Nach Bitcoin-Crash vom Wochenende: Droht jetzt der „Krypto Winter“?

Dank eines alles in allem recht erfolgreichen Coinbase IPOs stieg der Bitcoin (BTC) letzte Woche auf neue Allzeithochs über 65.000 US-Dollar. Heute dagegen notiert die „Mutter aller Kryptowährungen“ nur noch bei rund 55.000 US-Dollar. In der Nacht von Samstag auf Sonntag waren es im Tief sogar nur noch rund 51.000 US-Dollar. Wie kam es zu diesen massiven Kursverlusten und wie geht es nun wohl weiter?

Zunächst einmal ist festzuhalten, dass es bei Kryptowährungen öfter mal zu solchen Kursbewegungen kommt. Das mögen viele Anleger verdrängen, aber Fakt ist: Selbst im – durch die ICOs ausgelösten – „Krypto Hype“ des Jahres 2017 kam es zwischenzeitlich zu fünf stärkeren Kursrücksetzern. Konkret lagen diese im Durchschnitt (arithmetisches Mittel) bei -28%.

Wäre der Bitcoin von 65.000 US-Dollar um -28% gefallen, hätte das Tief bei 46.800 US-Dollar gelegen. So besonders, wie dargestellt, war diese „Flash Crash“-Nacht daher gar nicht. Wobei zur Wahrheit gehört, dass die Kursrücksetzer zuletzt nicht mehr ganz so stark ausgefallen sind. Ebenfalls zur Wahrheit gehört jedoch, dass man solche „Flash Crashs“ nicht vorhersagen kann, egal mit welcher Analysemethode.

Daher konnte auch ich dies nicht vorhersehen. Wenn man sich für ein Investment in Kryptowährungen entscheidet, muss man schlicht und einfach damit leben. Wenn man dies nicht kann/aushält, sollte man es bleiben lassen. Das klingt hart, ist aber die Wahrheit. Kurzfristig ist in einem Markt, der nur durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird, alles möglich. Die langfristige Kursentwicklung spricht jedoch für sich.

Was war der Grund für den Kursrutsch?

Nun, kein Geringerer als der Börsen-Altmeister André Kostolany (Gott habe ihn selig) pflegte (auf Aktien bezogen) stets zu sagen: „Ob die Kurse steigen oder fallen, hängt letztlich immer nur davon ab, ob es mehr Idioten als Papiere oder mehr Papiere als Idioten gibt!“. Sollte heißen: Übersteigt die Nachfrage das Angebot, geht es hoch und übersteigt das Angebot die Nachfrage, dann eben runter.

Dies war letztlich auch der Grund für den Kurssturz des Bitcoin (BTC), der dann wiederum alle anderen Kryptowährungen mit nach unten riss. Doch warum wollten plötzlich so viele Anleger gleichzeitig ihre Bitcoins verkaufen? Nun, dafür wurde oft ein Tweet von FXHedge (@fxhedgers) genannt, in dem es hieß, dass das US-Finanzministerium in Kürze härter gegen Geldwäsche mit Hilfe von Kryptowährungen vorgehen wolle.

Doch auch wenn dieser Tweet in kurzer Zeit mehrere tausend Mal geteilt wurde, halte ich das für Quatsch. Schon deshalb, weil Geldwäsche in den USA eine Straftat darstellt und somit gar nicht in die Zuständigkeit des Finanz-, sondern eben des Justizministeriums, fällt. Ich möchte nicht ausschließen, dass der Tweet für zusätzliche Verunsicherung gesorgt hat, der alleinige Grund aber kann er kaum gewesen sein.

Vielmehr ist auffällig gewesen, dass im Zuge dieses „Flash Crashs“ auch die Hashrate des Bitcoin-Netzwerks (damit wird die Rechenleistung des Netzwerks angegeben) dramatisch eingebrochen ist. Dies passiert dann, wenn kurzfristig viele Miner ihre Hardware abschalten. Einen ähnlichen Fall hatten wir vor einigen Jahren, kurz nach dem Hard Fork von Bitcoin Cash (BCH), übrigens schon einmal.

Damals war der Grund, dass es kurzfristig deutlich profitabler war Bitcoin Cash (BCH) zu minen als Bitcoin (BTC). Daher stellten viele Miner abrupt von Bitcoin-Mining auf Bitcoin Cash-Mining um. In der Folge kam es zu einem kurzfristig heftigen Einbruch des Bitcoin-Kurses sowie einer ebenso heftigen Kursexplosion bei Bitcoin Cash (BCH) auf das bis heute gültige Allzeithoch von über 5.000 US-Dollar (leider in den Charts nicht erkennbar, da seinerzeit ebenfalls nachts und nur für kurze Zeit).

Im vorliegenden Fall jedoch war es kein Switch der Miner, der die Hashrate so schnell so stark einbrechen ließ, sondern wohl ein Stromausfall in China. Dazu muss man wissen, dass die meisten Miner – aufgrund niedriger Stromkosten – in einer bestimmten Region in China sitzen, nämlich rund um die Stadt Xinjiang. Genau dort kam es in der Nacht zu einem Stromausfall, so dass die Miner hier plötzlich vom Netz getrennt wurden.

War dieser „Flash Crash“ ein Vorgeschmack auf den „Krypto Winter“?

Die Antwort auf diese Frage ist ein klares Jein. Einerseits nämlich nicht, weil es sich um eine Sondersituation gehandelt hat. Diese ist im Hinblick auf einen kommenden „Krypto Winter“ sogar positiv zu werten. Denn aufgrund des „Flash Crashs“ wurde die zuletzt doch sehr starke Euphorie aus dem Markt gespült. Dies sollte zur Folge haben, dass der „Krypto Winter“ eher nach hinten verschoben wird.

Auf der anderen Seite aber befinden wir uns derzeit sicherlich im achten von insgesamt neun Innings, was den Krypto-Bullenmarkt angeht. Was noch fehlt ist der exzessive Teil der zuletzt ja begonnenen Altcoin Season 2.0. In dieser verdoppelt oder verdreifacht sich der größte Altcoin, Ether(eum) (ETH), wohingegen sich viele kleinere Altcoins sogar vervielfachen.

Diese Phase ist also exzessiv, aber auch kurz. Ich denke, dass sie nicht viel länger als zwei bis drei Wochen andauern sollte. Wenn es also in Kürze zu solch einer exzessiven Kursrally bei Altcoins kommen sollte, seien Sie gewarnt. Denn das ist dann der letzte Kursanstieg vor dem nächsten „Krypto Winter“ – und in dem kann es dann durchaus genauso schnell abwärts gehen, wie kurz zuvor noch aufwärts. Wie schnell, hat man letztes Wochenende beim Bitcoin (BTC) gesehen!

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