Moderna oder BioNTech? Welch ein Schauspiel!

BioNTech hat am Montag wie auch Moderna aus den USA weiter verloren. Für die mRNA-Impfstoffe sieht es derzeit schlecht aus.

Liebe Leser,

die Kurse für die Impfstoffhersteller sehen derzeit schlecht aus. Die Notierungen für solche Unternehmen wie Valneva, BioNTech oder Moderna sind auch am Montag noch einmal nach unten gerutscht. Nun wird es spannend zu sehen, ob die Entwicklung sich analog zu den Diskussionen um die Omicron-Variante und deren Folgen für die Pandemie und den Immunschutz fortsetzt. Sind die Impfstoffe gefährdet? Und welche Chance hat BioNTech dabei?

BioNTech – was Viele übersehen

Die Entwicklung an den Börsen folgt zunächst der Einsicht, dass offenbar die Gesellschaft(en) vor der Verbreitung des Virus zwar nicht geschützt sind, aber derzeit kaum noch so gefährdet gegen schwere Verläufe wie zuvor sein sollen. Hat sich damit die Impfstoff-Diskussion erübrigt?

Dies weiß derzeit unserer Einschätzung nach kaum jemand. Es kann wie schon Karl Lauterbach betont auch neue, schlechtere Varianten geben. Es kann dazu kommen, wie andere Virologen behaupten, dass das Virus in eine Endemie übergeht, also in lokale Ausbruchgeschehen mündet. Was auch immer passiert: Der Impfstoff gegen Omicron kann noch nicht ad acta gelegt werden.

Noch weiß niemand, ob es spezifische Entwicklungen in einzelnen Gesellschaften geben wird – abhängig von dem Gesundheitszustand oder etwa der Altersstruktur. Demnach wird immer noch a) geboostert und b) nach einem speziellen Omicron-Impfstoff geforscht. Genau dies macht BioNTech ebenso wie CureVac oder Moderna.

BioNTech hat sich nach Auskunft von Geschäftspartner Pfizer dabei aber zeitlich an die Spitze gesetzt. Immerhin sieht es so aus, als könnten die ersten Chargen schon im März oder Ende März ausgeliefert werden – oder zumindest scheint dann eine Zulassung möglich. Noch ist offen, ob die Variante des Impfstoffs eigens zugelassen werden muss oder ob die Genehmigung(en) noch reichen.

Kritiker wenden ein, dass in den kommenden Wochen Omicron auch in Deutschland wie in anderen Ländern durchrauscht und – wie die WHO mitteilte – Mitte März dann 50 % der Gesellschaft infiziert worden seien. Dies könnte die Impfstoffentwicklung wiederum obsolet machen – oder?

Das ist Spekulation, die dem Unternehmen von BioNTech nicht gerecht wird. Schon gibt es Studien, die zeigen, dass es zu einer schnellen Re-Infektion bei Omicron kommen kann. Die erhoffte Immunisierung durch die Infektion ist möglicherweise eine Fiktion. Da aber niemand dies weiß und auch bis März letztlich nicht wissen kann, da das Virus seine eigenen Wege geht, wird es zu einer Verimpfung der Omicron-Anpassungen kommen.

Die Boosterungen, die Ausweitung des Impfstoff-„Regimes“ auf Kinder und Jugendliche sowie die spezielle Omicron-Impfstoff-Verimpfung legen recht nahe, dass BioNTechs Geschäft nicht zum Erliegen kommt. Bei 17 Milliarden Euro Umsatz sowie über 9 Milliarden Euro Gewinn 2021 und geschätzt 2024 kann dies dann recht schnell wieder zu einer Neubewertung kommen.

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