Der Aktie von Nel ASA ist am Mittwoch Erstaunliches gelungen: Die Papiere des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten knackten am Handelsplatz Frankfurt wieder die Marke von 50 Cent. Seit ihrem Mehrjahrestief am Montag, als kurzzeitig nur noch 0,43 Euro auf dem Kurszettel standen, hatte sich die Nel-Aktie zu diesem Zeitpunkt tatsächlich um 16 Prozent verbessert. Doch das ist kein Wunder, sondern lediglich Ausdruck völliger Irrationalität an den Märkten.
Nel ASA von Plug Power mitgerissen
Der Aufstand im Kurskeller, so viel scheint gesichert, war ausschließlich dem Kurssprung des US-Wettbewerbers Plug Power geschuldet. Dieser hatte am Dienstag im Rahmen eines Business Update eine milliardenschwere Kreditzusage durch den amerikanischen Staat sowie den Start der Produktion von Flüssigwasserstoff im Werk in Georgia vermeldet – und die davor desaströs abgestürzte Plug-Aktie schoss zwischenzeitlich zweistellig nach oben. Nel ASA wurde schlicht mitgerissen, ohne positive Nachricht.
- Im Gegenteil hatte JP Morgan das Nel-Kursziel am Dienstag sogar drastisch von 11,40 auf 6,40 NOK zusammengestrichen
- Die Anleger allerdings interessierte das nicht, sie sahen lediglich einen Wettbewerber abheben – und kauften auch Nel
Die Aktie, soviel sei zur Vollständigkeit erwähnt, notiert trotz allem mit aktuell 0,48 Euro noch immer mit rund 20 Prozent im Monatsminus. Aufs Jahr gesehen hat sie sogar zwei Drittel an Wert eingebüßt.
Nel-Aktie fiel nach Auftragsmeldung ab
Welch absurdes Theater sich an der Börse derzeit abspielt, das verdeutlicht die Reaktion der Anleger auf eine Auftragsmeldung, die Nel ASA vor dem Wochenende bekanntgab: Nel Hydrogen Electrolyser AS hatte am Freitag eine Bestellung über 10 Megawatt (MW) alkalische Elektrolyseausrüstung im Wert von etwa 5 Millionen Euro durch Samsung C&T gemeldet. Ein kleiner Auftrag, zweifellos, doch der erste seit mehr als einem halben Jahr. In der Folge fiel die Nel-Aktie bis am Montag auf besagtes Mehrjahrestief. Noch Fragen?
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