Der Handelsgigant Metro sieht sich beim geplanten Real-Verkauf auf der Zielgeraden. Dies bestätigte nun Metro-Boss Olaf Koch, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Freitag mitteilte.
Demnach seien die Gespräche in die heiße Phase eingetreten. Eine Veräußerung der Einzelhandelskette Real im nächsten oder übernächsten Monat sei deshalb weiter realistisch. Laut Koch gebe es etwa fünf Interessenten, mit denen man in Verhandlungen stehe. Diese wollten die aus 279 Märkten bestehende Metro-Tochter (Jahresumsatz: mehr als sieben Milliarden Euro) insgesamt übernehmen.
Metro prüft Transaktionsfähigkeit der Interessenten
„Wir reden nur mit solchen Interessenten, die alles wollen“, bekräftigte Koch. Hierbei untersuche man auch, ob die jeweiligen Interessenten einen Gesamtkauf der Tochter finanziell stemmen können. „Wir werden ihre Transaktionsfähigkeit prüfen.“ Zudem sei es möglich, dass sich unter den möglichen Käufern auch Interessenten-Gruppen bilden: „Man kann nie ausschließen, dass sich Bieter zu Koalitionen zusammenschließen“, betonte der Metro-Chef.
Interesse an der Metro-Tochter hatte unter anderem die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) durchscheinen lassen. Laut Beobachtern könnte eine Übernahme durch einen deutschen Wettbewerber allerdings am Veto des Bundeskartellamts scheitern, das wiederholt eine weitere Konzentration der Branche kritisiert hatte.
Koch will in Deutschland Gastronomie-Geschäft stärken
Zur Einordnung: Metro will sein Geschäft künftig auf die Großmärkte fokussieren – und deshalb Real loswerden. Koch hatte Anfang September angekündigt, einen Verkauf der Tochter zu forcieren. In Deutschland will der Konzern insbesondere im Geschäft mit Gastronomen wachsen. „Wir wollen hier schneller wachsen als der Markt“, so Koch. Hierfür will das Unternehmen die Großmärkte modernisieren und damit besser auf die Bedürfnisse von Restaurant-Eignern ausrichten. Nach eigenen Angaben komme Metro beim deutschen Geschäft mit Gastronomen aktuell auf einen Marktanteil von circa zehn Prozent.
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