormes Geschäft darstellen kann.
Allerdings gibt es auch bei dieser Nachricht einen Tropfen Wasser, der im Wein landet: Es gibt noch keine „endgültige Investitionsentscheidung“ – d. h., die Projektierung steht unter Vorbehalt. Die Produktion soll wohl 2025, 2026 und 2027 anlaufen.
Das hat wirtschaftliche Konsequenzen: Nel Asa wird die Reservierung der Kapazitäten weder als Auftrag verbuchen noch den Auftragsbestand erhöhen (was sich daraus natürlich ergibt). Anders herum formuliert. An den betriebswirtschaftlichen Kennzahlen für das Unternehmen wird sich nichts ändern.
Damit aber steht die Aktie weiterhin auf dem Prüfstand. Die Notierungen sind aktuell in einem massiven Abwärtstrend, der sich auch im Chartbild zeigt.
Nel ASA Aktie Chart
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Die Kurse sind damit so schwach wie seit Jahren nicht mehr – unabhängig von kleinen Cent-Beträgen, die das Unternehmen über diesen Tiefs liegt. Die Gewinne von gut 7 % am Freitag sind demnach zwar relativ betrachtet erfreulich, haben absolut jedoch keinen Einfluss auf die Entwicklung.
Derzeit ist das Unternehmen selbst am Markt nur etwa gut 700 Millionen Euro wert. Die Marktkapitalisierung hat sich durch die enormen Gewinne kaum verändert.
Dem gegenüber steht ein Umsatz in Höhe von gut 170 Millionen Euro, die der Markt aktuell erwarten. Hier liegt das erste Ausrufezeichen:
Die Norweger haben bis dato am Markt in aller Regel Umsätze von durchschnittlich 190 Millionen Euro erwarten lassen. In den vergangenen Wochen war der Umsatz teils sogar bei etwa 200 Millionen Euro verortet worden. Mit anderen Worten: Die Umsatzerwartungen für Nel Asa sind teils deutlich nach unten geschraubt worden.
Gegenüber ursprünglichen Schätzungen mehr als 10 % Umsatzeinbuße!
Die Umsatzeinbuße gegenüber den ersten Schätzungen am Markt liegt bei annähernd 15 %. Die Zahl ist bedeutender, als der Markt sie bei den Gewinnen am Freitag und am Montag offenbar einschätzt: Wenn die Umsätze bzw. die Erwartung solcher Umsätze schrumpft, sieht es für die Gewinnseite in aller Regel nicht besser, sondern schlechter aus.
Dies ist die nächste Überraschung. Die aktuellen Schätzungen sollen sich sogar noch verbessern. So wird über Marketscreener mittlerweile die Zahl von 36 Millionen Euro als Nettoverlust genannt. Der erwartete Nettoverlust belief sich in den vergangenen Wochen noch auf 45 Millionen Euro und wäre damit noch immer ca. 30 Millionen Euro niedriger als das, was der Konzern zuletzt erwirtschaftete.
Mit anderen Worten: Die Zuversicht nimmt zu. Zu Recht?
Nel Asa hat kaum neue Nachrichten am Markt platzieren können. Es wäre sehr überraschend, wenn das Unternehmen ausgerechnet jetzt noch in der Lage wäre, ohne neue Aufträge und auch ohne neue Projekte – die bereits verbucht werden können – die Verluste zu reduzieren. Davon war auch in den vergangenen Berichten zumindest allenfalls reduziert die Rede.
Nel Asa hat Quartalszahlen vorgelegt und auch auf der Jahreshauptversammlung gesprochen. Die Situation hat sich nicht dramatisch verbessert.
Das bedeutet im Gesamtfazit: Nel Asa läuft weiterhin im Abwärtstrend – der auch massiv ist. Die Notierungen werden aus der Warte von Chartanalysten und von technischen Analysten als klarer Baisse-Kandidat bewertet. Die nächsten Zahlen werden erst im Sommer kommen.
Das bedeutet: Analysten, die hier deutlich höhere Kursziele sehen, haben aktuell keine Begründungen wirtschaftlicher Natur. Oder wissen sie am Ende mehr als der Markt?
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