Microsoft-Aktie: Muss das sein?

Trotz sinkender Xbox-Verkäufe und der Streaming-Transformation zeigt sich das Unternehmen zurückhaltend gegenüber einem kompletten Rückzug aus der Hardware-Sparte.

Auf einen Blick:
  • Rückläufige Absatzzahlen belasten Konsolengeschäft
  • Fokus verlagert sich auf plattformunabhängiges Gaming
  • Ehemaliger Xbox-Chef für Hardware-Ausstieg
  • Aktienkurs unter Druck nach KI-Hype-Abkühlung

Die Verkaufszahlen der Spielekonsole XBox lassen dieser Tage sehr zu wünschen übrig. Das dürfte auch am Strategiewechsel von Microsoft liegen. Statt mit Exklusivspielen die Absatzzahlen zu befeuern, warb der Hersteller unlängst damit, dass so ziemlich alle Geräte vom Smartphone bis zum PC eine Xbox seien. Angespielt wird damit auf das Spielestreaming, das selbst auf einigen TV-Geräten verfügbar ist.

In der Branche stellt sich da immer mehr die Frage, ob es eine dedizierte Konsole überhaupt nicht braucht. Spekulationen um einen Rückzug aus dem Rennen mit Sony und Nintendo halten sich hartnäckig. Nicht ganz falsch wäre ein solcher Kurs wohl nach Ansicht des ehemaligen Xbox-Chefs Peter Moore.

Die Kundschaft liebt Konsolen

Im Interview mit dem Influencer Danny Peña sagte Moore, dass Microsoft auf die Herstellung von Konsolen nur zu gerne verzichten würde. Als Vision würde dem Unternehmen viel mehr vorschweben, lediglich eine Plattform anzubieten, welche unabhängig von der Hardware genutzt werden kann. Tatsächlich passt dies auch zum Kurs der jüngeren Vergangenheit.

Gleichwohl räumt Moore aber ein, dass die Leute ihre Konsolen lieben würden, was man vor allem bei Nintendo gesehen habe. Gegen eine Aufgabe des klassischen Konsolengeschäfts sprach sich auch mehrfach der aktuelle Xbox-Chef Phil Spencer aus, trotz der zermürbenden Absatzzahlen rund um den Globus und den himmelweiten Rückstand zu PlayStation und Nintendo Switch.

Microsoft auf den hinteren Plätzen

Microsoft Aktie Chart

Microsoft blickt auf viele Erfolge zurück und nach der Übernahme von ActivisionBlizzard ist der Konzern auch einer der größten Spielepublisher auf dem Planeten. Doch als Plattformbetreiber ist dem Unternehmen seit der Xbox 360 vor rund 20 Jahren kein großer Wurf mehr gelungen. Konsolen werden von Sony und Nintendo beherrscht, während im PC-Segment Steam den Ton angibt. Das ist für die Verantwortlichen fraglos frustrierend, nimmt auf den Aktienkurs aber keinen größeren Einfluss. Letzterer bekommt es derzeit aufgrund des abflauenden KI-Hypes mit Gegenwind zu tun. In dieser Woche fiel das Papier unter 400 US-Dollar und damit auf den niedrigsten Stand der letzten sechs Monate.

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