Die hohe Inflation und die geldpolitische Straffung der Zentralbanken hat in diesem Jahr das Geschehen an der Börse bestimmt und zu einer hohen Volatilität und starken Korrekturen geführt. Zu den größten Verlustbringern zählten die in den vergangenen Jahren so stark gestiegenen Technologiewerte. Der Nasdaq 100 erfuhr von den großen Marktindizes an der Wall Street die stärksten Einbußen. Seit Jahresbeginn belaufen sich die Abschläge auf fast 33 Prozent.
Mit Verlusten von gut 28 Prozent hat sich die Microsoft-Aktie zwar etwas besser als der Gesamtmarkt aus der Affäre gezogen, im Dow-Jones-Index gehört das Papier aber zu den schwächsten Performern in diesem Jahr. Hier haben nur 3M, Walt Disney, Salesforce und Intel noch höhere Verluste verzeichnet.
Microsoft-Aktie prallt von 200-Tage-Linie nach unten ab
Die Microsoft-Aktie hat sich von ihrem Anfang November markierten Jahrestief im Bereich von 214 Dollar lösen können und am 13. Dezember ein Hoch bei 263,92 Dollar markiert. Zu einem Ausbruch über die 200-Tage-Linie (EMA200) hat es aber nicht gereicht. Seit Mitte des Monats wird die Aktie in einem schwachen Marktumfeld wieder abverkauft. Hierdurch ist der Kurs auch unter die 50-Tage-Linie (EMA50) zurückgefallen, sodass sich das Chartbild wieder merklich eingetrübt hat.
Aktie kann sich geldpolitischer Straffung nicht entziehen
Trotz gut laufender Geschäfte und einer starken Finanzbasis kann sich die Aktie nicht dem Druck der massiven Zinserhöhungen durch die US-Notenbank entziehen. Obwohl die Fed bei ihrer letzten Sitzung im Dezember den Fuß vom Gas genommen und den Leitzins nach vier Jumboschritten um 75 Basispunkte nur um 50 Basispunkte angehoben hat, haben die Märkte mit Verkäufen reagiert. Hintergrund ist, dass Fed-Chef Powell weitere Zinsschritte angekündigt und ein höheres Zinsniveau am Ende des Straffungszyklus in Aussicht gestellt hat.
Experten gehen davon aus, dass die hohe Inflation und die geldpolitische Straffung die Märkte auch nach dem Jahreswechsel begleiten werden und der Boden damit möglicherweise noch nicht erreicht ist. Mit dem Ende des Straffungszyklus, einem sich abschwächenden Preisdruck und der Wiederöffnung Chinas könnte sich das Blatt aber spätestens in der zweiten Jahreshälfte wenden.
Microsoft-Aktie: Mögliche Bodenbildung bei 215 Dollar
Bei der Microsoft-Aktie zeichnet sich eine Bodenbildung im Bereich 215 Dollar und eine Konsolidierung auf Höhe der 220-Dollar-Marke ab. Dieses Kursniveau stellt eine interessante Kaufzone dar. Auch wenn die Aktie mit einem für 2024 erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von über 24 immer noch nicht ausgesprochen günstig erscheint, ist das Urteil der covernden Analysten eindeutig bullisch.
Gros der Analysten empfiehlt Microsoft zum Kauf
Laut dem Wall Street Journal liegen aktuell 55 Analysteneinschätzungen vor. Davon plädieren 48 für Kaufen oder Übergewichten. Vier Analysten empfehlen die Aktie zu halten, während zwei Analysten zum Untergewichten und nur einer zum Verkaufen rät. Die Kursziele liegen in einer Bandbreite von 234 bis 400 Dollar. Auf Basis des durchschnittlichen Kursziels von 293 Dollar hätte die Aktie ein Aufwärtspotenzial von mehr als 22 Prozent.
Das mag nicht viel erscheinen, könnte aber auch bloß eine Zwischenetappe auf dem Weg zu noch deutlich höheren Notierungen sein. Microsoft ist in vielen Wachstumsmärkten wie Hybrid-Cloud, BI-Analytics, Data-Management und Cybersecurity sehr gut positioniert und erzielte zuletzt einen Free Cashflow von über 63 Milliarden Dollar.
Cloud-Geschäft bleibt die Wachstumslokomotive
Das Unternehmen profitiert dabei insbesondere vom starken Wachstum in der Cloud. Im ersten Quartal des bis zum 30. Juni 2024 laufenden Geschäftsjahres erhöhte sich der Umsatz über alle Cloud-Geschäfte hinweg um 24 Prozent auf 25 Milliarden Dollar. Rund 57 Prozent der Cloud-Umsätze entfielen dabei auf Anwendungen und etwa 43 Prozent auf den Infrastrukturdienst Azure.
Trotz des jahrelangen Hypes sorgt der Cloud-Bereich auch weiterhin für die größte Wachstums- und Kursphantasie. Schließlich macht die Cloud aktuell nur ein Fünftel der Gesamtausgaben innerhalb der IT-Branche aus. Das Potenzial ist damit weiterhin sehr groß. Zumal der Trend, Daten und Infrastruktur in die Cloud auszulagern, ungebrochen ist. Hierdurch können Kosten eingespart und die Skalierbarkeit erhöht werden.
Cloud-Markt steht vor anhaltend starkem Wachstum
Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens IDC könnte der Public-Cloud-Markt ausgehend von einer Größe von 418 Milliarden Dollar im Jahr 2021 bis 2026 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 21 Prozent wachsen. Speziell in wirtschaftlich unsicheren Zeiten dürften Aspekte wie Sparsamkeit und Flexibilität noch einmal an Bedeutung hinzugewinnen.
Wie geht es für die Microsoft-Aktie weiter?
Da die Dienste von Microsoft für die gesamte IT-Infrastruktur unerlässlich sind, wird sich das Unternehmen auch nicht durch eine mögliche Rezession ausbremsen lassen. Morgan Stanley geht davon aus, dass es weiterhin eine „starke und dauerhafte Nachfrage“ nach den Angeboten von Microsoft geben dürfte.
Auch sollte das Unternehmen in der Lage sein, das Geschäft im kommerziellen Bereich besser aufrechtzuerhalten, als Investoren derzeit befürchten. Microsoft sei besser aufgestellt als die meisten anderen Unternehmen. Die bullische Einschätzung versehen die Analysten mit einem Kursziel von 354 Dollar und trauen der Aktie damit auf Sicht von 12 Monaten einen Anstieg um fast 50 Prozent zu. Das wäre für das kommende Jahr doch eine ansprechende Rendite.
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