Auch wenn der Crowdstrike-Ausfall, welcher nach Angaben von Microsoft weltweit rund 8,5 Millionen Windows-PCs lahmgelegt hat, wohl als weitgehend überstanden angesehen werden darf, so führt das Thema noch immer zu einigen Diskussionen. Nicht ganz geklärt scheint etwa zu sein, wer für den Vorfall letztlich verantwortlich zu machen ist.
Der schwarze Peter wird dabei fröhlich hin- und hergeschoben. Einige sehen die Hauptschuld bei Crowdstrike, welches letztlich ein fehlerhaftes Update verteilte. Andere sehen auch bei Windows-Hersteller Microsoft eine Mitschuld. Der Software-Konzern bringt nun allerdings auch die EU als möglichen Schuldtragenden ins Spiel.
Konnte Microsoft nicht mehr tun?
Laut dem „Wall Street Journal“ verweist ein Sprecher von Microsoft aus eine Vereinbarung des Konzerns mit der EU aus dem Jahre 2009. Damals erklärte sich Microsoft bereit, Herstellern von Sicherheitssoftware den gleichen Zugriff auf den Windows-Kernel wie sich selbst zu gewähren. Damit verbunden sei das Risiko, dass das komplette System nach einem Fehler mit in die Knie gezwungen werden kann.
Das klingt tatsächlich nachvollziehbar, allerdings folgt nicht jeder dieser Argumentation. So zitiert etwa „Der Spiegel“ IT-Experten von „The Register“ mit den Worten, dass Microsoft sich zu sehr darauf versteigt habe, der Abmachung haargenau zu folgen. Es wäre auch möglich gewesen, Sicherheitsanbietern Zugriff auf höherer Ebene zu geben, um bei Problemen nicht das Ganze System zum Absturz zu bringen.
Die Anleger bleiben entspannt
Microsoft Aktie Chart
Ob Microsoft nun eine Teilschuld am Ausfall trifft oder nicht, darüber wird wohl noch eine Weile lang diskutiert werden. Die Aktionäre machen sich darüber aber keine größeren Gedanken. Kursrückgänge in den letzten beiden Wochen sind hauptsächlich auf eine grundsätzliche Abkühlung im Sektor zurückzuführen. Mit einem Schlusskurs von 444,85 US-Dollar am Dienstag hinterließ die Aktie aber noch immer eine recht gute Figur.
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