Mal wieder etwas zu Steinhoff International Holdings (kurz „Steinhoff“). Immerhin gab es da einen Erfolg:Steinhoff schaffte es, die Tochter „Pepco Group“ erfolgreich an der Börse Warschau zu listen.
Die Pepco Group ist zum einen in Großbritannien aktiv (mit der Marke „Poundland“) und dann auch im restlichen Europe (Marken „PEPCO“ und „Dealz“). Ich persönlich kenne die Läden nicht (es geht da um Einzelhandel) – jedenfalls soll hier stark expandiert werden, laut Steinhoff will die Pepco Group die Zahl der eigenen Länden in den nächsten 5-7 Jahren verdreifachen.
Man wird sehen, ob das zutrifft, oder ob das im Vorfeld des Börsengangs ein wenig „Werbetrommel rühren“ war.
Fakt ist: Der Börsengang hat geklappt…
…und der Ausgabepreis je Aktie der Pepco Group lag bei 40 polnischen Zloty je Aktie.
Auf dieser Basis hat Steinhoff nun zwei große Vorteile:Zum einen steht nun ein Börsenwert (gemessen an der Marktkapitalisierung = Zahl der Aktien multipliziert mit Aktienkurs) der Pepco Group fest. Das sollen zum Ausgabepreis von 40 polnischen Zloty rund 5 Mrd. Euro sein umgerechnet.
Und da Steinhoff auch noch nach dem Börsengang bei der Pepco Group der größte Aktionär bleibt (mit geschätzt 78,9%), wäre der Anteil an der Pepco Group dann 78,9% von 5 Mrd. Euro = knapp 4 Mrd. Euro wert.
Und Steinhoff hat auch rund eine Mrd. Euro „Cash“ erhalten durch den Börsengang und den Verkauf von Aktien der Pepco Group aus eigenem Bestand.
Dieser Emissionserlös soll laut Steinhoff für die Schuldentilgung verwendet werden.
Das klingt ganz gut: Ein wichtiger Posten auf der Aktivseite (= Beteiligung an Pepco Group) lässt sich nun für uns Aktionäre leichter bewerten. Und gleichzeitig sind die Schulden reduziert worden.
Gut wäre es, wenn die Bewertung der Pepco Group nun höher ist als deren voriger Wertansatz in der Steinhoff Bilanz. Ich hoffe, mit den nächsten Quartalszahlen dazu mehr zu erfahren.
Denn dann wäre die Frage, ob Steinhoff es vielleicht sogar geschafft hat, endlich auf positives Eigenkapital zu kommen. Dann hätte die Steinhoff Aktien endlich sozusagen einen „inneren Wert“. Denn zuletzt war das Eigenkapital negativ, was bedeutet, dass Steinhoff-Aktionäre bei einem Insolvenzverfahren einen Totalverlust erleiden würden.
Aber danach sieht es ja derzeit nicht aus.
Ihr Michael Vaupel
Diplom-Volkswirt / M.A.
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