Die Krise bei Volkswagen lässt sich laut Experten auch auf die Probleme in der hauseigenen Software-Entwicklung zurückführen. Diese hatte in den letzten Jahren immer wieder mit Herausforderungen zu kämpfen, was zu einer Verzögerung vieler innovativer Automodelle führte.
Volkswagen setzt auf Software-Expertise von Rivian
Nun will sich VW in dieser Sache Hilfe holen – und zwar aus den USA. Im Mittelpunkt steht das Startup Rivian. Bekannt geworden wurde der Elektroautobauer durch eine umfassende Kooperation mit dem Techkonzern Amazon. So stellt Rivian dem E-Commerce-Giganten elektrische Lieferautos zur Verfügung. Während Rivian in den letzten Monaten zwar mit Produktionsproblemen zu kämpfen hatte, gilt dessen Software-Expertise hingegen als herausragend. Und eben dieses Know-how will Volkswagen nun anzapfen.
Hierfür gründen VW und Rivian ein Joint-Venture, das bereits 2027 gemeinsam entwickelte Fahrzeuge hervorbringen soll. Konkret investieren die Wolfsburger 3,5 Milliarden US-Dollar in Rivian-Anteile. Weitere 2,3 Milliarden sollen in das neue Gemeinschaftsunternehmen fließen – davon rund 1 Milliarde als Kredit.
5,8 Milliarden Dollar: Investitionsvolumen aufgestockt
Hintergrund: Bereits im Juni hatte Volkswagen eine hohe Investition in Rivian angekündigt. Damals war allerdings noch die Rede von 5 Milliarden Dollar. Nun haben die Deutschen das Volumen also um rund 800 Millionen Euro aufgestockt, wohl wegen des enormen Absatzdrucks, der aktuell den Konzern in Mitleidenschaft zieht. Dazu passt, dass die Software von Rivian nicht nur in größeren VW-Fahrzeugen – wie ursprünglich angedacht – genutzt werden soll, sondern auch in Kleinwagen.
Zudem erwartet das Wolfsburger Management perspektivisch massive Kosteneinsparungen durch die Auslagerung der Software-Entwicklung in das neue Joint-Venture. Auch hierin sieht der Konzern also eine Antwort auf die aktuelle Krise, die auch durch die viel zu hohen laufenden Ausgaben bedingt ist.
Wichtige Geldspritze für Rivian: Aktie steigt deutlich
Für Rivian ist das Engagement des Autogiganten nicht nur ein wichtiger Ritterschlag, sondern sorgt auch für mehr dringend nötige Liquidität. Zuletzt hatte das Startup tiefrote Zahlen geschrieben und zum ersten Mal seit dem Börsengang einen Umsatzrückgang hinnehmen müssen. Entsprechend legte die Rivian-Aktie nach Bekanntgabe der zusätzlichen VW-Investition nun deutlich zu. Am Mittwochmittag stand der Titel im deutschen Tradegate-Handel mit knapp 10 % im Plus, war allerdings nach wie vor weit entfernt von alter Stärke (Stand: 13.11.2024, 14:00 Uhr).
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