Das war einer der größten Börsengänge des Jahres 2021 in Deutschland. Zum Börsengang gab es entsprechend einigen „Rummel“.
Die Mutter von Vantage Towers war Vodafone – die immer noch die Mehrheit der Aktien halten. Es wurde nur ein Teil an die Börse gebracht, ich glaube es war ein knappes Fünftel.
Da Vantage Towers aber zum Börsengang mit gut 12 Mrd. Euro bewertet wurde, war auch ein Fünftel davon schon ein ordentlicher Betrag für die Mutter, die damit Schulden abbauen wollte.
Damals wurden die Papiere zu 24 Euro je Aktie zugeteilt.
Gemessen daran haben diejenigen, welche die Aktien damals gezeichnet hatten und zu 24 Euro/Stück bedient wurden, einen schönen Gewinn gemacht.
Wie ist denn die aktuelle Lage bei Vantage Towers? Kurz zum Hintergrund: Das ist die Funkmasten-Tochter von Vodafone.
Den Bereich finde ich grundsätzlich interessant, übrigens besonders in Afrika. Denn da wird das Telefonieren per Festnetz und entsprechendem Verlegen von Kabeln mancherorts einfach übersprungen, und es geht direkt zur mobilen Kommunikation.
Dafür braucht man aber eben Funkmasten. Und die liefern relativ verlässliche Einnahmen. Das bedeutet andererseits, dass es hier um eher verlässliche Infrastruktur und planbare Einnahmen geht, andererseits ist das keine „Wachtums-Story“.
Vantage Towers: Wie ist die Aktie denn bewertet?
Bei Vantage Towers weicht das Geschäftsjahr vom Kalenderjahr ab. Das vorige Geschäftsjahr war das Geschäftsjahr 2020/2021, welches am 31.3.2021 endete.
In dem Geschäftsjahr wurde bei Vantage Towers pro Aktie ein Gewinn von 0,512 Euro erzielt.
Das finde ich im Hinblick auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis jetzt nicht so prickelnd, denn damit errechnete sich ein KGV 2020/2021 von deutlich über 50.
Und die Bilanz? Da finden sich natürlich zu einem bedeutenden Teil die eigenen Funkmasten, ich denke die sind im Posten „Property, plant and equipment“ enthalten (ca. 2,88 Mrd. Euro per 31.3.2021).
Was mir aber nicht gefällt: Der Posten „Goodwill“ liegt mit ca. 3,3 Mrd. Euro per 31.3.2021 noch darüber.
Immerhin liegt das Eigenkapital mit ca. 5,3 Mrd. Euro per 31.3.2021 im komfortablen Bereich, da es rund die Hälfte der gesamten Bilanzsumme umfasst.
Bei inzwischen rund 15 Mrd. Euro Marktkapitalisierung errechnet sich dadurch ein KBV im Bereich von 3.
Das zusammen mit dem KGV ergibt eine Bewertung, die eher zu einem Wachstumsunternehmen passen würde. Mit anderen Worten: Interessantes Geschäftsfeld, aber die Bewertung der Aktie ist mir hier aktuell zu hoch.
Mit freundlichem Gruß!
Michael Vaupel
Diplom-Volkswirt / M.A.
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