Liebe Leserinnen und Leser,
eine starke Entwicklung hat zuletzt die Aktie von Nel Asa hinter sich gebracht. Die Notierungen sind dabei allein am Freitag um mehr als 6 % geklettert. Das ist ein Wort! Doch in einer Woche ging es bereits um über 23 % aufwärts. Das ist eine noch deutlich stärkere Leistung. Denn sie hat Hintergründe, die sich im Lichte der vorvergangenen Woche besser einordnen lassen. Es deutet zumindest einiges darauf hin, dass die Rahmenbedingungen für diese Aktie nun deutlich stärker werden. Dies kann zu einer Kursexplosion führen, jedenfalls in kleinerem Maßstab, wenn die Analysten Recht behalten. Die Aussagen kommen auf den Prüfstand.
Nel Asa: Das war das Drama!
Die Norweger haben am Freitag mit dem Gewinn von 6 % nicht zufällig einen weiteren Baustein für eine grundsätzliche Erholung gelegt, lässt sich vermuten. Denn die vorhergehende Vermutung besteht noch immer fort. Nel Asa wurde an den Finanzmärkten demnach zu kritisch betrachtet.
Nel Asa hat in der Vorwoche seine Quartalszahlen bekannt gegeben. Dies wiederum mündete direkt in zweistellige Verluste. 11 % und mehr Minus entstanden gleich am Tag der Verkündung der Quartalszahlen.
Warum?
- Der Wert hat dabei darunter gelitten, dass Nel Asa seine Umsatzziele verpasst hat. „Ziele“ im klassischen Sinn waren dies ohnehin nicht. Vielmehr ging es um Erwartungen der Analysten. Nel Asa lag in etwa um mehr als 10 % darunter. Dennoch: Die Notierungen hätten nicht so weit fallen müssen.
- Die Nettoverluste waren in etwa genau so hoch wie erwartet. Noch mehr: Die Erwartungen an den Umsatz im Gesamtjahr wie auch an die Verluste haben sich fast gar nicht verändert.
Aktuell gehen die Märkte von einem Gesamtumsatz in Höhe von 139 Millionen Euro über ein Jahr aus. Dieser Gesamtumsatz entspricht am Ende ziemlich exakt dem, was Nel Asa am Anfang des gesamten Jahres erwarten ließ.
Das deutet darauf, dass Nel Asa sogar ein vergleichsweise stabiles Geschäft aufweist. Denn auch das Nettoergebnis hat sich im Vergleich zum vorhergehenden Jahr praktisch nicht mehr verändert. Die Nettozahlen liegen mit -74,50 Millionen Euro deutlich unter den Zahlen, die sich vermuten ließen, wenn man die Börsenentwicklung verfolgt. Die Zahlen sind also besser.
Die Börsenentwicklung ist ausgesprochen schwach. Die Nel ASA-Aktie hat im laufenden Jahr ca. -44 % verloren – obwohl sich wie beschrieben an den Zahlen selbst nichts geändert hat. Zudem haben sich auch die Erwartungen für das kommende Jahr bis dato nicht geändert. Das Chartbild suggeriert indes, die Gesellschaft würde deutlich schwächere Geschäfte machen.
Die Kursstatistik deutet gleichfalls auf eine Katastrophe, die es so – im Vergleich zu den Erwartungen im laufenden Geschäftsjahr – nicht gegeben hat.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
In den vergangenen vier Wochen ging es für die Aktie um ca. 19 % aufwärts. Die Notierungen sind unter dem Strich in vier Wochen um 5,4 % geklettert. Übersetzt gesagt: Die jüngsten Kursgewinne haben den Titel nun gerettet dahingehend, dass die Aktie derzeit keine nennenswerten Verluste mehr seit Spätherbst mehr hat.
Dennoch sind die Kurse klar in den Penny Stock-Bereich nach unten durchgereicht worden. Das bedeutet: Die Aktie ist aktuell nicht einmal mehr in der Lage, sich gegen Spekulanten zu wehren. Im Penny Stock-Bereich ist es nicht unüblich, dass die geringen Kurse genutzt werden, um mit kleinem Kapitaleinsatz einen größeren Hebel zu erzeugen. Es ist einfach, große Kurssprünge nach oben oder unten zu initiieren, ohne selbst viel Geld aufzuwenden.
Demzufolge sind die jüngsten Quartalszahlen eine erste weitere Schwierigkeit gewesen, nachdem der Kurs dabei massiv ins Rutschen kam. Wohlgemerkt: Wirtschaftlich ist dies ansatzlos.
Nun indes nimmt die Entwicklung wieder eine andere Richtung an. Der Kurs steuert nicht direkt auf die Marke von 1 Euro zu. Aber: Die Kurse haben sich nun oberhalb der Marke von 1 Mrd. Euro Marktkapitalisierung gehalten.
Die Notierungen haben damit eine wichtige Voraussetzung geschafft, um nicht zu den Penny Stocks zu gehören, da auch das Marktvolumen eine große Rolle spielt.
Dennoch bleibt das erste Fazit: Das Unternehmen wird recht wenig Umsatz erwirtschaften, der nicht über den Erwartungen liegt. Sowohl 2024 wie auch 2024 wird Nel Asa demnach auch noch einen Verlust erwirtschaften, der erheblich zu hoch ist, um unmittelbar die Wende zu schaffen. Voraussetzung für einen deutlichen Sprung nach oben in die Gewinnzone ist es, dass Nel Asa klar höhere Umsätze erzielt. Dies wird vielleicht 2025 der Fall sein, die Hoffnung richtet sich ganz allgemein im Rahmen der Energiewende vor allem auf 2026.
Die Börsen wiederum leben davon, dass die Einschätzungen der Chartanalysten sich drehen. Die würden oberhalb von 1 Euro – erst – einen deutlichen Wiederanstieg sehen. Diese Entwicklung ist noch mehr als 25 % Kursgewinn entfernt. Entlastung hat also die kürzerfristige Entwicklung noch nicht gegeben. Die Kurse sind nur davor bewahrt worden, direkt in einen echten „Crash“ überzugehen.
Auch technisch betrachtet hat sich noch nicht viel getan: Die 100- wie auch die 200-Tage-Linie sind aktuell noch weit entfernt. Der Titel müsste unverändert über 35 % gewinnen, um etwa den GD200 bei 1,12 Euro einzuholen.
Nun geht es vor allem darum, zumindest die Erwartungen der Analysten noch vor Augen zu haben. Die sind nach den Daten von Marketscreener aktuell überzeugt. Der Titel könne demnach einen Aufschlag von gut 35 % schaffen. Das Kursziel sinkt damit kontinuierlich. Noch aber sind die Notierungen auf gutem Wege.
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