Bereits am Mittwoch nach Börsenschluss legte Micron Zahlen vor, die auf den ersten Blick nicht einmal katastrophal wirkten. Bei den Umsätzen konnten die Erwartungen der Analysten erfüllt werden und im Vergleich zum Vorjahr ließen sich deutliche Verbesserungen feststellen. Sogar für schwarze Zahlen hat es gereicht, ganz im Gegensatz zum Vorjahresquartal.
Doch die Gewinne fielen schwächer als erwartet aus und noch dazu enttäuschte der Speicherhersteller mit einem schwachen Ausblick. Statt der von Analysten erwarteten neun Milliarden US-Dollar sollen beim Umsatz nur 8,1 Milliarden Dollar erreicht werden. Die Börse quittierte dies mit Kursabschlägen von gut 16 Prozent.
Micron: Die Entwertung geht weiter
Nachdem der erste Schock verdaut wurde, kündigt sich bislang noch keine Besserung an. Nachbörslich ging es mit der Micron-Aktie am Donnerstag um weitere 2,6 Prozent abwärts und der Kurs pendelte sich bei 84,80 Dollar ein. An den hiesigen Märkten verlor der Titel heute Morgen um 2,7 Prozent an Wert und schlug zum Vormittag bei 81,77 Euro auf.
Micron Aktie Chart
Zwar hat die Aktie auch schon manchen schlechteren Tag erlebt. Doch der Weg bis zum 52-Wochen-Tief bei 79,15 Dollar ist nicht mehr allzu weit. Das ist besonders deshalb enttäuschend, weil zuvor große Erwartungen aufgrund des KI-Booms in das Unternehmen gesteckt wurden. Ein Stück weit scheinen diese sich nun in Luft aufgelöst haben.
Chancen bleiben vorhanden
Ich mag mit meiner Einschätzung danebenliegen, doch drängt sich der Eindruck auf, dass die relative Schwäche bei Micron zuvorderst mit der Schwäche im PC-Markt zusammenhängt. Jener verhält sich jedoch seit jeher zyklisch und so ist früher oder später mit einer Erholung zu rechnen. Bleibt die schier unstillbare Nachfrage nach KI-Beschleunigern vorhanden, so könnte sich für Micron durchaus noch eine veritable Comeback-Chance ergeben. Es kann nicht schaden, die Aktie wenigstens im Auge zu behalten und bekanntlich kann ein Crash auch eine Einstiegsgelegenheit sein. Versprechen lässt sich aber freilich nichts.
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