Liebe Leser,
wohin des Weges für die Wasserstoff-Aktien, die in den vergangenen Tagen deutlich schlechter als etwa die Technologie-Börse Nasdaq abgeschnitten haben? Die Aktien von Nel ASA und Co. verlieren auch am Montag zum Beginn des Börsenhandels massiv. Die Aktie von Nel Asa etwa hat einen Abschlag in Höhe von -4,7 % hinnehmen müssen. Die Kurse deuten auf massive Probleme.
Belasten die Zinsen an der Nasdaq nun auch die Wasserstoff-Werte wie Nel Asa?
Die Zinsen haben zuletzt an der Nasdaq selbst für weniger Gesprächsstoff gesorgt. Der Technologie-Index Nasdaq 100 selbst verlor in einer Woche nur gut 3,3 %. Dass die Inflationsrate sehr hoch ist und die Zinsen daher weiter steigen werden, dürfte also nicht dafür sorgen, Technologie-Aktien insgesamt in Grund und Boden nach unten zu bewerten.
Nel Asa und Co. allerdings verlieren deutlich stärker. Nicht nur Nel Asa mit dem Verlust von -gut 4 %. Auch PowerCell Sweden gab deutlich nach. Die Schweden mussten einen Abschlag in Höhe von -4,3 % hinnehmen und vergrößerten den Abstand zu allgemeinen Nasdaq-Aktien gleichfalls.
Ballard Power verlor noch einmal -3,8 % und Plug Power musste gleichfalls einen Abschlag von -3,7 % verkraften. Die wohl schlechteste Aktie aus dem Wasserstoff-Segment ist derzeit wohl ITM Power. Das britische Unternehmen von ITM Power hatte schlechte Quartalszahlen gemeldet. Die Briten allerdings versichern branchentypisch, dass die Zahlen künftig besser würden.
Die Börsen haben sich darauf jedoch nicht eingelassen. Die Kurse sind binnen einer Woche um mehr als -26 % nach unten durchgerauscht. Damit hat ITM Power so schlecht abgeschnitten wie kein anderes der bekannteren Wasserstoff-Unternehmen um Nel Nasa, PowerCell Sweden, Ballard Power oder Plug Power.
Die Unternehmen haben im Durchschnitt deutlich mehr als 10 % Rücksetzer hinnehmen müssen. Die Tendenz ist eindeutig, denn auch in den zurückliegenden vier Wochen ging es massiv nach unten. Die Notierungen von Nel Asa und Co. haben zumindest leicht nachgegeben, während ITM Power sogar – 23 % hinnehmen musste. Einzig Plug Power aus den USA hat in den vergangenen vier Wochen einen kleinen Aufschalg geschafft.
Seit Jahresbeginn haben die Aktien der Branche sogar deutliche 24 % bis -41 % (Plug Power) hinnehmen müssen. Der Hintergrund wirkt bis heute nach.
Wasserstoff-Werte: Die Wirtschaftskraft fehlt
Die Kurse waren seit Übernahme der US-Regierung durch Joe Biden zunächst deutlich stärker geworden. Biden hatte angekündigt, dass die US-Regierung in die Infrastruktur investieren werde. Gemeint war unter anderem auch ein Engagement in die Alternativen Energien. Bis dato ist noch nicht so viel investiert worden, dass die neuen Energien davon profitiert hätten
An der Nasdaq jedenfalls haben die Investoren inzwischen registriert, dass etwa Nel Asa zuletzt immer weiter enttäuschte. Die Norweger schaffen vielleicht einen Umsatz von 1,1 Milliarden NOK. Dies sind 110 Millionen Euro im laufenden Jahr. Dies ist der Marktkapitalisierung gegenüber zu wenig, die bei etwa 2 Milliarden Euro liegt. Der Umsatz ist nicht profitabel, darin liegt das Kernproblem. Der Umsatz erreichte 2021 75 Millionen Euro und hat bei Nel Asa zu einem Verlust von 167 Millionen Euro geführt.
Wenn der Umsatz geringer ist als der Gewinn, muss das Geschäft für die kommenden Jahre außergewöhnliche Chancen bieten. Dies ist bis dato nicht passiert. Die Aussichten werden von Außen durch verschiedene Studien kommuniziert, die etwa bis zum Jahr 2030 von einem enormen Durchbruch künden.
Ob und welche der an der Nasdaq vertretenen Wasserstoff-Unternehmen daran beteiligt sind, bleibt derzeit noch offen. Nel Asa und Plug Power, die wohl bekanntesten Unternehmen – neben Ballard Power – haben bis dato noch nicht hinreichend profitieren können.
Plug Power hat sich ähnlich wie Nel Asa aufgestellt. Der Umsatz beläuft sich für das Geschäftsjahr 2021 auf 502 Millionen Dollar. 2024 soll der Umsatz auf 916 Millionen Dollar steigen. Im ersten Quartal waren 141 Millionen Dollar an Erlösen in den Kassen gelandet – ob dies reichen wird, die ohnehin schwachen Umsatzziele zu erobern?
Der Verlust im Jahr 2021 belief sich bei Plug Power auf 460 Millionen Dollar, also annähernd so hoch wie der Umsatz. Dies zeigt, dass auch Plug Power wirtschaftlich noch in einer schwierigen Situation ist. Die jüngsten Zahlen mit 141 Millionen Dollar Umsatz im ersten Quartal bei Verlusten von 156,5 Millionen Dollar zeigen jedenfalls, dass das Unternehmen auch 2024 noch nicht sonderlich profitabel arbeitet.
Daran haben auch die Informationen kurz vor dem Wochenende wenig geändert. Immerhin meldete Plug Power ein neues Projekt. Für den Antwerpener Hafen hat Plug Power den Zuschlag bekommen: es geht um ein 100-Megwatt-Elektrolyseur-Projekt. Die Anlage soll, nachdem sie fertig gestellt worden ist, pro Tag bis zu 35 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren. Dies wären nach Adam Riese 12.500 Tonnen jährlich, die wiederum im Hafen die Dekarbonisierung vorantreiben sollen.
Der Vertrag allerdings beinhaltet bis dato nur, dass die Anlage bis Ende 2024 den Baubeginn erleben wird. Erst Ende 2024 soll die Wasserstoff-Produktion beginnen. Wie weit dies in den kommenden 2 Jahren das wirtschaftliche Ergebnis beeinflussen wird, ist demnach offen.
Substanziell hat sich für die an der Nasdaq gehandelten Unternehmen wie Nel Asa und Plug Power daher nichts geändert. Technisch betrachtet sind beide Aktien längst im Abwärtstrend angekommen. Nel Asa kämpft inzwischen schon mit der Grenze von 1,20 Euro. Mittlerweile haben beide Aktien einen Abstand von mehr als 15 % zum GD100. Die Tendenz ist eindeutig – auch am Montag.
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