MicroStrategy Aktie: Risiko, Schulden und Bitcoin

MicroStrategy enttäuscht mit einem höheren Verlust als erwartet und treibt gleichzeitig seine Pläne zur Finanzierung von Bitcoin-Käufen auf die Spitze.

Auf einen Blick:
  • Quartalsverluste über Analystenschätzungen
  • Umsatz enttäuscht ebenfalls
  • Neues „21/21“-Kapitalbeschaffungsprogramm
  • Unverändertes Ziel: Mehr Bitcoin, trotz steigender Verschuldung

MicroStrategy bleibt weiterhin seiner ungewöhnlichen Unternehmensstrategie treu: Statt ausschließlich auf sein Kerngeschäft im Bereich Business Intelligence zu setzen, nutzt das Unternehmen einen Großteil seiner Finanzkraft, um in Bitcoin zu investieren. Diese Bitcoin-Strategie – maßgeblich geprägt von Mitgründer und BTC-Befürworter Michael Saylor – steht seit 2020 im Fokus und hat das Unternehmen zu einem der größten Bitcoin-Halter weltweit gemacht.

MicroStrategy macht erhebliche Verluste

Im dritten Quartal verzeichnete MicroStrategy einen bereinigten Verlust pro Aktie von -1,56 Dollar und verfehlte damit die durchschnittlichen Analystenschätzungen, die bei -0,02 Dollar lagen. Der Umsatz belief sich auf 116,1 Mio. Dollar und lag unter den Erwartungen von 121,5 Mio. Dollar. Besonders die hohen Abschreibungen auf Bitcoin, die sich auf 412,1 Mio. Dollar beliefen, und die operativen Aufwendungen, die um über 300 % gegenüber dem Vorjahr stiegen, belasten das Ergebnis.

Das „21/21“-Kapitalbeschaffungsprogramm und weitere BTC-Käufe

Trotz dieser Herausforderungen hat MicroStrategy ein massives Finanzierungsprogramm angekündigt: Mit dem neuen „21/21-Plan“ plant das Unternehmen, in den kommenden drei Jahren 42 Mrd. Dollar zu generieren, aufgeteilt in 21 Mrd. Dollar Eigenkapital und 21 Mrd. Dollar festverzinsliche Wertpapiere. Diese Mittel sollen in den weiteren Kauf von Bitcoin fließen, um die bestehende BTC-Position weiter auszubauen. Bereits im dritten Quartal stieg der Bestand um 11 %, und das Unternehmen hält nun 252.220 BTC im Wert von ca. 6,85 Mrd. Dollar.

MicroStrategy in die Frage nach der Nachhaltigkeit

Mit der fortlaufenden Aufnahme von Schulden und Ausgabe neuer Aktien steht MicroStrategy zunehmend unter Druck, seine Finanzkraft aufrechtzuerhalten. Die jährlichen Zinskosten, die aktuell bei rund 50 Mio. Dollar liegen, belasten die Bilanz zusätzlich. Zwar profitiert das Unternehmen von niedrigverzinsten Wandelanleihen, doch Analysten warnen vor der stark steigenden Verwässerung und einem möglichen Erreichen der Finanzierungsgrenzen.

MicroStrategy Aktie Chart

Ausblick und Bewertung

Die Aktie von MicroStrategy verzeichnete in den letzten zwölf Monaten einen Anstieg von über 483 %, doch Analysten sehen in der aktuellen Bewertung einen erheblichen Aufpreis im Vergleich zum direkten Kauf von Bitcoin. Anleger, die auf die Bitcoin-Rally setzen möchten, könnten daher eher den direkten Kauf von BTC in Erwägung ziehen. Die Aktie bleibt angesichts der hochriskanten Strategie und der gestiegenen Verschuldung ein spekulatives Investment – die weitere Entwicklung hängt maßgeblich von der BTC-Performance und der Fähigkeit des Unternehmens ab, seine Zinskosten zu decken.

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