Ich finde: Es wird nicht langweilig bei der Steinhoff International Holdings N.V. (kurz „Steinhoff“).
Aus „Value“-Sicht finde ich die Aktie nach der Analyse des jüngsten Geschäftsberichts nicht mehr interessant. Denn das Eigenkapital ist negativ, und die Tendenz war im vorigen Geschäftsjahr sogar noch schlechter.
Erst wenn mal wieder ein Gewinn beim Periodenergebnis da steht, könnte zumindest erstmal das Eigenkapital Richtung „Null“ gehen, was hier schon ein Fortschritt wäre.
Es gibt dann natürlich die große Unsicherheit im Hinblick auf die zahlreichen rechtlichen Probleme. Da hätte Steinhoff gerne einen großen Schlag – denn man hat den Gegnern der rechtlichen Streitigkeiten einen Vergleich vorgeschlagen.
Dann würden diese etwas erhalten – weniger als ihre Forderungen, aber deutlich mehr als nichts. Im Gegenzug würden sie die Klagen fallen lassen.
Ob das klappt? Nun, der Vergleichsvorschlag liegt seit vorigen Sommer (!) auf dem Tisch und auf eine klare Antwort wartet man bis heute. Also besteht hier weiter Unsicherheit.
Aber wie gesagt: Es wird bei Steinhoff auch weiter nicht langweilig. Zum einen bin ich auf die diesen Monat anstehende jährliche ordentliche Hauptversammlung gespannt. Ich wäre gerne mal hingefahren, aber das wird dieses Jahr wohl nichts wegen den Einschränkungen aufgrund der Pandemie.
Am Freitag, 30. April soll jedenfalls die Hauptversammlung stattfinden.
Und am 25. Juni soll es dann übrigens neue Zahlen von Steinhoff geben: Die 6-Monats-Zahlen für das am 1. Oktober 2020 begonnene neue, laufende Geschäftsjahr. Man darf gespannt sein, auch im Hinblick auf Dinge wie Entwicklung von Cash Flow, Eigenkapital, Finanzverbindlichkeiten etc. pp.
Und dann ist da eine Mitteilung von Steinhoff, die aufhorchen lässt. Demnach hat sich Steinhoff vorigen Freitag dazu entschieden, von den Gläubigern das „OK“ zu holen für einen möglichen Börsengang der Tochter Pepco Group. Dann würde es auch darum gehen, dass Steinhoff Aktien der Pepco Group verkauft.
Mit anderen Worten: Es geht hier um keine Kapitalerhöhung der Pepco Group, bei der mittels neuer Aktien Kapital eingesammelt werden soll. Stattdessen will Steinhoff seine Aktien (ganz oder teilweise?) verkaufen. Und das geht natürlich recht bequem, wenn der Börsengang der Pepco Group ein Erfolg wäre.
Was ich davon halte? Standard-Antwort passt erneut: Es kommt darauf an! Und zwar darauf, wie hoch die Pepco Group im Rahmen eines möglichen Börsengangs bewertet wird.
Wenn relativ hoch und der Börsengang ein Erfolg wird, dann könnte Steinhoff da einen schönen Buchgewinn realisieren.
Doch da noch keine Details feststehen, ist es müßig, sich darüber schon jetzt den Kopf zerbrechen zu wollen. Ich warte da mal mit Interesse auf weitere Details.
Danke, dass Sie meine Texte lesen. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Rest-Woche! Ich freue mich auch über konstruktive Kritik.
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Ihr Michael Vaupel
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