Liebe Leserinnen und Leser,
Nel Asa ist mit einem Gewinn in den letzten Handelstag der Woche gestartet. Es ging um fast 7 % aufwärts, wenn die Kurse an den Börse München zugrunde gelegt werden. Zeit wird es für solche Gewinne, denn an den beiden vorhergehenden Handelstagen war die Aktie mit jeweils gut 11 % nach unten durchgereicht worden.
Bei aktuell ca. 0,61 Euro stellt sich dennoch die Frage, wie es weiter geht. Denn Nel Asa hat formal aus Sicht von Chartanalysten trotz der Kursverluste einen kurzfristigen Aufwärtstrend erreicht, der noch immer aktiv ist. Auf der anderen Seite sind herbe Verluste wie zweimal hintereinander 11 % ein Signal dafür, dass der vormalige Gewinn von 15 % und 11 % wohl in den Augen der Investoren zu viel sein dürfte.
Ein Hinweis auf die Skepsis am Markt ist der Umstand, dass die jüngste Meldung von Nel Asa kaum aufgegriffen worden ist. Denn die Norweger können über die Tochter ihres Tochter-Unternehmens Cavendish Hydrogen ASA einen Auftrag im Volumen von 3,8 Millionen Euro vermelden. Dabei wird eine Wasserstofftankstelle gebaut und über zwei Jahre mit Wartungs- und Service-Leistungen zu betreuen, die bei den Olympischen Winterspielen 2026 in Bruneck, Südtirol, wasserstoffbetriebene Fahrzeuge betanken helfen soll.
Der Auftrag selbst ist zunächst einmal interessant. Die Meldung durch Nel Asa wirft jedoch weiterhin ein etwas trübes Bild auf das Unternehmen.
Nel Asa gliedert Cavendish Hydrogen ASA aus
Der Auftrag geht an ein Tochterunternehmen von Cavendish Hydrogen ASA. Wir haben an dieser Stelle darüber berichtet, dass Nel Asa die Cavendish als zweites Unternehmen unter dem Dach der Nel Asa ausgliedern wird – die beiden Säulen „Elektrolyseure“ und „Fueling“ (sprich: Wasserstoff-Tankstellen) sollen jeweils am Markt erfolgreich sein.
Der neue Auftrag an die Tochter der Cavendish könnte auf den ersten Blick ein Beleg dafür sein, dass hier tatsächlich eine interessante Säule entsteht. Allein: Nel Asa legt sich bis dato nicht fest.
Wie so oft bei den Norwegern entsteht das Gefühl, dass das Unternehmen sich in Ankündigungen verlieren könnte. Die Ausgliederung der Cavendish ist keinesfalls beschlossene Sache. Nel Asa verwies in der ursprünglichen Mitteilung darauf, dass die Entscheidung noch nicht gefallen sei. Die Abspaltung Tochter würde, so das ursprüngliche und auch jetzt nicht dementierte Ziel, würde im 2. Quartal 2ß24 durchgeführt werden.
Ein Blick auf den Kalender zeigt: In den kommenden gut vier Wochen müsste die Entscheidung gefallen sein und auch realisiert werden, wenn denn die Abspaltung wie beschrieben funktionieren soll. Allein dieser Vorgang allerdings hinterlässt Fragen.
Innerhalb weniger Wochen ggf. abspalten zu wollen und Ende Mai die Entscheidung darüber nicht verkünden zu können, weckt Zweifel. Das Unternehmen wird, wenn die Abspaltung tatsächlich vorgenommen wird, die Cavendish an die Börse bringen. Es ist nicht untypisch für Nel Asa, solche Entscheidungen jeweils noch nicht zu treffen bzw. vorher Spekulationen offen zu lassen.
Ähnlich verhält es sich damit, dass Nel Asa vom Energieministerium in den USA Fördermittel in Höhe von 75 Millionen Dollar erhalten soll. Dabei würde eine Elektrolyseur-Produktionsanlage in Michigan bedacht. Diese Nachricht war vor etwa zehn Wochen bekannt geworden. Allerdings hat Nel As aauch in diesem Fall noch nicht entschieden, ob die Anlage überhaupt wie geplant errichtet wird.
Insofern spekulieren die Börsen mit diesem Konzern und auch mit der Aktie recht wild hin und her. Nel Asa wird demnach nicht zufällig mit Kurssprüngen leben müssen, wie sie aktuell produziert werden.
Nel ASA Aktie Chart
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Wirtschaftlich ist die Aktie kaum zu bewerten, zumal wie beschrieben Entscheidungen ausstehen. Das Unternehmen wird im laufenden Jahr Verluste erwirtschaften, von denen bis dato nur zu vermuten ist, wie hoch sie ausfallen könnten. Der Markt geht aktuell von etwa 40 Millionen Euro oder etwas weniger aus.
Der Umsatz soll sich auf ca. 180 Millionen Euro belaufen. Vor diesem Hintergrund ist der neue Auftrag über 3,8 Millionen Euro ohnehin ein Tropfen auf den heißen Stein, könnte aber nahelegen, dass die Fueling-Abspaltung am Markt funktionieren kann – allerdings ist die Abspaltung selbst wie beschrieben noch offen.
Das bedeutet am Ende: Die Aktie ist formal im charttechnischen – kurzfristigen – Aufwärtstrend, solange der Wert oberhalb von 0,60 Euro notiert. Wie weit der Trend läuft, ist offen, auch wenn Analysten sich hier auf ein aktuell recht konservatives Ziel festgelegt haben. Technische Analysten gehen gleichfalls von einem Aufwärtstrend aus – doch auch hier ist bei den aktuellen Kurssprüngen der Fortschritt offen.
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