MicroStrategy war einmal ein klassisches Software-Unternehmen. Doch vor rund vier Jahren begann CEO Michael J. Saylor damit, im großen Stil in Bitcoin zu investieren. Die Strategie seither scheint schlicht zu lauten, so viele Bitcoins wie möglich anzuhäufen, um in Zukunft von hypothetischen Kurssprüngen zu profitieren. Der Name scheint also Programm zu sein.
Tatsächlich lässt sich ein solches Szenario kaum ausschließen. Doch stellt sich die Frage, warum Anleger noch in das Unternehmen investieren sollten. Das Software-Geschäft schrumpft und die Bitcoin-Bestände wurden zu nicht unwesentlichen Teilen auf Pump finanziert. Aktuell belaufen die Schulden sich auf mehr als fünf Milliarden US-Dollar.
MicroStrategy: Eine riskante Angelegenheit
Selbst wenn man vom weiteren Erfolgskurs des Bitcoin überzeugt wäre, so bietet sich in einem solchen Fall eher ein Investment in die Kryptowährung selbst als in die MicroStrategy-Aktie an. Jene darf ohnehin bereits als überbewertet angesehen werden, beläuft sich der Wert der Bitcoin-Bestände und der geschätzte Wert der Software-Sparte doch nicht einmal auf die Hälfte der Marktkapitalisierung.
MicroStrategy Aktie Chart
Vielleicht übersehe ich etwas. Doch von meiner Warte aus betrachtet hängt die MicroStrategy-Aktie schwer am Bitcoin-Kurs, ist aber mit zusätzlichen Risiken beladen. Sofern die Software-Sparte nicht plötzliche Wachstumssprünge erlebt, wonach es momentan eher nicht aussieht, fehlen jegliche fundamentale Gründe für neuerliche Kursanstiege.
Die Anleger scheint es nicht zu stören
Viele Anleger scheinen aber dennoch etwas in MicroStrategy zu sehen, denn der Aktienkurs konnte in den letzten vier Wochen um rund 50 Prozent zulegen. Damit wird der Bitcoin sogar sehr deutlich abgehängt, der im gleichen Zeitraum nur etwa zehn Prozent an Wert gewinnen konnte. Es bleibt unklar, was die Märkte derzeit an MicroStrategy begeistern mag. Doch wie bei jedem Hype droht auch hier im Zweifel ein unsanftes Erwachen.
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