Es ist nun schon viele Monate her, als Microsoft die milliardenschwere Übernahme des Spielekonzerns Activision Blizzard bekannt gab. Der Deal jedenfalls ist bis dato immer noch nicht unter Dach und Fach.
Der Grund: Offenbar schauen sich diverse Kartellbehörden die geplante Akquisition ganz genau an. Microsoft könnte mit dem Spiele-Portfolio von Activision Blizzard nämlich eine Marktmacht bekommen, die Konkurrenten ausbooten könnte.
Microsoft und Activision Blizzard: Sony befürchtet Ausbootung
Vor allem der japanische Konzern Sony kritisiert den möglichen Deal seit einigen Monaten. Demnach könnte Microsoft unter anderem das extrem beliebte Franchise „Call of Duty“ künftig nur noch über seinen Spiele-Abo-Dienst „Xbox Game Pass“ anbieten. Für Sony wäre das eine Katstrophe. Denn dann würden die Ego-Shooter-Spiele nicht mehr für die Playstation erscheinen, was viele Gamer vom Kauf einer solchen Konsole abhalten dürfte.
„Sollte Microsoft die Kontrolle über Activision-Spiele wie Call of Duty erhalten, hätte das erhebliche negative Auswirkungen auf die Spieler und die gesamte Branche“, betonte Sony kürzlich gegenüber dem Portal „GamesIndustry“. Sony wolle demnach sicherstellen, dass Playstation-Spieler weiterhin das „beste Spielerlebnis“ hätten. Deshalb schätze man die intensiveren Untersuchungen der CMA.
Als britische Kartellbehörde hatte die CMA Mitte September eine ausführlichere Prüfung des Deals in die Wege geleitet. Branchenkenner vermuten übrigens, dass auch die EU-Behörden sehr genau hinschauen werden.
Microsoft jedenfalls versucht derzeit die Wogen zu glätten. So hatte der Konzern angekündigt, dass die „Call of Duty“-Reihe für „mehrere weitere Jahre“ auf der Playstation verweilen werde. Das Zitat von Xbox-Chef Phil Spencer lässt natürlich auch Interpretationsspielraum offen. Denn nach diesen „mehreren Jahren“ könnte für das Ego-Shooter-Franchise auf der Sony-Konsole doch noch Schluss sein.
Microsoft gibt sich auffallend kleinlaut
Inzwischen hat Microsoft eine eigene Website eingerichtet, auf der man die selbst ernannten Vorteile des Deals bewirbt. Was hier besonders interessant ist: Microsoft äußert sich dabei auch direkt zu seinen Konkurrenten. So erwartet der Konzern, dass Sony und Nintendo die größten Unternehmen in der Gaming-Branche bleiben werden.
Ein ungewöhnlicher Anflug von Bescheidenheit also. Ob das den Kartellbehörden ausreichen wird, muss sich zeigen. Der Deal sollte laut ursprünglichem Plan spätestens bis Ende Juni 2024 unter Dach und Fach sein.
Übrigens: Gerade in diesen Zeiten sollten Sie unbedingt auf das Marktrisiko achten. Was Sie dazu alles wissen müssen, lesen Sie hier.
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