Liebe Leserinnen und Leser,
Nel Asa aus Norwegen ist in einer schwierigen Börsenphase. Gestern, am Dienstag, gab der Kurs deutlich nach. Heute, am Mittwoch, startete der Handel mit einem weiteren Minus von -3 %. Dies wiederum führen Beobachter wohl in erster Linie auf die Zahlen zurück, die gestern veröffentlicht worden sind. Dennoch: Die Chancen bleiben laut der Aussagen einiger Analysten durchaus vorhanden – die Situation ist offen wie selten.
Die Zahlen waren teils sogar besser…
Es ist offensichtlich, dass die Zahlen teils sogar besser ausgefallen sind, als die Börsen dies vermutet hatten. Der Umsatz fiel etwas höher aus als prognostiziert – was nach den Zahlen zum 3. Quartal durchaus eine Überraschung darstellte. Dafür sind die Ergebnisse der operativen Tätigkeit wiederum schlechtere ausgefallen als vermutet. Die Unterschiede zwischen Erwartungen und tatsächlich berichteten Daten sind jedoch vergleichsweise gering ausgefallen. Insofern ist die Reaktion der Börsen kurzfristig zumindest überraschend – die Notierungen sanken sehr kurzfristig, wie sich sowohl im Chartbild als auch in den Kursdaten selbst zeigt.
Die Kursdaten belegen über verschiedene Zeiträume, dass Nel Asa mit dem Auf und Ab der Stimmungen tatsächlich massiv ringt. Die jüngsten Tops bei 1,72 Euro konnten nicht mehr gehalten werden. Der Rückgang um aktuell gut 30 Cent macht durchaus mehr als 15 % aus. Die Kursdaten im Überblick der verschiedenen Zeiträume:
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Die wirtschaftlichen Eckdaten jedoch sind durchaus interessant. Im Einzelnen:
Der Umsatz war im vierten Quartal mit 414 Millionen NOK (ca. 0,9 Euro je 1 NOK) deutlich höher als im vierten Quartal 2021. Damals beliefen sich die Umsätze auf lediglich 248 Millionen NOK. Der Umsatz ist im gesamten Jahr mit einem Wert von 994 Millionen NOK angegeben worden.
Dies entspricht in etwa 89 Millionen Euro. Dies wiederum wären immerhin gut 10 % mehr, als zuletzt in den schwächeren Prognosen erwartet worden war. Zumindest 5 % Aufschlag gegenüber den aktuellen Schätzungen der etwas optimistischeren Analysten sind zudem ein weiteres bemerkenswertes Umsatzergebnis.
Zum Vergleich: 2021 lag der Umsatz bei 798 Millionen NOK, nach heutigen Umrechnungskursen also bei etwa gut 71 Millionen Euro. Der Umsatzanstieg belief sich auf 25 %. Dies darf durchaus als Erfolg gewertet werden.
Das EBITDA im 4. Quartal 2022 – das operative Ergebnis ohne Berücksichtigung der Effekte von Zinsen, Steuern und Abschreibungen – lag ei -216 Millionen NOK. Das sind umgerechnet etwa -20 Millionen Euro. Dies ist eine Verschlechterung um etwa 3 Millionen Euro gegenüber dem 4. Quartal 2021.
Im gesamten Jahr lag das EBITDA bei -780 Millionen NOK. Dies wären umgerechnet etwa 70 Millionen Euro. Die Analysten hatten mehrheitlich etwa einen Verlust von 65 Millionen Euro erwartet. Die Verluste sind zwar hoch, aber nicht vollkommen aus dem Rahmen gefallen, wie andere Wasserstoff-Unternehmen dies in den vergangenen Monaten schon vorgeführt hatten.
Im Jahr 2021 lag das EBITDA bei -475 Millionen NOK, nach heutigen Maßstäben also in Höhe von gut 43 Millionen Euro. Die Verluste erhöhten sich um -64 %. Dies ist im Vergleich zum vergangenen Jahr in der Tat eine Enttäuschung. Nel Asa hat bei höheren Umsätzen noch immer nicht annähernd profitabel gewirtschaftet, lässt sich den Zahlen entnehmen. Die Investoren sind zwar seit längerer Zeit darauf vorbereitet, dass auch 2024 und wohl 2024 zu Verlusten führen werden – allerdings ist eine operative Ergebnis-Verschlechterung offenbar die falsche Richtung.
EBIT ebenfalls deutlich schlechter
Das EBIT, der Gewinn ohne Berücksichtigung von Zinsen und Steuern – die Abschreibungen werden hier bewertet – lag im gesamten Jahr 2022 bei 1.279 Millionen NOK, also bei gut 100 Millionen Euro. Dies ist eine vergleichsweise schwache Entwicklung. Ein Jahr zuvor lag das EBIT bei -583 Millionen Euro. Das wiederum bedeutet, dass das EBIT sich um -119 % verschlechtert hat.
Das Bild bleibt dasselbe wie beim EBITDA – der Weg führt bei steigenden Umsätzen nach unten. Die Rentabilität des Unternehmens und seiner Aktivitäten sind in der wirtschaftlichen Bewertung durchaus kritisch. Wenn die Umsätze wie zu erwarten im laufenden Jahr 2024 weiter steigen, wird das Unternehmen größere Verlust-Entwicklungen vermeiden müssen, um den Aktienmarkt nicht weiter zu verstören.
Ein echtes, positives Highlight allerdings ist der Auftragsbestand des Unternehmens. Dieser Posten ist um 112 % gestiegen. Aktuell versammelt Nel Asa gebuchte Aufträge im Umfang von 2,61 Milliarden NOK in seinen Büchern. Dies sind umgerechnet etwa 249 Millionen Euro.
Hier geht die Unternehmung in die richtige Richtung. Der Auftragsbestand im Bereich Elektrolyseure stieg um 137 %. Ungünstiger verlief die Entwicklung im Segment Fueling. Der Auftragsbestand kletterte um 32 % (4. Quartal). Allerdings verzeichnet Nel Asa hier noch deutliche Verluste.
Die Börsen sind offenbar etwas unschlüssig, wie die Daten zu bewerten sind. Der Weg geht aus Sicht der Trend-Investoren nach unten. Nun kämpft Nel Asa sowohl mit dem GD100 wie auch mit dem GD200, den beiden bedeutendsten Indikatoren in diesem Segment. Positiver sind derzeit teils die Analysten aus Bankhäusern.
So hat Bernstein Research die Aktie als „Outperform“ bewertet. Das Kursziel allerdings liegt nur bei umgerechnet 1,55 Euro. Viel Potenzial nach oben ist hier nicht zu sehen. Jefferies ist immer noch der Meinung, Nel Asa verdiene ein „Buy“. Das Kursziel liege b ei 1,83 Euro (umgerechnet von 20 NOK).
Wer am Ende Recht behält, wird sich wohl in den kommenden Tagen andeuten. Denn der US-Konkurrent Plug Power berichtet am 1. März – am heutigen Mittwoch – und wird die Stimmung am Markt dementsprechend beeinflussen. Wenn der Daumen nach unten zeigt, kann dies auch Nel Asa betreffen. Bleiben die Börsen ruhig, sind 1,40 Euro bei Nel Asa nach Meinung von Chartanalysten durchaus eine Unterstützung, die zu testen ist.
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